In Berlin haben wir uns nicht nur den Mauerweg auf zwei Etappen ein wenig erlaufen, wir haben auch noch andere Berliner Ecken aufgesucht.

An einem Tag bauten wir einen fast schon obligatorischen Besuch des Hackeschen Marktes ein. Es ist immer wieder faszinierend, Künstler bei ihrem Schaffen zuzuschauen, oder ihre Kunstwerke zu bewundern. Auch die Wohnanlage der Hackeschen Höfe ist äußerst interessant. Da findet man Verkaufsräume neben Galerien und Ateliers neben Wohnungen.

Wir flanierten durch verschiedene Höfe und Hinterhöfe.

 
 
   

Danach durfte ein Döner auf der Rosenthaler Straße nicht fehlen. Bei mir seit geraumer Zeit vegetarisch, aber auch der schmeckt dort immer wieder hervorragend. Beim Verzehr vor dem Laden kommt man auch schnell ins Gespräch, kann scherzen und es sich bei bester Laune wohl munden lassen.

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Ein weiteres Ziel lag im Südosten der Hauptstadt. Wir wollten mal wieder möglichst weit raus, soweit es unser Wochenticket halt zuließ. Es ging zur Warschauer Straße, dort enterten wir die S3, mit der wir bis zur letzten innerstädtischen Haltestelle fuhren: Wilhelmshagen. Diese Ortslage gehört zum Ortsteil Rahnsdorf, was wiederum im Bezirk Treptow-Köpenick liegt.

Wie immer, wenn wir einfach so losziehen, studierten wir eine Info-Tafel in der Nähe des Bahnhofs, nachdem wir ein paar alte Einrichtungsgegenstände auf dem Bahnsteig beäugt hatten.

 

Ist halt schon jwd det Wilhelmshagen, janz weit draußen, wa:

 

Zuerst wollten wir uns mal die Gegend um den Dämeritzsee ansehen, blieben aber in Neu-Venedig hängen. In einem kleinen Café auf der Fürstenwalder Allee hatten sie uns noch im schönsten Berliner Jargon erklärt, dass alle Wege zum See führten. So bummelten wir entlang der verschiedensten Kanäle durch die Siedlung und begutachteten wieder einmal die prächtigsten Anwesen, die sich dort noch näher am Wasser befinden.

   

Oben sind nur die vorgelagerten Gärten zu sehen, unten ist schon ein wenig mehr zu erahnen:

Dann entschieden wir uns um und wanderten doch zum Müggelsee, durch ein kleines Wäldchen nahe des Fürstenwalder Damms.

 

Nachdem uns ein Schild informiert hatte, dass wir gerade durch einen Forstabschnitt der Försterei Müggelsee marschiert sind, konnten wir erste Blicke auf den Müggelsee werfen.

   

Mit Blick auf den Müggelturm (oben re. Bild – Bildmitte) machten wir eine kurze Pause, tranken etwas und aßen unsere Stullen direkt am Wasser an sandigem Weg.

   

Denn jing es weiter in den Ortsteil Friedrichshagen, da wir vom S-Bahnhof Friedrichshagen zurückfahren wollten. In der Bölschestraße aber zog uns ein Café mit einem interessanten Motto magisch an.

   

Wir wurden an einen kleinen Tisch gebeten, ignorierten die kleine sinnlose Plexiglaswand zum nächsten Tisch, Aerosole verteilen sich ja trotzdem, und ließen es uns gut gehen. Naja, vor allem ließ ich es mir gut schmecken.

Beim Genuss des ersten tollen Kuchens mit Cappuccino, hatte ein Berliner in unserer Nähe Schwierigkeiten, sich aus dem vielfältigen Kuchenangebot das passende Stück rauszusuchen. Er fragte mich beiläufig, ohne den Blick von der Kuchentheke zu nehmen: „Na, wolln Se och allet ma ausprobieren?“

Irgendwie hatte er gespürt, dass mir ein Stück Kuchen nicht reichen würde, sah wohl verhungert aus.

 

Auch der 2. Teller wurde restlos geleert, einschließlich des kleinen Eises, das zu jedem Kuchen serviert wurde. So war ich mir wenigstens sicher, dass ich auf dem Weg zum Hotel nicht noch hungrig werden würde. 😛

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Am letzten Abend stand dann noch ein Besuch bei einem meiner Brüder an. Tagsüber bummelten wir an unterschiedlichsten Stellen vorbei, bis wir am Nachmittag in Zehlendorf aufschlugen, meinem Heimatbezirk.


im Bus nach Zehlendorf – Zürich lässt grüßen

Während ich damals in Zehlendorf aufwuchs, war meine Frau im benachbarten Lichterfelde zuhause gewesen. Um uns kennenzulernen, musste es uns aber nach Darmstadt verschlagen.

