In ihrem letzten Beitrag „Out in the Bush“ fragte Catrina am Ende:
„Which race would you recommend as a sightseeing event for visitors?“

Ich habe nicht groß überlegt und an den Trailmarathon Heidelberg gedacht. Möglicherweise, weil Heidelberg nicht weit weg ist und ich Besucher nicht weit weg entführen sollte. Darmstadt hatte mal einen Marathon, der aber nicht gut terminiert werden konnte und wohl dadurch auch nicht angenommen wurde. Das lag bestimmt auch an dem riesigen Angebot an Laufveranstaltungen hier in der Rhein-Main-Region, das zumindest in bestimmten Monaten besteht!

Angeregt dadurch kamen bei mir alte Erinnerungen hoch und ich wurde ins Jahr 2013 zurückversetzt. Im Spätsommer hatte jemand aus dem „Dunstkreis des Lauftreffs“ spitzgekriegt, dass ein Trailmarathon in Heidelberg seine Premiere im Oktober 2013 hat! Peu à peu meldeten sich dann auch 5 Läufer aus „diesem Dunstkreis“ an. Fast alle waren mit dem Lauftreff verbandelt und doch auch wettkampferfahren.

Hier mal ein bisschen Werbung mit den damaligen Fakten:

Am letzten Oktober-Sonntag 2013 trafen wir Darmstädter uns in Heidelberg im Anmeldebereich. Nur in Zelten wartend, bei herbstlich frischen Temperarturen, waren wir wohl alle froh, als es um 9.00 Uhr endlich losging! 🙂

Es wurde ein sehr abwechslungsreiches Erlebnis, denn schon nach knapp 3 km überquerten wir den Neckar und erliefen uns die ersten Höhenmeter auf dem Philosophenweg. Die Ausschreibung übertreibt nicht, wenn sie von atemberaubenden Ausblicken spricht, wobei dies sicherlich vom Wetter abhängt! 😆

Nach 7 km kam die 1. Herausforderung an der Thingstätte, wo wir die Treppenpassage der Freilichtbühne erklimmen mussten.


Manfred links, 2 Freunde rechts (einer verdeckt)!

Insgesamt ging es über 3 Anhöhen mit 1500 hm. Dabei führten schöne Trails durch die waldreiche Umgebung Heidelbergs. Zuletzt gings die Himmelsleiter hoch zum Königstuhl, (Bergstation der Heidelberger Bergbahn) auf 567 m. Diese Himmelsleiter ist eine aus 850 Stufen bestehende Natursandstein-Treppe und muss nach 35 km erlaufen werden. Am Ende einer langen Saison und direkt „aus dem Flieger kommend“, nach einem tollen Urlaub auf Rhodos, bin ich nur noch auf dem Zahnfleisch kriechend oben im Schnee angekommen. Der Veranstalter hatte extra für diesen Lauf Schnee auf den Gipfel gekarrt! 😳

Der letzte Abstieg bis zum Heidelberger Schloss gilt als steil und gefährlich. Ja, man musste schon aufpassen, aber technisch richtig anspruchsvolle Passagen sehen schlimmer aus! Allerdings ist einer aus unserem „5er-Kreis“ genau dort gestürzt und deshalb nur rund 160 Sekunden vor mir ins Ziel gelaufen. Ich hatte mich nämlich als 5. hinten eingereiht, schön brav und als Ältester unserer Runde! 😛 Die Abstände hielten sich aber in Grenzen, denn wir waren alle nicht schlecht unterwegs gewesen … und hätte ich die letzten 3 – 4 Kilometer nicht verbummelt

Immerhin wurde ich damals 5. meiner AK mit nur 52 Sek. Abstand zum Treppchen! 😛

Mitten drin, bis Schlierbach, hatte ich für mind. 1 Std. noch ein relativ hohes Tempo

… naja, man kann nicht immer voll durchziehen, aber es war ein super Erlebnis! – Heidelberg ist auf jeden Fall eine gute Adresse für Läufer, die Natur und Höhenmeter Stadtmarathons vorziehen!

