In einer Freistunde mal von Schülern erzählen:
Ist euch „noch“ gegenwärtig, wie emotionsbeladen jüngere Schüler sein können und womit sich 10- bis 12-jährige neben Schule und Alltag beschäftigen? – Was treibt sie so um in unserer und trotz unserer Hightech-Zeit?

– – – – – – –

Ab und zu veranstalten wir Schulgottesdienste im benachbarten Gebäude der Kirchengemeinde und letzte Woche war wieder eine solche Veranstaltung!

Im Anschluss an die Versammlung verlässt unsere 5a mit ihrer Klassenlehrerin das Gemeindegebäude. Auf dem Weg zum Schulgebäude entdecken Mädchen aus der Klasse eine tote Maus. – Na, da war was los! Die arme Maus … jetzt ist sie tot. Ein Mädchen fing gar an zu weinen. 😥

Was tun? – Dieses arme Tier muss beerdigt werden!

Die Klassenlehrerin ließ sich drauf ein und da eine Verfügungsstunde angestanden hatte, konnte etwas Zeit „abgeknapst“ werden. Die Klasse ging ein paar Schritte zum Waldrand und fand einen passenden Baum! Dort grub ein Mädchen mit bloßen Händen ein Loch, die Maus wurde hineingelegt und beerdigt. Dann beschrifteten sie einen Stein und arrangierten die Grabstätte.

Zum Schluss wurde noch eine entscheidende Frage gestellt: wer spricht denn jetzt das Gebet? – Auch hierauf ließ sich die Klassenlehrerin ein. – Erst danach konnte die Gruppe etwas beruhigter den Weg zum Klassenraum antreten.

Sie wollen sie immer wieder mal besuchen gehen. – Eine Art Übung in Trauerbewältigung?
Ich werde im Reli-Unterricht ab und an mal darauf eingehen!

12 thoughts on “aus die Maus”

    1. Liebe Doris,
      der Titel für den Beitrag kam ja von mir und der war eigentlich an den Abspann der sonntäglichen Kindersendung im (deutschen) TV angelehnt. Dass es ein Buch mit Todesanzeigen und dem gleichen Titel gibt, wusste ich gar nicht. 😉
      Danke für den Link!
      LG Manfred

  1. Oh ja, da ich zwei 9-jährige Mädels im Haus habe, kann ich nur bestätigen, dass die Trauer um eine Maus sehr groß sein kann… genauso wie die Trauer um eine Spinne oder ein Käfer… ?
    Zum Glück müssen wir nicht wegen jedem Todesfall ein Begräbnis veranstalten… dann hätten wir hinter dem Haus mittlerweile einen Friedhof statt einen Garten ?
    Es ist aber sehr schön, wenn sie Mitgefühl für andere Lebenswesen zeigen!
    Liebe Grüße Anna ?

    1. Liebe Anna,
      als unsere Tochter klein war, hat sie mal ein Begräbnis für einen Aquarienfisch durchgeführt! Später war sie dann „stinksauer“, dass der Baum gefällt wurde neben dem das Grab war! 😥
      Die Kinder lernen Empathie und wir zeigen für ihre Gefühle Verständnis.
      LG Manfred

  2. Eine sehr nette Geschichte, aus meiner Sicht für dieses Alter absolut normal, Ähnliches kann ich auch aus meiner eigenen Vergangenheit berichten. Schön, dass die Lehrerin darauf eingeht und die Kids unterstützt !

    1. Liebe Margitta,
      ja, es hat ja auch super gepasst, dass die Lehrerin durch den Stundenplan so flexibel sein konnte.
      Vielleicht haben wir dadurch Gelegenheit immer wieder mal dran anzuknüpfen, wenn sie untereinander weniger verständnisvoll sind!
      LG Manfred

    1. Lieber Christian,
      wie bei Margitta geschrieben, kann man sie ja dann daran erinnern, wenn sie fies miteinander sind. Zumindest im Schulalltag lässt sich da manches Mal Bezug drauf nehmen. – Von daher, du weißt ja: die Hoffnung stirbt zulässt! 😉

      Salut

  3. Lieber Manfred,

    schön, wenn Kinder noch Kinder sind und sich auch so verhalten 🙂 Und mit etwas Glück bleibt bei einigen von ihnen auch etwas von der Empathie erhalten.

    LG Volker

    1. Lieber Volker,
      es wäre sehr schön, wenn davon etwas erhalten bliebe! 🙂
      Kinder sollen auch Kinder bleiben, allerdings gibt es unter ihnen immer mehr auffällige Kids! – Manchmal ist es nicht so einfach mit ihnen, aber wir haben sie ja gerne! 🙂
      LG Manfred

  4. Lieber Manfred,
    ich werde nie vergessen, wie meine 11 jährige Tochter damals ihren gerade gestorbenen Hamster in den Händen hielt und streichelte und weinte. Das war so herzzereißend. Ich musste mitheulen. Nicht wegen dem Hamster, sondern weil ich meiner Tochter gern dieses Leid erspart hätte.
    Man würde ja gern den Kindern so vieles ersparen, aber das Leben ist nun mal ein Kreislauf zu dem auch der Tod gehört.
    Wir haben den Hamster auch beerdigt.
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Liebe Helge,
      ja, es lässt sich definitiv nur weniges „ausblenden“. Viele Dinge, so auch Negatives, gehören „einfach dazu“! Und dann beerdigt man Tiere um der Kinder willen!
      Aber daran können sie ja auch erstarken!
      LG Manfred

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