Nachdem wir „unser“ altes Wohnhaus der 70er Jahren aufgesucht hatten, schlenderten wir auf dem Teltower Damm in Richtung Süden, um kurz vor dem S-Bahnhof Zehlendorf auf ein Schild aufmerksam zu werden:

Das kannten wir noch nicht. Also bogen wir um die Ecke und sahen auf einen kleinen verwunschenen Garten.

 

Es sah beschaulich aus. Man saß im Garten, konnte zwar in der Nähe die S-Bahn hören, aber es ließ sich schön entspannen, bei Café und Kuchen, Snacks und Tee.

 

In einer Gartenecke unter dem Blätterdach eines alten Baumes fanden wir einen einladenden Tisch. Wir machten es uns gemütlich und blieben eine Weile sitzen, sahen Rentner und junge Leute, Familien mit Kindern und Paare kommen und gehen. Es lief alles ohne Hektik ab, wer dort vorbeikam schien sich Zeit mitzubringen.

Auch der Abend verlief entspannt und der Berlin-Trip endete mit einem schön abrundenden Beisammensein.

  • Reicht dir unterwegs ein Stückchen Kuchen, oder folgt dem 1. noch ein 2. Stückchen? 😛

8 thoughts on “und sonst so”

  1. Hahahah, ich konnte mich Letztens auch nicht entscheiden und habe dann einfach 2 Stück Kuchen gegessen. Das hatte ich noch nie gemacht.
    Berlin, Berlin, wir waren jetzt scho so oft dort und haben immer noch nicht alles Sehenswerte gesehen. Allerdings binichnach 2-3 Tagen Berlin immer so erschlagen, dass ich froh bin wieder in meiner kleinen Stadt zu sein.
    Die Adresse vom Garten-Cafe habe ich mir mal notiert.
    Liebe Grüße und was sind schon 2 Stücke Kuchen als Läufer….
    Karina

    1. Liebe Karina,

      es ist doch auch sooo schwer, wenn die Kuchentheke so viele leckere Angebote hat! 🙂

      Da wir immer sehr viel Strecke zu Fuß machen, wenn wir in Berlin sind, brauche ich auch immer ne Weile bis ich zuhause ankomme. Aber ich bin ja gerne dort und nehme das als Nebenwirkung mit. – Vielleicht ist es auch ein Zeichen dafür, dass ich älter werde. 😛

      Das Café ist zwar jwd, aber sehr lohnenswert. Wir erlebten auch nette junge Damen ‚im Service‘!

      2 Stück Kuchen waren früher mindestens drin. Da bin ich heute etwas bescheidener. 😉

      LG Manfred

  2. Lieber Manfred,
    ach nee, wat is det knorke! Selbst jwd gibt es in Berlin und um Berlin herum immer noch sooo schöne Winkel zu entdecken, wie du hier aufs Neue beweist. Ja, wenn man Zeit hat, niemand einen hetzt, kein Urlaubstagebudget Grenzen setzt – ach ihr macht es genau richtig!
    Und noch der Hackesche Markt und die Höfe! Habe ich im Rahmen unseres Aufenthalts zum letzten Berlin-Marathon auch erstmals kennengelernt und mir als Ausgangspunkt für weitere Erkundungen schon vorgemerkt!
    Deine Frau und du seid beide aus Berlin und lernt euch erst in Darmstadt kennen? Das ist ja auch ein witziger Zufall des Lebens!
    Liebe Grüße und danke für die weiteren schönen Berliner Impressionen
    Elke

    1. Liebe Elke,

      da kiekste, wa!? Hamwa früher jesagt. 😆

      Die Zeit hatten wir uns genommen und das Urlaubstagebudget wurde drauf eingestellt. – Danke dir, für die Bestätigung, es richtig gemacht zu haben.

      … und über den Hackeschen Markt, bzw. durch die Hackeschen Höfe zu schlendern, lohnt sich immer und macht auch Spaß.

      Wie das Leben so spielt, hat es dann auch immer witzige Zufälle parat.