Ansonsten könnte ich mir auch Berlin mit seinem Marathon als Sightseeing-Event vorstellen, nur ist der zu weit weg, um einem lokalen Gast mal „schöne Gegend“ zu zeigen! 😆
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Eine kleine Anekdote, die 10 Monate später passierte, rundet meine Erinnerungen an Heidelberg ab. 4 von uns 5 Läufern, die wir den Trailmarathon im Oktober 2013 gelaufen waren, trafen sich mit Stephan (Läuferherz), um beim Revierguide Odenwald am 10. August 2014 mitzulaufen.

Zu dieser Zeit lobte das Trailmagazin immer wieder mal lokale Trailevents aus. In verschiedensten Regionen Deutschlands wurden Guides angefragt, die dann einen Lauf auf Trails ihrer Heimat ohne Wettkampfcharakter begleiten sollten.

Wir liefen an diesem Sonntag gemeinsam 21 km mit ca. 930 hm. Etwa 100 Gleichgesinnte, in Gruppen aufgeteilt, hatten viel Spaß. Unterwegs wurde gewartet, da es ein großes Gemeinschaftserlebnis sein sollte. – Mitten im Odenwald, wir liefen gerade zu einem Aussichtsturm, an dem wieder gewartet werden sollte, als ein Freund mir zurief: „Guck mal, Manfred, da vorne!“ – Nicht gleich habe ich verstanden, worum es ging und wohin ich nach vorne schauen sollte. … und dann sah ich es …


im damaligen Arbeitszimmer kurz aufgehängt

Da stand ein Aufsteller, der für den Trailmarathon Heidelberg 2014 Werbung machen sollte. Erst war ich verwundert, bis klar wurde, dass wir genau dort auf einen Vorbereitungslauf des Trailmarathons getroffen waren. Leider hat niemand von uns ein Foto dort draußen gemacht. 😥

Gleich in der Woche darauf nahm ich Kontakt mit dem Veranstalter auf … und … nach der Veranstaltung erhielt ich doch wirklich Post. – Heute darf ich dieses große Konterfei von mir mein Eigen nennen! 😆

12 thoughts on “Erinnerung”

  1. Lieber Manfred
    Da ist er also, der Heidelberger Trailmarathon! Krass, bei Kilometer 35 diese Himmelsleiter hoch. Da hat das Höhenprofil nicht übertrieben mit den senkrechten Strich.
    Ich nehme an, dass das Foto von dir da geschossen wurde?
    Die Anekdote ist herrlich. Und du hast Recht: es fehlt das Foto, wie du mitten im Odenwald vor dem Aufsteller stehst. 🙂 Aber wir können es uns gut vorstellen.
    So nett, dass die Organisatoren dir das Poster zugeschickt haben. Das ist ein sehr cooles Souvenir.
    Ich bewundere ebenfalls anerkennend, wie du das alles fein säuberlich aufbewahrt hast (Höhenprofil, Karte, Diplom, Splits). Super!

    Liebe Grüsse aus dem dunklen Cape Town!

    1. Liebe Catrina,

      durch deine Frage und mein „Déjà-vu“ musste ich für mich nur die Bilder und meine Gedanken sortieren. Solche Bilder und PDFs zu speichern bedeutet heute kaum noch was, da die modernen Speichermedien riesig sind! 😉 Keine Bewunderung nötig! 🙂 Das Bild aus meinem damaligen Arbeitszimmer musste ich nur ziemlich lange suchen, da ich es in keinem Unterverzeichnis zu einem Marathon, zum Thema Berglauf, zum Laufen, oder zum Sport im allgemeinen gespeichert hatte. Es war unerwarteterweise in einem Verzeichnis unsortierter Handybilder vom Januar 2015 „liegen“ geblieben. Ich hatte es wohl erst relativ kurz vor unserem Umzug in unsere jetzige Wohnung gemacht.

