Nachdem ich beim MegaMarsch München ’nur‘ 😛 67 km geschafft hatte, 😉 hab ich mal auf den Seiten der Veranstalter von Mega- und Mammut-Märschen gestöbert.
Zu nem SOMMER SPEZIAL heißt’s: „Egal, ob Du 50 oder 100 Kilometer gehen willst. Du bestimmst …“
Also: im Heimatrevier ne Strecke bestimmen, die VPs planen und dann aber zw. 30 € und 65 € an MegaMarsch zahlen. Das ganze nur für ne Urkunde, ne Medaille, ein paar Goodies und evtl. 1 T-Shirt? – Ich soll alles planen und durchführen und die wollen Geld für recht billiges Equipment? – Na, da träumt mal weiter, von mir gibt’s dafür kein Geld … aber danke für die Idee! 😆
Die Planung ging fix: 20 km im nahen Ostwald, 5 x zu gehen und zuhause die VP einrichten. Das Wochenende des SOMMER SPEZIALs 25 von MegaMarsch passte gut! Schwiegersohn wurde informiert, war angetan und sagte zur Vorbereitung eines Herbst-Events für 2 Runden zu!
Erst noch am tollen Saisonstart der Lilien erfreut und um 15.45 Uhr gestartet!
Ich marschiere recht gemütlich los, will ja 5 x 20 km schaffen und nicht nur 1 x 20 oder 30 km! 😛 Zudem ziehen sich die ersten 3 km und weisen gleich mal 100 hm auf!
Am Mammutbaum, nach 3 km, fällt seine lichte Krone auf. Wenig Licht oder krank? – In US-Nationalparks durften wir nicht so nah ran, wg. seines empfindlichen Wurzelwerks!
Hier wird das nicht eingeschränkt, man darf sich an seinem Fuße ausruhen!
Da ich schnell merke, keinen Sahnetag erwischt zu haben, bleib ich lieber bei nem ruhigeren 9er-Schnitt. Freue mich aber, heute ganz lang und intensiv die Natur genießen zu können!
Zwischendurch gibt es einige Weggabelungen, nur kenne ich den Wald wie meine Westentasche!
Direkt neben dem Weg fällt mir dann wieder dieses Loch auf. Da wollte ich doch schon immer mal reinleuchten. – Ist es nur ein Loch, oder der Eingang in einen unterirdischen Bau?
Dann stoße ich nach 5 km auf einen Abschnitt des Waldkunstpfades
mit seinen schönen Häuschen weit oben,
einer Sitzgelegenheit zum Plaudern,
einem Waldkunstdorf
und mir noch unbekannten Installationen!
Hinter diesem Windrad befindet sich eine große Sitzgruppe
und gegenüber stehen diese überdimensionalen Vogelhäuschen!
Dann komme ich am Restaurant >Bölle< vorbei.
Ginge man die Straße hinunter, würde man nach 700 m zum Ort des Geschehens kommen, wo die Lilien heute zum Saisonauftakt den VFL Bochum mit 4:1 nach Hause geschickt hatten. 😆
Ich folge einer Steigung und komme nach 1 km zum Parkplatz >Vier Buchen<. Ganze 1,7 km nehmen einige Lilienfans auf sich, um hier draußen einen freien Parkplatz zu ergattern! 😛
Nach 9 km biege ich ab und strebe nem gleißenden Licht entgegen. Geht’s da in den Himmel?
Ach nee, ist nur die Feldschneise, da geht’s Richtung Bordenberg! 😉
Ein Blick auf die Uhr: den Schnitt konnt ich 10 km halten, auch wenn’s bergan langsamer wird.
Was man so alles entdecken kann! 😉
Nach den überwucherten Wathersteichen komme ich zum Ludwigsbrunnen. Leider führt er schon lange kein Wasser mehr und nur selten nutzen Wanderer die nette Rastmöglichkeit!
Ab und zu nieselt’s, immer nur kurz und da es warm ist, bleibt die Regenjacke im Rucksack!
Dann komme ich zum Waldrand und kann interessante Lichtspiele beobachten. 15 km sind geschafft, mir geht es gut. Die Strecke führt bald runter und 2 km später durch die Siedlung.
Kurz vor der Siedlung sehe ich ne Schafherde. Die Schäferin ist ne ehemalige Schülerin!
Nach 20,4 km (286 hm) in 3:04 Std. hab ich die 1. Runde gepackt. Die Flasks sind zwar etwas umständlich zu befüllen, aber ich kann hier die 10min.-Pause besser nutzen. Studentenfutter schmeckt, Wasser auch. Nach Schuhwechsel, das 1. Paar war nicht ideal, starte ich die 2. Runde!