      Die Impressionen habe ich gerne präsentiert.
      LG Manfred

  3. Lieber Manfred
    Was um Himmels Willen hat denn Zürich da gestiftet? Einen Grabstein?

    Der Hackesche Markt! Den kenne ich, der hat mir sehr gut gefallen. Wenn ich mich recht erinnere, hat Kai da in einem Hinterhof ein Jackett gekauft. Und gute Souvenirs haben wir da auch gefunden. Eine wundervolle Ecke!

    Und Kuchenfotos!!! Yes! Beide Stücke sehen gut aus. Das kleine Eis dazu ist eine sehr nette Aufmerksamkeit.
    Wir machen es meist so: wir bestellen uns beide etwas und teilen das dann. Kai mag gerne Käsekuchen-Artiges und ich mag eher Trockengebäck – so hat jeder seine Vorlieben. 🙂

    Was ist das für ein Gefühl, das alte Wohnhaus aus den 70ern zu sehen? Nostalgie?
    Danke für die wunderschöne Berlin-Tour! Wir müssen unbedingt wieder mal dahin.

    Liebe Grüsse aus dem dunklen Cape Town!

    1. Liebe Catrina,

      schön ist was anderes, aber geh nicht zu streng mit deinem Schweizer Wohnort um! 😉 Oder ist er für dich (sogar) zur Heimat geworden … so als Kosmopolitin? 🙂 – Es war eine andere Zeit und die Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich, gerade über ein halbes Jahrhundert hinaus.

      Die Hackeschen Höfe haben was. Wir sind da immer wieder mal ‚zu Besuch‘ … und Kai hat ein bleibendes Souvenir, zumindest solange er das Jackett trägt, bzw. es im Kleiderschrank hängt!

      Ja, endlich habe ich vollständig deinem Wunsche entsprochen und unseren Kaffeehaus-Besuch richtig dokumentiert. – Käsekuchenstücke gehören auch zu meinen Lieblingen, natürlich kommt da nichts an den Käsekuchen meiner Mutter ran. 😆 Trockengebäck kann auch sehr gut schmecken. Nur darf es nicht staubtrocken sein, sonst braucht man zu viel Kaffee, um es richtig genießen zu können! 😛

      Das Haus aus ‚alter Zeit‘ habe ich immer wieder mal gesehen, aber deine Frage ist gut. Bin eigentlich noch nicht in mich gegangen, da es ewig her ist. Es war eine schöne Zeit dort, aber länger verbunden war ich mit dem Haus meiner Eltern, das sie noch bis vor gut 10 Jahren in Nordbayern bewohnt hatten.

      Berlin-Tour … immer wieder gerne, du weißt doch, wie gerne ich dort bin! Spätestens nächstes Jahr (September) wollt ihr das doch angehen, oder?!

      Aus dem sonnigen Darmstadt
      LG Manfred

  4. Eine so schöne Berlin-Tour, da sieht man mal, die anderen Ecken von Berlin, die ich zumindest noch nie sah ! Sehr schön, würde mir auch Spaß machen.

    Was den Kuchen angeht, so reicht mir kein Stück, ich esse überhaupt keinen Kuchen, habe andere Vorlieben. Schon an meiner Konfirmation gab es bei uns einen großen Tisch voller Kuchen und Torten, die Einzige, die kein Stück davon aß, war ich, darum kann ich hier nicht mitreden.

    Schöne Reise, die du wohl kaum vergessen werden wirst,

    Finde es schön, wenn man seine Wirkungsstätten von früher mal wieder besucht, das habe ich auch vor, mich hat es ja quer durch Deutschland verschlagen, bis ich endlich hier oben gelandet war.

    1. Liebe Margitta,

      ich bin eh „parteiisch“, da ich ne Weile in Berlin lebte und es eh mag! 🙂 Aber auf der Tour haben auch wir wieder Ecken gesehen, die wir noch nicht kannten, auch wenn wir schon verschiedentlich in Köpenick und der Südostecke waren.

      Niemand wird zu seinem Glück gezwungen! 😆 – Auch wenn ich Kuchen mag, steht es doch jedem offen Kuchen nicht zu mögen. Wir haben ja schon geschrieben, dass es doch schön ist, dass wir unterschiedlich sind … sonst wäre es doch viel zu langweilig! 😉

      So schnell werde ich es wirklich nicht vergessen. Zudem habe ich es für mich und uns festgehalten, damit noch mehr erhalten bleibt. – Auf alten Spuren zu wandeln lohnt sich, bestimmt auch für dich.

      LG Manfred

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