Leistungsdiagnostik

Es gibt tolle Angebote von Leistungsanalysen, die oft mit einem sich anschließenden Trainingsplan einhergehen. Institute, Ärzte oder selbständige Diplomsport-Wissenschaftler bieten solche Verfahren an. Leider kostet das meist viel Geld.

Da kann die Ausdauerleistungsfähigkeit unterschiedlich gemessen werden: die Herzfrequenz kann z. B. in einem Stufen- oder im Conconitest ermittelt werden. Es gibt die Laktatmessung im Stufentest als Feld- oder Labortest, oder eine Respiratorische Messung der VO2-max. Man misst also die Sauerstoffaufnahmekapazität.
Dann kann die Kraftleistungs-, oder die Schnelligkeitsleistungsfähigkeit gemessen werden, mit z. B. Grundkrafttests oder Muskelleistungsdiagnostik, oder mit z. B. Kurzsprinttests, oder Tappingtests.

Da wird einem doch schon beim Lesen ganz schwindelig, oder?!
Deswegen werfe ich mit solchen Begriffen nicht weiter um mich! Darunter müssen meine Schüler schon genug leiden. 😉

Was bringen einem einfachen Hobbyläufer aber solche Testverfahren?

  • Zum einen kann ein weniger informierter Läufer gar nicht beurteilen, was da durchgeführt wird.
  • Zum anderen, weiß man gar nicht, ob es richtig und seriös ausgewertet wird.
  • Der Unbeleckte weiß nicht, wann es sinnvoll ist zu solch einer Diagnostik anzutreten! Nicht immer wird seriös darüber informiert, dass es zu kurz nach Wettkämpfen und in intensiven Trainingsphasen nicht sinnvoll ist sich einer solchen Diagnostik zu stellen.
  • Und zum Schluss: wie soll denn beurteilt werden, ob ein Erfolg, wenn es überhaupt dazu kommt, auf genau diese Prognostik zurückgeführt werden kann?

Misserfolge gibt es leider zur Genüge, aber davon erfährt man in der Regel nichts!

Das was da getestet und ausgewertet wird, hört sich vernünftig an und man strengt sich dementsprechend im Training auch mehr an und … man hat dann auch Erfolg.

Worauf ist aber der Erfolg zurückzuführen?

Ist der Erfolg nur auf das Verfahren mit der tollen Prognostik und dem Super-Trainingsplan, oder auf das alles und auf die Anstrengungen des Sportlers zurückzuführen, oder wäre der Sportler mit vernünftiger Eigeninitiative und einem erhöhten, vor allem qualitativ verbesserten Training ganz von alleine zu einem ähnlichen Erfolg gekommen?

Warum nicht einfach erst einmal erfahrene Läufer befragen, die die Grundprinzipien vernünftigen Trainings verstanden haben und auf eigene, vielleicht tolle Leistungen zurückgreifen können?

… und wer leistungsorientiert auf (Best-) Zeiten schielt, kann dann immer noch auf ein solch, sicherlich teureres Verfahren zurückgreifen … und kann dann vielleicht auch einen tollen persönlich Fortschritt verbuchen!

Laufend Manfred