Ich merke, die Belastung nimmt zu. Ich hab wirklich keinen Sahnetag erwischt! Manchmal muckert das li. Sprunggelenk! Mit dem 1. Schuh war das Innenband (re. Knie) unzufrieden und jetzt … mal sehen was wird! – Gejammert wird nicht, bin froh draußen zu sein, Zeit für mich zu haben, die Natur zu genießen, stelle aber fest, der Läufer in mir ist noch gewohnt, dass die km schneller purzeln. 😆 Mit meinem Marschtempo bin ich aber nach wie vor sehr zufrieden!
Nach 4 Std. habe 25,6 km. Zieht man die Pausenzeit ab, kann ich mein Tempo halten.
Das 2. Mal am Waldrand, nach etwa 36 km ist der Mond schon am Himmel zu sehen!
Der Blick zur Papiermühle sieht tagsüber so aus!
Diese interessante Befüllung eines Erdlochs muss ich Benny nachher mal zeigen!
Nach 6 Std. habe ich 38,5 km und nach 40,8 km (573 hm) die 2. Runde geschafft!
Für diesen 2. Abschnitt habe ich mit 3:07 Std. nur unwesentlich länger gebraucht.
Ich lasse mir Zeit, setz nen Tee an, bandagier sicherheitshalber mein li. Sprunggelenk und esse nach dem Studentenfutter ein halbes Brötchen zum Tee. Vorm Start in die 3. Runde schlupfe ich ins 3. Paar Schuhe. Wär doch gelacht, wenn bei der riesigen Auswahl nicht ein Paar dabei ist, das Sprunggelenk und Knie angenehm finden. Recht bald danach kann ich erleichtert sein, endlich zicken Sprunggelenk und Knie nicht mehr rum! – Dank an beide! 😆
Nach 50 km merk ich, bin langsamer geworden: 10er-Schnitt! Es ist jetzt richtig dunkel, wenig Restlicht, die Stirnlampe gibt gutes Licht. Ich schicke weiterhin Audios nach Hause, auch um Schwiegersohn zu informieren und freue mich, 2 Runden begleitet zu werden! Die 3. Runde dauert 11 Min. länger. Nach den 3:18 Std. hab ich 61,2 km (859 hm). Ich genieße die Pause, mach mir nen Tee, esse erneut ein halbes Brötchen dazu. Die Flasks werden gefüllt, ich hab mich an die Fummelei gewöhnt, lass mich nicht hetzen. Nach 34 Min. geht’s mit Benny auf die 4. Runde!
Fröhlich plaudernd verfliegt die Runde. Wir sind etwas langsamer und nach 3:39 Std. hab ich 81,6 km (1145 hm). Benny ist genauso guter Dinge wie ich, entsprechend ausgiebig nutzen wir die Pause! Sprunggelenk und Knie waren bisher lieb, so geht’s nach 32 Min. ein 5. Mal raus!
Da wir beide müde sind, auch Benny hatte nicht geschlafen, sinkt das Tempo. Die Laune bleibt gut! Wir tüfteln, ob ne andere Rundengestaltung besser gewesen wäre. Natürlich lässt’s sich nicht klären. Dann genießen wir den Sonnenaufgang und kommen nochmal an den Waldrand, zum Streckenabschnitt, der Benny am besten gefällt.
Da muss doch auf der schönen neuen Bank ein Selfie her
und vom müden Protagonisten noch eines! 😆
Die 5. Runde dauert 3:51 Std. Ich hab 102 km (1432 hm) bewältigt, wir sind beide steif, aber glücklich. Mit 108.586 Schritten sind meine Schritte von 94 cm nicht mal kurz gewesen.
Hier noch eine kurze Zusammenfassung.
Ob ich damit meine Rechnung von München beglichen hab, weiß ich noch nicht, da muss ich wohl nochmal in mich gehen! – Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar, dass es geklappt hat, ich nach 18:40 Std. Belastung nur ein leicht geschwollenes Sprunggelenk (li.) habe, beide, nämlich Sprunggelenk und Knie sich aber unterwegs vornehm zurückgehalten hatten!
Lieber Manfred,
gratuliiiieeere!!!! 😀
Das hast du super gemacht – ich bin ganz klar dafür, dass du damit deine offene Rechnung mit München beglichen hast, denn nicht nur hast du bravourös die Strecke in einer super Zeit absolviert, du hast auch ganz schön viel Durchhaltevermögen bewiesen, indem du 4x (VIER MAL!) dein Heim wieder verlassen und dich auf die nächste Runde gemacht hast. Im Vergleich dazu ist von A nach B zu gehen doch viel einfacher!
Und dass der Läufer in dir vielleicht ein klein wenig irritiert vom Tempo ist, darf doch auch sein. Immerhin bist du jahrzehntelang gerannt – dass das noch ein wenig in dir verankert ist, ist doch normal.
