Das Läuferherz besuche ich ja regelmäßig, mindestens aber einmal pro Woche. Meist gehe ich freitags dort vorbei und bringe meinen Freunden ein Kaffeegetränk ihrer Wahl. Stephan trinkt gerne einen Café Crema ohne Milch, während Abdel einen Latte Macchiato bevorzugt! 🙂 Sollten die beiden Chefs mal nicht im Laden sein und werden durch ihre Mitarbeiter vertreten, dann müssen sich diese halt die Getränke munden lassen! 😉

Als ich vor Kurzem dort war, stand ein kleiner Aufsteller im Kassenbereich. Es ging um ein „neues“ Event. Stephan fragte mich: „Na, willste mitmachen?“

Anfangs zögerte ich noch, da mich meine arg schwankende Laufform in den letzten Wochen doch etwas verunsichert hatte. Als Mindesttempo wurde ein 6:30er-Schnitt (im Flachen) vorgegeben.

… naja, bei einer meiner letzten Einheiten davor war ich relativ locker eine 5:40er-Pace über 13 km im Flachen gelaufen.  …  es sollte also zu schaffen sein  …  außerdem hatte ich schon zugesagt! 😛

  

 

Da ich sowieso wieder mal was Längeres laufen will, stehe ich am 6. Oktober extra früher auf. Dabei meint länger laufen, dass ich den Hinweg nach Seeheim-Jugenheim auf jeden Fall mitnehme! 🙂 Für den Rückweg habe ich sicherheitshalber etwas Kleingeld dabei, falls ich dann doch einbrechen sollte und die Straßenbahn brauche. Vielleicht habe ich aber auch einfach keine Lust mehr … was ich mir allerdings nicht vorstellen kann. 😛

Um 9.00 Uhr wollte ich los. Mit nur einer Minute Verspätung starte ich fast pünktlich und ziehe meine Bahnen gen Süden! Für den Hinweg habe ich mir eine Asphalt-Variante rausgeguckt, um bei einem Schlurfschritt Körner zu sparen. Es macht von Anfang an Spaß, ich bin gut drauf! 🙂 Bei 9 Grad und ganz leichtem Nieselregen habe ich zum kurzen Shirt die Armlinge übergestreift und meine dünnsten und leichtesten Handschuhe angezogen … der Tag könnte lang und nass werden. Erstaunlich mühelos bewältige ich die gut 8 km in ca. 49 Min. bei ca. 110 hm. Der Parkplatz auf dem wir uns treffen liegt schon etwas oberhalb von Seeheim-Jugenheim.

Während ich mir die Armlinge abstreife, trudeln kurz vor knapp noch 2 – 3 Läufer ein. Stephan gibt ein paar Hinweise und macht ein Gruppenphoto. 10.03 Uhr gehts los!

22 Läuferinnen und Läufer und 2 Hunde machen sich auf den Weg durch die Wälder südlich der Burg Frankenstein. Es soll kein Ausscheidungsrennen werden, also bleiben wir zusammen. Wenn es sich mal stärker auseinanderziehen sollte, warten wir aufeinander! – Anfangs ist es nur leicht wellig, wir können uns einlaufen. Wir queren eine Landstraße … dann beginnen die ersten Steigungen!

 

… und da es in der Gruppe immer Spaß macht, ist es egal, ob wir über eine Wiese, oder mitten im Wald bergan müssen! 😆 Hindernisse, oder richtig rutschige Passagen werden lachend genommen und lustig kommentiert.

    

Manch einer ist schnell und behende unterwegs, andere rutschen weg, müssen einen zweiten Anlauf nehmen, oder helfen sich gegenseitig die dicksten „Dinger“ zu nehmen! – Dann geht es mal schaukelnd abwärts … im Slalom eine Rinne runter, und nach ein paar Metern auf der anderen Seite wieder hoch. Von der schönsten Rinne haben wir leider keine Bilder! 😥


Zwischendurch geht es auch mal steiler abwärts:

 

Den höchsten Punkt haben wir an der Franz-Bingel-Hütte (437 m) erreicht:

Dort, sowie an der einen oder anderen Stelle legen wir auch mal eine kurze Pause ein:

 

Diese Pausen werden unterschiedlich genutzt: zum Verschnaufen, um Lustiges zu erzählen, oder ein Foto zu machen! Wir sind mit viel Spaß bei der Sache, keiner wird überfordert und die Schnelleren können auf einzelnen Passagen auch immer wieder mal Gas geben!

Nach ungefähr 90 Min. haben wir 12½ km mit 465 hm bewältigt und sind zurück auf dem Parkplatz. Stephan hatte wieder eine richtig g..l. Strecke rausgesucht 😆

Vielen Dank Stephan!

Für mich ist das Abenteuer aber noch nicht beendet. Mir geht es nach wie vor sehr gut. Ich habe das Gefühl mich noch nicht so richtig ausgetobt zu haben. Obwohl der Regen wieder eingesetzt hat und mehrere Läufer mir einen Lift nach Darmstadt anbieten, lehne ich dankend ab! Ich lutsche ein Maurten Gel Caf und mache mich auf die Reise!

