Wochenlang bin ich mittwochs nicht beim Lauftreff vom Läuferherz gewesen. Erst hatte ich mir den kleinen Zeh gebrochen, dann ereilte mich eine doofe Erkältung. Da ich dann beruflich viel um die Ohren hatte und sowieso nicht so viel laufen wollte, habe ich mich nicht zu nem Lauftreff mit Schnelleren aufgemacht.

Gestern gab ich mir einen Stoß. Mit gepacktem Rucksack habe ich meinen Drahtesel genommen und bin in die Stadt geradelt. Wohlwissend dass ich eventuell trotzdem alleine laufen muss. Zwischen den Jahren ist es nie sicher, wieviele kommen und in der schnelleren der beiden Gruppen wollte ich nicht laufen.

Es war schön, wieder unter meinesgleichen zu sein. Nach herzlicher Begrüßung konnten wir noch ein bisschen snacken, dann war für mich klar: ich laufe alleine. Nur acht der schnelleren Truppe waren gekommen. Damit hatte ich aber gerechnet … und so reagierte ich auf Stephans Frage, ob es für mich okay sei, auch ganz gelassen: macht euch meinetwegen keinen Kopp! – Als dann auch noch ein anderer Läufer fast besorgt nachfragte, erwiderte ich, dass ich fast 28 Jahre lang alleine durch den Wald gelaufen war.

Beim Lauf konnte ich es sogar genießen für mich alleine zu sein. Das Knie hielt sich weitestgehend zurück, nur bei üblichen „Fehltritten“ hat es leicht unter dem Innenband gezogen. Der 11-Kilometer-Lauf war der längste seit meinem Re-Start und doch war ein 6:00er-Schnitt relativ locker möglich. Schön war es unterwegs und ich kam auch nur etwa 3 Minuten vor den anderen am Laden an.

Nach dem Umziehen ist dann wie üblich wieder Zeit für Gespräche gewesen. Ich hab meine Erdnüsse ausgepackt, die in der Zwischenzeit schon vermisst wurden und Abdel und Stephan haben den „Kühlschrank“ geöffnet. – Vor dem Laden haben wir zu dritt noch über Torsten Frings und die Lilien gefachsimpelt, bevor ich wieder nach Hause radelte.

Jetzt freue ich mich auf die Zeit, in der ich wieder regelmäßiger laufen werde, auch wenn ich mich dadurch – zum „Leidwesen“ meiner Frau – hin und wieder mal „verspäten“ werde!

8 thoughts on “unter meinesgleichen”

  1. Lieber Manfred, wenn das kein schöner Jahresabschluss ist ! Das liest sich sehr, sehr gut, ich halte dir alle Daumen, habe hier noch ein paar in der Familie, dass es nun stetig aufwärts mit dir geht, das klingt schon sehr, sehr eifrig.

    Viel Glück auf allen deinen Wegen….ich finde es letztendlich zu Hause am schönsten alleine zu laufen, anders, wenn man einen langen Lauf mit Gleichgesinnten bestreitet, dann brauche ich auch das Drum Herum !

    Lass es dir gut gehen und freue dich einfach ! 😎

    P.S. Wenn ich deine Frau wäre, würde ich mich auch ärgern, weil ich es gar nicht mag, wenn sich jemand verspätet, auf den ich warte, sie hat mein vollstes Verständnis !

    1. Liebe Margitta,
      gleich mal zu meiner Entschuldigung: meine Frau weiß bei meinen langen Läufen, dass ich lange unterwegs bin. Insofern ist das eigentlich nur im übertragenen Sinne gemeint, nämlich so, dass man gerade bei den ganz Langen nicht wirklich die Zeit „vorhersagen“ kann. 😉
      Danke für die guten Wünsche!
      Dir eine jetzt bleibende Gesundheit … und dass es das war mit Erkältungen für diesen Winter!
      Wir bleiben mit Spaß dabei!
      LG Manfred

  2. Lieber Manfred, so darf das Jahr dann mit so einem Lauf als gutes Vorzeichen für 2017 ausklingen, find ich gut. Viel Erfolg weiterhin, auf dass die Strecken langsam wieder länger werden und pass auf deine Zehen auf! 😉
    Komm gut ins neue Jahr, LG Oliver

    1. Lieber Oliver,
      danke für die guten Wünsche!
      Auf meine Zehen werde ich gut aufpassen und dass die Strecken länger werden, wünsche ich mir auch!
      Dir auch alles Gute für 2017!
      LG Manfred

  3. Lieber Manfred,

    das sind doch nochmal gute Nachrichten zum Jahresausklang. Ich wünsche Dir, dass sich das im neuen Jahr so positiv fortsetzt.

    Ich muß übrigens auch öfters schmunzeln, wie erstaunt die meisten Leute darauf reagieren, dass ich am liebsten alleine laufe. Ich kann das nur einmal die Woche „ertragen“ 😉

    LG Volker

    1. Lieber Volker,
      ich bin ja bei unserem großen Lauftreff mit viel Eifer dabei. In der Hauptsache ist es wohl meine soziale Ader, die mich dort engagiert sein lässt. Auf der anderen Seite kann man dadurch hoffentlich andere von unserem tollen Hobby begeistern. – Ohne zu erhaben sein zu wollen, für mich selbst fällt da nicht immer was „ab“, gerade dann nicht, wenn ich mit den ganz langsamen unterwegs bin. Und doch mache ich es gerne. Komisch, oder? 😉
      Am >alleine-unterwegs-sein< genieße ich vor allem die zeitliche Unabhängigkeit, aber auch dass ich immer mein Tempo laufen kann. Bin ich gut drauf, laufe ich mal schneller als gedacht und wenn ich ko bin, mache ich halt ruhiger, als vorgenommen. Fertig! 😆 Und das ist gut so ... Komm gut rüber und genieße weiterhin deine gute Form! LG Manfred

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