      Das Beitragsbild (1. Bild oben) ist ganz am Anfang gemacht worden. Das Bild an der Thingstätte wurde bei km 7 gemacht. Leider gibt es kein Bild von mir auf der Himmelsleiter … oder soll ich sagen, zum Glück gibt es von mir KEIN Bild auf der Himmelsleiter! 😉

      Ein Bild vom August 2014 an dem Turm im Wald wäre toll gewesen. Ein erstaunter Manfred vor dem Manfred (auf dem Bild)! – Zum Versand: ich hatte dem Veranstalter damals die Auslagen gezahlt, also Verpackung und Versandkosten überwiesen. Das Poster selbst hatte für den Veranstalter keinen Wert mehr, da das 2014er Datum vermerkt war. Fair war aber, dass sie keinen zusätzlichen Profit rausschlagen wollten. Cooles Souvenir, JA! … und es ist ein ziemlich unverwüstliches Bild mit einem leicht „metallenen“ (Alu?) Hintergrund. Bin froh darüber, dass ich damals an den Veranstalter herangetreten war.

      Aus dem nächtlichen Darmstadt
      LG Manfred

  2. Lieber Manfred,
    man merkt, wie sehr dir dieser Lauf ans Herz gewachsen ist. Wow, und bei solch einem Höhenprofil hast du eine super Zeit rausgehauen, Glückwunsch!
    Der Hammer ist dann natürlich der „Nachklapp“. Sich selber auf einem solchen Schnappschuss wiederzufinden ist schon witzig. Und dann auch eine sehr schöne Geste, dass man dir den Aufsteller danach überließ. Für dich eine wunderschöne Erinnerung, die beim Veranstalter wohl bald ins Archiv gewandert wäre.
    An einer schönen Erinnerung aus deinem vollen Läuferleben hast du uns hier teilhaben lassen, danke.
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,

      es war eine tolle Veranstaltung mit tollen Erinnerungen daran, aber ich bin dann doch nicht mehr in Heidelberg gelaufen. Möglicherweise weil es recht spät im Jahr stattfindet und ich bis Oktober meist recht viel gelaufen bin. Manchmal ist es ja auch schön, ein solch besonderes Erlebnis alleine stehen zu lassen! 🙂

      Bei dem Lauf im August 2014 wusste ich wirklich nicht, was mir da geschah. Erst irritierend, dann erfreuend!

      … und jetzt habe ich wiedermal was rausgebuddelt, alte Erinnerungen, alte Bilder und auch das riesige Poster. 😆

      Gern geschehen! Ein Beitrag hält ja quasi auch für mich die Erinnerungen in Wort und Bild schön sortiert fest.

      LG Manfred

  3. Lieber Manfred,

    „Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“ heißt es in einer Schlagerschnulze. Ich würde bei dem Marathon wohl eher mein Leben verlieren. Ne ne, das ist ja mit Quälerei verbunden, das will ich nicht 😆 Aber schön ist er schon.

    Die Anekdote ist ja wirklich eine besonders coole. Überhaupt bei einem Lauf zufällig auf den Aufsteller zu stoßen und diesen dann schlußendlich auch noch zu bekommen ist mega. So eine tolle Erinnerung hat sicher kaum noch jemand.

    LG Volker

    1. Lieber Volker,

      so so, du hast dein Herz in Heidelberg … nee, ich weiß doch, dass du nur zitiert hast! 😉 Aber dein Leben würdest du da nicht verlieren, müsstest halt zu Ende wandern! 😛 Aber wandern im Odenwald … ich kann mir weitaus Schlimmeres vorstellen … und denn noch mit solch tollen Aussichten ins Neckartal und in die Rheinebene mit Blick auf Heidelberg! 🙂

      Tja, Catrina ist dran Schuld, dass ich „in alten Erinnerungen“ gekramt und hier einiges festgehalten habe. Vor allem weiß ich jetzt wieder, wo ich das Bild vom Poster habe! Insgesamt schon eine drollige Geschichte, aber hätte ich mir damals keinen Ruck gegeben und den Kontakt aufgenommen, dann besäße ich das Poster nicht. Ich weiß nur noch, dass es nur mit viel Geduld und einigen Mails zu bewerkstelligen war!

