Am Anfang unserer Wanderungen, also schon am Ankunftstag, waren wir uns einig, dass wir in bekannten Gefilden beginnen wollen. Wir entschlossen uns auf dem Rennsteig erstmal nach (Süd)Osten zu wandern. Unterwegs wollten wir uns dann inspirieren lassen und spontan entscheiden, was uns ins Auge sticht und was wir zu ‚erobern‘ gedenken! 😉 Also auf in Richtung Großer Beerberg! – Später sagte meine Frau dann: „Ach lass uns noch zum Schneekopf rüber gehen, da waren wir noch nicht!“ – Das war Inspiration Tag 1, 😆 aus der heraus die Länge resultierte! – Die 2. Tour sollte dann in die andere Richtung gehen!

Aber erst mal zur 1. Tour:

Da wir in Oberhof (815 m ü. NHN) etwas nördlich vom Kurpark untergebracht waren, hatten wir ein bisschen Weg zum Rennsteig. 2 Möglichkeiten gab es, dorthin zu gelangen. Entweder gleich in die eher östliche Richtung (Rondell), oder nach Westen zum Grenzadler und von dort aus einsteigen! – Was ist am Grenzadler für 2 Sportlehrer so interessant? – Natürlich sind es die Sportanlagen … und in der Nähe des Grenzadlers ist das Biathlon-Stadion, aber im Sommer?

   

Ja, es lohnte sich nicht, denn dort ist eine Großbaustelle! 😳

An der Thüringer Hütte (am Rennsteig beim Grenzadler) ging’s los. – Schön war es am Rondell vorbei wieder in den Wald abzutauchen, kaum einer Menschenseele zu begegnen und auf welligem Kurs langsam an Höhe zu gewinnen. 🙂 Weit war es nicht, nur 7 km, man kommt entlang des Rennsteigs auch nicht direkt auf den Großen Beerberg, obwohl er in direkter Nachbarschaft liegt. Sein „Gipfel“ übersteigt auch nur um 10 hm die höchste Erhebung des Rennsteigs.

 

Wir gingen nicht hoch, obwohl es die höchste Erhebung des Thüringer Waldes und Thüringens ist, Plänckners Aussicht war uns lieber, zumal es sich dort gut pausieren ließ. Einige Sitzgruppen laden zur Rast ein, bei toller Aussicht nach Süden.

   
   

Dort bekamen wir sogar Besuch, nur konnte ich nicht herausfinden, ob es die rote Farbe des Rucksacks war, die die Schmetterlinge anzog, oder ob ich gekrümelt hatte. 😆 Unser Eindruck war, dass es immer mehr wurden, je länger wir dort saßen. – Hatte ich unterschiedliche abgelichtet? – Ich weiß es nicht. Der scharfe Beobachter mag es anhand der Flügel-Zeichnung herauszufinden suchen! 🙂 .. und wenn meine Recherche stimmt, ist es der Schlüsselblumen-Würfelfalter!

(Wer es ansehen möchte, muss bei naturgucker.de den Namen in die Suchmaske eingeben! – oben li. Fenster)

… und dann zeigte einer mit ausgebreiteten Flügeln seine ganze Pracht! 🙂

Dann wurde es laut, eine Schulklasse war im Anmarsch, noch hatten sie in Thüringen Schule. Zum Glück war unsere Pause beendet und wir mussten auch nicht mehr in das missmutige Gesicht einer mutmaßlichen Lehrerin schauen. Die Jören hatten ihr wohl auf dem Weg den letzten Nerv geraubt, so kurz vor den Großen Ferien! 🙄

Wir setzten unsern Weg erstmal nach Osten fort, als meiner Frau plötzlich die Idee mit dem Schneekopf kam. Es ging dann am Hinweis zum Triefenden Stein vorbei zur Suhler Hütte. Dieser Triefende Stein muss wohl etwas südlicher vom Rennsteig liegen. An der Suhler Hütte kam dann der Abzweig zum Schneekopf. Wir passierten die Schwarze Pfütze und waren kaum 1.500 m später auf der zweithöchsten Erhebung des Thüringer Waldes.

   

Ein Gipfelkreuz empfing uns mit einem netten, wohlmeinenden Spruch und wer die 126 Stufen zur Aussichtsplattform des Turmes hinaufsteigt, der erreicht den wirklich höchsten Punkt Thüringens: 1001,1 m!