Gute Erholung wünsch ich dir!
Liebe Doris,
herzlichen Dank, auch für die Urkunde! 😉
Du kannst da schneller mal nach München rüberhorchen und wenn du der Meinung bist, dass die Rechnung beglichen ist, will ich das mal so für mich annehmen! 😆 Im Vorfeld dachte ich, dass ein jeweils neuer Start in eine jeweils neue Runde, die größte Herausforderung wird, aber ich hab da gar nicht groß drüber nachgedacht! Bin einfach immer wieder los! 😛
Danke auch, dass du das dem Läufer in mir nachsiehst! 😆
Liebe Grüße Manfred
Lieber Manfred,
klasse gemacht, Glückwunsch! Ich denke, so allein bzw. zu zweit fehlt ein Teil der sonst gefühlten Motivation und „gemeinschaftliches Leiden“ mit anderen, die einen doch immer wieder vorantreiben. Aber das tat deinem Projekt keinen Abbruch! Du hast dich da selber ordentlich motiviert und durchgezogen! Und sogar noch nebenbei deine Umgebung gescannt und viele Eindrücke festgehalten.
Positiv und perfekt war natürlich der heimische VP, wo du dich exakt nach aktuellem Befinden verpflegen konntest und nicht auf die Dinge im Rucksack beschränken musstest.
Was für ein Projekt! Ja, manchmal muss man die persönliche Komfortzone verlassen und sich auf neues einlassen. Habe ich ja auch gerade erst beim 6-Stunden-Lauf erlebt.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
vielen, vielen Dank dir!
Unterwegs von München aus haben mich andere schon etwas gezogen, manchmal musste ich auch einfach andere überholen, 😛 aber die VP war so viel, viel angenehmer! Das Fotografieren übe ich noch, so perfekt wie du bin ich noch nicht, aber ich konnte bei dem etwas ruhigeren Marschtempo einiges relativ scharf ablichten!
Welche Komfortzone? 😆 Das machen wir doch immer wieder mal! Nur die Gräten tun danach etwas weh; Muskelkater selbst habe ich nicht! – Manchmal habe ich schon gedacht, wenn ich nach einem solchen Unterfangen meine Zipperleinchens auf Couchpotatoes übertragen könnte, die würden nie wieder hochwollen! 😛 Da gibt es bestimmt einige, die tagelang jammern würden, 😆 ich weiß, dass es vorübergehend ist und spätestens nach 2 Tagen schon deutlich nachlässt!
Liebe Grüße Manfred
Na HURRA! Und Glückwunsch zum gelungenen Experiment!! 🙂
Die Rechnung mit München ist gleich mehrfach beglichen: 1. du brauchst gar keinen organisierten Marsch, 2. du bist sogar mehr als 100km marschiert, 3. du hattest den besten VP den man haben kann, 4. seine Begleitung kann man sich eben doch aussuchen und 5. du hast Geld gespart.
Und du konntest auf diesem Wege sogar auch noch verschiedene Schuhe „testen“, das ist ja auch was wert. Dein Experiment zeigt auf jeden Fall auch einen gewissen Biss, „einfach so“ alleine Runden (in diesem Tempo) durch die Dunkelheit marschieren, da gehört schon was dazu.
Jetzt erstmal das Sprunggelenk erholen lassen und dann bin ich mal gespannt was du demnächst in Grund und Boden marschierst 🙂
Lieber Oliver,
vielen Dank dir! 😉
Da haste aber viele Gründe gefunden und mir keine Möglichkeit gelassen, dagegen zu halten! 😆 Aber das mit den Schuhtests war echt Gold wert. So weiß ich endlich etwas konkreter, worauf Knie und Sprunggelenk ‚allergisch‘ reagieren. Letzteres war dann etwas länger beleidigt, bessert sich aber zusehends!
Zum Glück habe ich mir bestätigen können, dass der alte Dickkopf noch funktioniert. Ich kriege es noch hin, das durchzuziehen, was ich mir vorgenommen habe und kleinere Zipperleinchen halten mich (noch) nicht ab! Ich hoffe auch keine Piense zu werden, habe aber keine Anzeichen feststellen können! 😛
In Grund und Boden? – Vielleicht nicht so wild, auch sind wir ja nicht so gefährlich, selbst Reh und Wildschwein haben ja keine Angst vor uns … hatten wir doch erst! 😆
Liebe Grüße Manfred
Noch’n Versuch …
Lieber Manfred,
das liest sich nicht nach einem, der noch vor kurzem mit den vernichtendsten Diagnosen die Arztpraxen quer Deutschland abgeklappert und dem aktiven Leben quasi adé gesagt hat …
Das liest sich im Gegenteil nach einem topfitten Ausnahmesportler mit Kraft, Biss, Zähigkeit und viel Sinn für eine perfekte Orga!