      Also einfach und immer dranbleiben! 😛

      LG Manfred

  4. Lieber Manfred, Heidelberg, ich liebe diese Stadt und war früher so oft dort, nur ein halbe Stunde von meinem damaligen Wohnort entfernt, Neckar, Schloss, Studentenkneipen – Wald, tolle Aussicht, einfach nur schön !

    Tja, und dann die Erinnerungen an Läufe von damals, ich finde es schön, wieder in der Vergangenheit – auch und gerade beim Laufen – zu “ blättern „. Und wenn man dann, wie du, noch in GROSS erscheint, was will MANN mehr ???

    Ach ja, damals…………….. 😉

    1. Liebe Margitta,

      von uns aus ist es ein bisschen weiter weg, aber eigentlich gut in „Reichweite“ und doch war ich noch nicht so oft dort. Bei den wenigen Besuchen habe ich aber tolle Eindrücke sammeln können, auch bei meinen Fahrten mit dem Rad durch Heidelberg nach Freiburg und nach Freudenstadt! 🙂

      Ja, es ist auch schön angestoßen zu werden, sich zu erinnern! 😆 … und dann zu blättern, in Gedanken, in Bildern und in Schriftstücken. Aber dieses nette Erlebnis war schon eines der besonderen Art … plötzlich steht man im Wald vor sich selbst! 😛

      Damals wars, Geschichten aus … 😉

      LG Manfred

  5. Lieber Manfred,
    sehr schöne Erinnerung und du siehst gut aus auf dem Foto! Toll, dass du das nachher so wiedergefunden hast!
    Letztes Jahr haben mich auch einige im Trailmagazine gesehen als Werbung für Transpecos – leider habe ich davon kein Examplar – war aber auch nicht so ein tolles Foto.
    Liebe Grüße!

    1. Liebe Roni,

      danke dir, auch für das Kompliment! Da werde ich ja (fast) rot! 😆

      Bei der Suche hatte mich dann doch der Ehrgeiz gepackt. Ich hatte an einem Abend ohne Erfolg schon den PC runter gefahren, dann aber eine Idee, wo ich noch suchen könnte und den Rechner prompt nochmal angeschmissen! – Letztlich hatte sich das Bild nicht gut genug versteckt, denn ich habe das Versteckspiel gewonnen! 😛

      Schade, dass du kein Exemplar des Trailmagazins hast. Da ist es doch egal, wie du auf einem solchen Foto aussiehst!

      Da bringst du mich auf eine Idee: Ich habe mal einer freien Journalistin ein Interview gegeben für ein „Krankenhaus-Magazin“ Alice lecker. Genauer gesagt ist es ein Magazin des Restaurants, dass in unserem Alice-Hospital ist. Da müsste ich auch mal einen Beitrag draus „zimmern“!

      LG Manfred

  6. Lieber Manfred,
    eine schöne Erinnerung wie es sich anhört und auch ein schöner Lauf mit schönen Aussichten, aber auch ordentlich Anspruchsvoll mit dem letzten steilen Anstieg und auch Abstieg.
    Die Werbung für den Trailmarathon 2014 ist toll – hast (unwissend) gut gemacht ? Ach, in Erinnerungen schwelgen, ist doch was Schönes…
    Liebe Grüße Anna

    1. Liebe Anna,

      ja! Und schöne Erinnerungen kramt man gerne raus! 🙂

      Anspruchsvoll war der Lauf definitiv, sonst wäre ich wohl hinten raus auch nicht sooo eingebrochen! Da hatte mir vorher die Himmelsleiter „den letzten Zahn gezogen“! Aber es war ein tolles Event, an das ich mich gerne erinnere und es gerne in meiner Sammlung habe.

      Danke für das Lob! … und so schlecht sehe ich doch (noch) nicht aus! Zum Glück hatte ich bei km 7 noch etwas Power, neben der jungen Lady! 😆

      … und da in Erinnerung schwelgen schön ist, könnte ich einen Gedanken aufnehmen, an den ich bei meinem Kommentar an Roni gedacht habe. Da kam mir doch prompt etwas in den Sinn … mal sehen! 😉

      In diesem Sinne also vielen Dank und
      LG Manfred

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