   

Das Gipfelplateau eröffnet eine Rundumsicht auf Gipfel des Thüringer Waldes, wie den Großen Beerberg, aber auch auf die Rhön … und wer weiß, wo es liegt, kann Oberhof sehen. Bei bestimmten Wetterlagen soll sogar der Harz zu sehen sein. – Als wir weitergingen, machte unser Weg nach ein paar Kilometern eine Schleife und wir erspähten, rechts von uns, noch einmal den typischen Anblick des Schneekopfes.

Anschließend wollten wir durch den Gehlberggrund nach Oberhof wandern. Dann ein irritierender Wegweiser. Dort, wo meine Frau steht, wies der Wegweiser nach Oberhof, aber in die andere Himmelsrichtung. Der Weg durch den Gehlberggrund wäre in einem Bogen verlaufen, aber der kürzere gewesen. Obwohl meine Frau sehr gut Karte lesen kann, wollte sie diesmal dem Wegweiser folgen, der aber keinen Hinweis auf die Streckenlänge gab, eine Entscheidung für den längeren Weg! 😆 Oberhof lag im Nordwesten, der Weg aber führte uns im Bogen um den Schneekopf herum und dann ein ordentliches Stück nach Süden, ohne auch nur eine einzige Chance zu „queren“. Fast hatte ich den Eindruck, er wolle uns zurückführen zur Suhler Hütte. Nach gut 4 km waren dann aber an der Dürrenberger Hütte weitere Wegweiser, diesmal mit Streckenangaben. Hätten wir den Weg hier hinunter gewählt, wir hätten angeblich nur 600 Meter zurückzulegen gehabt. – Na gut, wir wollten ja eigentlich gleich Richtung Oberhof, 😛 wenigstens hatten wir jetzt wieder eine exakte Peilung mit genaueren Angaben, also auf durch den Schmücker Graben!

Mittendrin war der Geierfelsen, der uns an das Elbsandsteingebirge erinnerte, ein guter Anhaltspunkt, dass wir fast die Abzweigung am Schnabelbach erreicht hatten. Wir folgten dem Bach gegen seine Fließrichtung und hatten oben endlich wieder die richtigen Wegweiser! 😛

Wenn man auf dem Rennsteig wandert, wird man halt verwöhnt! 😳

In Oberhof angekommen, war natürlich der Gang in ein Café selbstverständlich, nach über 6 Stunden, die wir auf den Beinen waren! Leider habe ich ein Bild von dem leckeren Kuchen vergessen … ich weiß, es ist Pflicht. 😥 Möglicherweise hat mich der Blick auf die Kletterwand irritiert?! – Direkt neben dem Café Luck, das eine lange und geräumige Terrasse hat, ist das Sporthaus Luck! – (Das Bild wird aber nachgeliefert! – Versprochen! 😳 )

   
na, reizt es?

  • Wanderst du gerne, alleine oder in Begleitung?
  • Interessiert dich, neben dem Sport in der Natur, auch der Bergsport, oder das Klettern?

 

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14 thoughts on “Großer Beerberg & Schneekopf”

  1. Lieber Manfred,
    wandern mit weitem Blick und stellenweise wolkenfrei, sieht gut aus. Auch wenn euch Karte bzw. Beschilderung ein wenig verwirrten, aus dem Takt bringen konnte euch das nicht! Schöne Eindrücke hast du mitgebracht, inklusive Schmetterlingsforscherwissen!
    Ich wandere leidlich gern, bevorzugt in Begleitung, aber je nachdem ist es allein auch mal nett.
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,

      es sah nicht nur gut aus, es war einfach schön da draußen! 😆 … und mittendrin waren wir z. T. auch auf längeren Abschnitten erholsam alleine, konnten genießen, mal schweigend nebeneinander herlaufen, mal Gedanken austauschen. 😉

      Genau, aus dem Takt hat es uns nicht gebracht, dass Karte und Beschilderung nicht kompatibel waren. Es wurde halt eine längere Tour, auf der wir nur zum Schluss hofften, Café und Kuchen rechtzeitig zu bekommen! 😛 Hat alles geklappt, sogar zur klassischen Zeit, kkurz nach 16.00 Uhr! 😆

      Es müssen auch nicht alle gerne wandern! Stell dir nur vor, 82 Millionen Deutsche wollen alle raus in „unsere“ Natur, dann wäre wir ja nie mehr auch nur ein paar Meter alleine! 😛

      LG Manfred

  2. Am besten gefällt mir die Ruhe, die ihr unterwegs hattet, das ist genau das, was ich liebe, egal in welchem Landstrich. Hat sich gelohnt euer kleiner Ausflug in die Ferne, wie man sehr gut entnehmen kann.