Es geht erst runter nach Seeheim-Jugenheim und dann in nördliche Richtung parallel zur Landstraße und entlang der Straßenbahntrasse. Es flutscht und macht riesig Spaß, obwohl ich jetzt schon mehr als einen Halbmarathon in den Beinen habe! Auf dem asphaltierten Stück in Richtung Malchen kann ich sogar ordentlich Tempo machen. Nach Malchen laufe ich in den Wald, obwohl ich weiß, dass sich der Rückweg dadurch verlängert.

Nach knapp 46 Min. und weiteren 8½ km mit 35 hm bin ich zuhause. Das war dann mal ein ordentlicher 5:24er-Schnitt. Ich staune über mich selbst, bin jetzt aber auch froh, dass das Abenteuer so gut ausgegangen ist! – Ein Marathon hätte es heute aber nicht werden dürfen!

Die übliche Müdigkeit kam dann nicht am Sonntag, sondern kroch ab Dienstag in die Knochen! Ich legte diese Woche 2 Pausentage mehr ein, hatte aber an den restlichen 3 Tagen schon über 60 km!

Ein Grund mehr dankbar zu sein!

8 thoughts on “Läuferherz Trailevent 2019”

  1. Lieber Manfred,
    solche Events haben einfach ein ganz anderes Flair, was Du auch gut beschrieben hast. Allerdings war das von der Distanz her schon ganz ordentlich aufgrund Deiner Ein- und Auslaufstrecke, ich kann mir gut vorstellen, dass Du müde Beine hattest ?

    Salut

    1. Lieber Christian,
      einfach mal in die Anhöhen der hessischen Bergstraße zu laufen ist schon interessant genug … und diese „südlicheren“ Strecken kenne ich nicht so gut. Da macht es doppelt Spaß mit anderen auf Entdeckungstour zu gehen!
      Bzgl. dieser Streckenlänge war ich auch im Vorfeld sehr skeptisch. Ich wusste ja, dass es lang werden kann. Dankbar stimmt mich, dass es so gut lief und finde ich es nicht so schlimm, solch müde Beine zu haben! 🙂

      Salut

  2. Es muß ja auch nicht immer gleich ein ganzer Marathon sein, lieber Manfred. Dieser hätte in der Regel aber auch nicht soviele Höhenmeter.

    Das scheint aber wirklich eine Sahnestück gewesen zu sein, das Euch Stephan kredenzt hat.

    Knapp 30 km mit viel über Stock und Stein mit zügigen Ein- und Auslauf sind auf jeden Fall nicht zu verachten. Zusammen mit den Kilometern der anderen Tage ist das alles schon ein Brett. Bei den Auf- und Abs Deiner Laufform bist Du definitiv im Moment ziemlich im Auf 🙂 Ich wünsche Dir, dass es so bleibt!

    LG Volker

    1. Lieber Volker,

      ich hoffe und baue darauf, dass es wieder mal ein längeres Auf gibt. Es kann ja ruhig ganz langsam aufwärts gehen! 😉 Da ich seit ein paar Wochen wieder einen etwas konstanteren Wochenumfang laufen kann, zahlt sich hoffentlich meine Geduld bald aus!

      Schön war es das ganze gemeinsam zu erleben auf interessanten Strecken! Sonntags-Sahnestückchen! 😆

      LG Manfred

  3. Lieber Manfred, das sind ja gute Nachrichten ! Manfred in Bestform, kann nicht genug kriegen. Das Profil eures Laufes kann sich sehen lassen, erinnert mich an früher ! Und dann noch einen dranhängen, sich mit Freude auspowern – da bekommt man richtig Lust !!

    “ Ein Grund mehr dankbar zu sein “ – du sagst es, man sollte sich dessen stets bewusst sein, passt zu meinem neuen Post sehr gut !

    1. Liebe Margitta,

      danke ja, es ging richtig gut … ob Bestform ? … aber das ist ja auch Nebensache … toll war es! 😉 Sich auszupowern macht dann ja auch richtig Spaß!

      … und wenn wir geerdet bleiben, dann erhalten wir uns diese Dankbarkeit!

      LG Manfred

  4. Lieber Manfred,

    ich hoffe, deine Beine konnten sich wieder erholen – verdient haben sie es sich auf jeden Fall! 🙂 Schön, dass es so gut bei dir läuft, da kann man die Freude über die zurückgelgte Distanz richtig spüren.

    1. Liebe Doris,
      die Beine haben sich erholt! Danke für die Empathie! 🙂
      Es lief vor allem am Sonntag sehr gut. Ich weiß, dass ich das nicht wöchentlich wiederholen kann und will und doch bin ich gespannt, wie es mir morgen geht! Mal sehen! 😉
      LG Manfred

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