Nun müssen also mehrere Groupies mit frischen Schuhen beim nächsten Megamarsch an der Strecke auf dich warten für Boxenstops mit Reifenwechseln.
Habe ich schon geschrieben, dass ich beeindruckt bin? Ich bin jedenfalls beeindruckt!
Erhol’ dich gründlich und genieße die Freude über’s Gelingen so lange es geht.
Liebe Lizzy,
das ist aber sehr lieb, dass du es nochmal angehst. Im Spamfilter war auf jeden Fall nix, ich guck regelmäßig rein, aber erst 1 x hat sich ein Kommentar von Elke dort verfangen. – Ich muss auch richtig aufpassen, da der Spamfilter momentan fast überläuft. Zum Glück ist die Software gut und trennt sauber! 😉
Ob ich noch soo fit bin, naja durchbeißen kann ich mich noch, 😆 trotz der arthrotischen Gelenke und der Thrombose-Anfälligkeit. Wobei sich diesmal nur etwas mehr Müdigkeit gezeigt hatte, als sonst üblich. Da war es dann gut Begleitung dabei zu haben. In der 5. Runde waren wir dann beide müde, da wir beide genauso viel in der Nacht und vorher geschlafen hatten! – Ich wiederhole mal meinen saloppen Spruch: „Man muss doch nur viel Geduld haben und ne Weile mit sich alleine sein können!“ 😛
Aber das mit dem Boxenstopp und den Reifenwechseln ist ne gute Idee! Ob ich allerdings Groupies finde, die so nen alten Kerle noch unterstützen wollen???
Vielen Dank dir! Ich werde auch noch ne Weile zu genießen versuchen!
Liebe Grüße Manfred
Super gemacht, Manfred! 👏👏
Erst die Strecke austüfteln, dann die komplette VP-Logistik stemmen, sich selber verarzten und so ganz nebenher noch die 102km marschieren. Du brauchst wirklich keinen Veranstalter! 😄
Die Lilien haben dich würdig eingestimmt – 4:1 zum Auftakt UND dann so ein Marsch durchs Heimatrevier, das ist doch ein Start nach Mass. Schön, dass du trotz müden Beinen, mürrischem Sprunggelenk und der Dunkelheit einfach weiterziehst – und dabei noch Entdeckungen machst, Fotos schiesst und sogar Audios verschickst.
Jetzt die grosse Frage: Zählt das als Revanche für München? 😉
Liebe Grüsse aus dem dunklen Zürich!
Liebe Catrina,
vielen Dank dir!
Das zu planen ließ sich ja gut umsetzen! Das Heimatrevier, wo ich alles kenne, die VP zuhause und dann noch jahrelange Erfahrung, da lässt sich was mit anfangen! 😆 Damit kann man auf Veranstalter verzichten. So fehlen nur die Konkurrenten! 😉
Aber die Einstimmung durch die Lilien war richtig gut!
Du stellst die große Preisfrage, ob es als Revanche zählt?! Oliver liefert ja einige positive Antworten. Naja, zumindest hab ich bewiesen, dass noch was geht bei mir! 😆
Aus dem sonnigen Darmstadt
liebe Grüße Manfred
Muss ich schon wieder laut sagen: Mein lieber Herr Gesangverein !!! Nicht zu fassen, was du auf die Beine stellst ! Dein Ehrgeiz ist enorm, die Füße, der Kopf alles macht mit, zumindest fast !! Gratulation !
Ist aber auch soooooooo schön, sich in der Natur zu bewegen, sieht alles so schön aus, macht Spaß , ohne Anstrengung die Fotos anzusehen !😉
Erhole dich gut, lass dein Sprunggelenk in Ruhe – mal sehen, was noch so alles von dir erlaufen werden wird – bin gespannt !
Sonnige Grüße von ganz oben
Liebe Margitta,
vielen Dank dir! 😉
Da muss ich ja aufpassen, dass es mir nicht zu Kopfe steigt!
Aus meiner persönlichen Sicht, ist es aber weniger mein Ehrgeiz, der mich treibt, sondern eine riesige Freude daran, dass noch was geht, wenn es auch nicht mehr der Laufsport ist!
Bei dem etwas langsameren Tempo kann man auch sehr gut die Natur genießen und Fotos gelingen auch besser!
Du hast natürlich recht darin, dass ich aufpassen muss, nicht zu überziehen. Mein Sprunggelenk ist auf gutem Weg. Seit gestern zickt mein li. Schienbein etwas. Aber ich muss eh pausieren, weil ich im Freibad (mit den Enkelinnen) von einem Insekt (?) in die Fußsohle gestochen wurde.
Mal sehen, was danach noch so kommt! 😉
Liebe Grüße Manfred