    Kaffee und Kuchen – das habt ihr euch wohl verdient, wenn ich solche Wanderungen mache, esse ich lieber etwas Deftiges, bin überhaupt kein Kuchenesser, aber die Mehrzahl aller tickt wie ihr – ein Leben ohne Kuchen ? Geht gar nicht. Sag‘ ich doch jeder nach seinem Gusto, sind wir schon wieder bei dem never ending Thema !! 😉

    Lass es dir gut gehen, lieber Manfred, die Ostsee lässt grüßen !

    1. Liebe Margitta,

      danke für die Grüße von der Ostsee!

      Ja, wir ticken alle anders. Das ist doch aber auch gut, wäre doch langweilig, wenn wir immer einer Meinung wären! Man muss nur bereit sein, sich aufeinander einzustellen. Manchmal braucht ‚dieser Prozess‘ ein wenig, manchmal irritieren wir einander, aber es ist doch sehr gut möglich miteinander auszukommen! 😉

      Meine Frau ist auch nicht so auf süß, da kann eine geschenkte Tafel Schokolade auch mal Monate liegen bleiben. … und im Café nimmt sie sich von meinem Kuchen vielleicht mal ein kleines Stückchen. – Ich bin dagegen eher so der ‚typische‘ Läufer, der gerne Kuchen isst. Wobei ich sonst auch nicht sooo sehr viel Süßes esse und z. B. viele Tees auch ungesüßt trinke.

      Die Ruhe unterwegs war himmlisch. Wir haben es genossen! 🙂

      Danke, ich lasse es mir gut gehen, du dir aber auch!

      Grüß mir ‚deine‘ See! Manfred

  3. Lieber Manfred
    Wunderbar, eure erste Tour! Die Aussicht vom Schneekopf sieht super aus. Und jetzt weiss ich den höchsten Punkt Thüringens: 1‘001.1m. Ist eigentlich recht hoch- wir sind in unserem Hotel hier in Bever in den Alpen auf 1‘700m – nur 700m höher.

    Den Schmetterling hast du sehr schön eingefangen. Wusstest du, dass du mit der App „Google Lens“ ein Foto hochladen kannst und dann dein Objekt identifiziert werden kann? Ich habe das gerade kürzlich mit einer Raupe gemacht, geht wunderbar. ?

    Und kein Foto vom Kuchen? Wie werden wir das überleben? Schon klar, dass dich die Kletterwand abgelenkt hat! ? Aber sehr gut, wenn du das Foto nachlieferst. ?
    Geniesse deine Waldläufe!

    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Bever (neben St.Moritz)!

    1. Liebe Catrina,

      danke dir!

      Naja, hoch? … aber in ganz Hessen haben wir keine Kuppe mit 1.000 m, nur die Wasserkuppe mit 950 m. 😉 Von 1.700 m aus geht’s schnell auf 2.000 m und damit ist schnell gutes Höhentraining drin. 🙂

      Ich weiß um solche Apps, aber ich bin kein Freund von zuviel Apps auf dem Handy. Leider hat das Bestimmungsbuch meiner Frau keinen ‚Schwerpunkt Schmetterlinge‘! So bin ich dann doch ins Internet, aber beim Recherchieren ohne App glaube ich mehr zu lernen.

      Das mit dem Kuchen tut mir leid, hatte auch ein schlechtes Gewissen … nein, nicht wirklich, hab aber beim Verlassen des Cafés an dich gedacht! 😆

      So richtig genießen kann ich meine Waldläufe aufgrund hoher Luftfeuchte nicht, aber vielen Dank für deinen gut gemeinten Wunsch. 😉

      Aus dem nächtlichen Darmstadt
      LG Manfred

  4. Lieber Manfred,
    eine tolle spontane Wanderung habt ihr da gemacht. Ich wandere sehr gerne und einfach mal der Nase/Karte nach eintscheiden wo’s denn weitergehen soll ist so ganz nach meiner Facon.
    Kuchen – ja ich mag auch total gerne Kuchen. Wobei hier in den USA schmeckt er mir nicht – zuviel Zucker, zu wenig Geschmack. Da muss ich dann in Deutschland zuschlagen.
    Liebe Grüße!

