Ich gebe zu, dass ich die aktiv Laufen nicht regelmäßig lese. Beim Darmstädter Stadtlauf stieß ich auf die kostenfrei ausliegende Ausgabe von Mai / Juni 2015. … und wenn ich dann solch ein Heft zuhause habe, lese ich es auch. So stieß ich auf die Kolumne von Rafael Fuchsgruber. Unter der Überschrift >Niveau! Und auch warum …< schreibt er über die Posts in sozialen Netzwerken u.a. wie folgt: „ … Was allerdings nie aussterben wird, das sind die Läufer, die z. B. bei einem Ultralauf als Drittletzter ins Ziel kommen, aber anschließend verkünden, sie seien erfolgreiche Extremsportler. Mein Respekt zum Finish, ernsthaft! Aber „erfolgreich“?“

Lieber Rafael, ich gebe dir an sich recht, aber wird dem gemeinen Läufer nicht überall suggeriert, dass er erfolgreich sein muss, oder zumindest, dass er erfolgreich sein kann? – Hatte die Redaktion desselben Magazins ein glückliches Händchen, indem sie direkt unter deine oben erwähnte Kolumne eine weitere mit der Überschrift setzte: >Regeneration ist der SCHLÜSSEL zum Erfolg<? – Ist also derjenige, der regeneriert, schon erfolgreich? 😉

Ich bezeichne mich in dem Sinne, wie es Rafael Fuchsgruber meint, nicht als erfolgreich! Ich war weder mal unter den Top Ten eines bedeutenden Laufes, war kein Kaderathlet, noch wirklich schnell, obwohl sich meine Zeiten im normalen Breitensport sehen lassen konnten. Meine Ultraläufe habe ich eher im Mittelfeld beendet, nur im Bezug auf meine etwas fortgeschrittene Altersklasse, lande ich weiter vorne. So hoffe ich auch bescheiden geblieben zu sein, aber bin ich deswegen nicht erfolgreich viele Wettkämpfe zu Ende gelaufen. Ist es das Beenden eines Laufes, vor allem eines Ultralaufes, was dieser erwähnte Drittletzte meinte. Sicherlich sollte man als Drittletzter dankbar sein, dass man ins Ziel gekommen ist und nicht lauthals posaunen, was man Tolles geleistet hat! Anders formuliert: „Ankommen, dankbar sein und genießen, nicht prahlen, eher die Klappe halten!“ Vielleicht ist es das, was Rafael Fuchsgruber hiermit herausstellen möchte.

Dem Drittletzten will ich aber zugestehen, dass man Erfolg unterschiedlich definieren kann! Möglicherweise würde dies auch Rafael Fuchsgruber zugestehen?! Für Rafael sind eben die Erfolgreichen, die Top-Finisher, die wirklich Schnellen. Wie F. Feil allerdings Erfolg definiert, schreibt sie nicht. Sie hat den zweiten, oben erwähnten Artikel >Regeneration ist der SCHLÜSSEL zum Erfolg< verfasst.

Für mich persönlich resümiere ich:
Ich bin z. B. in meinem Läuferleben darin erfolgreich gewesen, dass ich nie ausgebrannt bin! Ich habe mir seit 35 Jahren meine Lust am Laufen erhalten, im Gegenteil! Meine Lust ist eher noch dadurch vertieft worden, dass ich inzwischen die eigentlich langen Läufe mache!

Laufend Manfred