    1. Liebe Roni,

      ja, zum großen Teil spontan. Nur der Anfang war ‚angedacht‘. 😉 Ein bisschen was gibt man ja schon dadurch vor, dass man in ein bestimmtes Gebiet reist und dadurch, dass man in eine Himmelsrichtung losläuft. 😆

      Ja, mir schmeckt der deutsche Kuchen auch besser. Allerdings geht hier leider auch die Tendenz zu (immer) mehr süß. Zum Glück gibt es auch die ‚Gegenrichtung‘! 🙂

      Extra fürs Kuchen essen rüber zu kommen, lohnt sich ja leider nicht! 😛

      Ich schick dir in Gedanken was rüber, was magst du denn?

      Übern ‚großen Teich‘
      LG Manfred

    1. Wie jetzt, du hier, lieber Daniel? 😛

      … und woher willste das denn jetzt wieder wissen? – Aber ich will mal nicht unhöflich sein und will mich herzlich bedanken! 😉

      Die 98er haben nicht nur 6:1 gewonnen, ich hab’s live erlebt!!! ⚜️ War ein schönes Geschenk!

      Weiße Weste für M. Schuhen wäre noch besser gewesen, aber wir wollen ja nicht undankbar sein! 😛

      Grüß auch zuhause!
      LG Manfred

  5. Lieber Manfred,

    ah, ich habe da gelesen, du hattest Geburtstag 🙂
    Na dann mal die allerherzlichsten Glückwünsche!!!
    Ich hoffe, du konntest den Tag genau so verbringen, wie du es dir gewünscht hast.
    Deine Bilder und Wegbeschreibungen erinnern mich an meine Kindheit und Jugend. Mit meinen Eltern und Geschwister, mit meiner Klasse, mit Freunden … wir sind dort soooo oft gewandert. Schließlich ist es nur einen Katzensprung von meiner Heimat entfernt 🙂
    Ich finde das richtig toll, das du mich mit auf die Reise genommen hast!
    Ich wandere ja wirklich richtig gern. Alleine eher nicht. Wandern ist ja auch eine sehr kommunikative Art der Fortbewegung 😆
    Naja, zumindest für mich.
    Wir waren schon ein paar mal in unterschiedlichen Kletterparks und mir macht sowas auch richtig Spaß.
    Liebe Grüße
    Helge

    1. So so, liebe Helge,

      du liest also einfach mal so mit?! 😆 – Aber ganz lieben Dank für die Aufmerksamkeit! 😉
      Es war ein toller Tag, erst brunchen, dann ins Fußball-Stadion Darmstadt gg. Ingolstadt. (6:1 für Darmstadt ?) Passend zum Geburtstag! Danach gab es noch Törtchen bei unseren jungen Leuten! ?

      Die Gegend dort im Thüringer Wald hat was und man kann noch heute dort prima „abtauchen“! 🙂 – Du darfst mich/uns auch gerne weiterhin begleiten. Ich muss aber erst die anderen Touren zusammen’schreiben‘. – Wandern kann kontemplativ, aber auch sehr kommunikativ sein! Ich höre dann auch gerne mal zu, erst recht, wenn mein Gesprächspartner (sie oder er 😉 ) viel und Interessantes zu erzählen hat!

      In Kletterparks war ich noch nicht so viel unterwegs, ich glaube 2 oder 3 x mit Klassen in einem Kletterwald, aber in Kletter- und Boulderhallen und noch lieber am Felsen bin ich sehr, sehr gerne und mit viel Spaß geklettert! 😆

      LG Manfred

  6. Schön, dass du in meiner Gegend unterwegs bist. Schau mal in meinen Blog, da siehst du Bilder, wie es dort im letzten Winter mit Schnee aussah.
    Viel Spaß weiterhin
    Jörg

    1. Lieber Jörg,

      danke! Es ist ja auch eine schöne Gegend! 🙂

      Deinen Beitrag „Winterträume“ hatte ich mir damals sogar zeitnah angeschaut! … und ich hatte erst überlegt, ob ich deinen Bericht vom „Schneekopflauf“ verlinke … kann dir jetzt leider nicht sagen, warum ich es nicht gemacht, bzw. vergessen habe?! 😥

      Danke, den Spaß hatten wir! – Jetzt gilt es Fotos zu sichten und ein paar Zeilen dazu zu verfassen! 😉

      LG Manfred

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