Wie siehst du dich?
Bist du ein Pechvogel, vom Leben schwer gezeichnet, arm dran, oder einfach nur ein Glückskind?

Meiner Meinung nach sind wir Läufer und Läuferinnen einfach nur Glückskinder. Das soll hier jetzt keine Gefühlsduselei sein und werden, sondern eine immer noch recht nüchterne „Bestandsaufnahme“!

Wie ich auf diese Idee komme?

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In der unterrichtsfreien Zeit nimmt man sich mal was anderes vor. Da unser Schwiegersohn ein Lilienfan ist, dreht sich manches auch um Fußball. Nach der Entlassung des alten Trainers kam kurz vorm Jahreswechsel Torsten Frings als neuer. Ein besonderer Typ, der wohl zu Darmstadt passt. >Aus Tradition anders!< Er ist der 3. Trainer, der seit dem Beginn des rasanten Aufstiegsmärchens (von 4 auf 1) in kürzester Zeit hier in Darmstadt beäugt werden kann. Was liegt für einen Lilienfan näher, als beim Trainingsauftakt dabei zu sein. – Wir trafen uns am Dienstag vor dem Trainingsplatz, marschierten hinein und warteten. Eine sehr lange Weile mussten wir warten. Dann kamen die Spieler und fingen mit ihrer Aufwärmarbeit an … auf beheiztem Rasen (s. Training), während die Fans vor sich hin froren. Das Training wurde nicht etwa wegen der Kälte abgekürzt, so dass dann doch viele Fans vorzeitig gingen.

Da fragt der Nicht-Fan: was hat das jetzt gebracht?

Hier möchte ich erstmal eine Lanze für die Lilien-Fans brechen. Wahrscheinlich ist man hier in Darmstadt dem Team viel näher als anderswo, kann den Spielern in die Augen schauen und sieht das herzliche Verhältnis mit dem neuen Trainer. Genau das hat er auch seinem Vorgänger voraus. Man spürt richtig eine Aufbruchstimmung, schließlich will das Team ja vom Tabellenende weg!
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Natürlich haben diese Profis ebenfalls ein großes Los gezogen. Sie spielen in der ersten Liga und verdienen sicherlich auch hier in Darmstadt viel mehr Geld, als die meisten von uns „Normalo-Läufern“!

Und doch bin ich der Meinung, dass wir das bessere Los gezogen haben:

  • Wir brauchen neben unserer Sportbekleidung keine anderen Sportgeräte (Bälle)!
  • Unseretwegen muss man keine eigenen Wege (Stadien) anlegen!
  • Wir benötigen auch keine Rasenheizung, oder Flutlichtanlage!
  • Wir können allein, oder in der Gruppe los und das bei (fast) jedem Wetter!
  • Kein Gegnerkontakt verursacht zusätzliche Verletzung(sgefahr)en!
  • Unser Sport kann vernünftig betrieben ein Leben lang ausgeübt werden!
  • Dabei tun wir sogar etwas für die Durchblutung der Gelenke und fürs Herz!
  • Wir gestalten unseren Sport, wie wir wollen, wohin und wann wir wollen!
  • .. und manchmal auch dem Sonnenuntergang entgegen!                      etc.

Da gibt es sicherlich noch viele Gründe mehr, mit denen ich gar nicht in erster Linie die Ballsportler ausstechen will. Aber ich war selbst ein solcher Ballsportler und musste in die Jahre kommend den Basketball (nicht die Schuhe) an den Nagel hängen!

Schätzen wir uns glücklich, dass wir zu einem Top-Sport gefunden haben!
Oder ist er zu uns gekommen?

8 thoughts on “Glückskinder”

  1. Lieber Manfred, darüber gibt es für mich keinerlei Diskussion. Wer mich kennt, weiß, was Sache ist, muss nur mal in meinem Blog herum blättern.

    War früher Leistungsschwimmerin als Kind und Jugendliche, bis …..ja , bis zu dem Tag, als alles sich zum Guten wandte – und das war der 15. April 1979 – von da an war ich gefangen – bis heute – was für ein Wunder !!

    In diesem Sinne……….

    1. Liebe Margitta,
      ja, das stimmt! – Ich lese ja jetzt auch schon ne ganze Weile deine Beiträge. Dein Blog strahlt eine Begeisterung für unseren Sport aus!
      Erhalten wir es uns!
      LG Manfred

  2. Lieber Manfred,

    rein sportlich betrachte ich uns Läufer auch als Glückskinder. Deine Aufzählung ließe sich sicher noch ergänzen.

    Glückskinder sind wir Läufer aber auch, weil uns das Laufen hilft in weniger glücklichen Zeiten mit diesen besser zurechtzukommen 🙂

    LG Volker

    1. Lieber Volker,
      du sagst es!
      Nicht nur, weil es ein toller Sport ist, sondern weil er auch in vielen Lebenssituationen hilft! GENAU!
      Erhalten wir es uns!
      LG Manfred

  3. Lieber Manfred,
    also ich bin durch und durch Glückskind.
    Dabei ist es gar nicht so wichtig (und auch gar nicht möglich), das man immer nur Glück hat und immer nur glücklich ist. Es ist vielmehr wichtig, das man sich in den Zeiten, wo es mal etwas schwieriger wird, an die „glücklichen“ Tage erinnern kann und die Kraft, die man dort gesammelt hat, verwenden kann, um durch jedes Tal hindurch zu kommen.
    Gut, das war jetzt doch etwas gefühlsduselig 😆
    Man kann es auch mit einfacheren Worten sagen, so wie der liebe Volker.
    Oder wie dieser Spruch:
    „Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!“
    In diesem Sinne: lasst uns Laufen und träumen 🙂
    LG Helge

    1. Liebe Helge,
      so wie du als „Frohnatur“ unterwegs bist, kann dich eh wenig unterkriegen, oder?! – Aber, da ich ein unverbesserlicher Optimist bin (so meine Frau), brauche ich auch kaum Kraft zu sammeln. Meist fang ich mich alleine, aber Gefühlsduselei darf auch mal bei Nüchternen sein.
      Aber dein Spruch zum Schluss ist gut, da darf ich dann weiter träumen und mich reich fühlen!
      Deshalb laufen und träumen wir!
      LG Manfred

  4. Lieber Manfred, das ist keine Frage bei mir. Glück und Zufriedenheit lernt man natürlich besonders gut schätzen, wenn die Zeiten mal nicht so ganz einfach waren. Ich war zwar nie Ballsportler und bin Lauf-Spätzünder, aber ich weiß sehr genau was ich am Laufen habe. Ob ich deshalb ein Glückskind bin, weiß ich nicht, aber Optimist allemal 🙂
    LG Oliver

    1. Lieber Oliver,
      das ist natürlich auch ne „Definitionsfrage“ und – ohne es allzu kompliziert machen zu wollen – hängt es immer von der persönlichen Einschätzung ab.
      Ich bin Optimist und dankbar, dass ich mit dem Laufsport mehr als eine Ersatzsportart gefunden hatte. … und sonst läuft es auch sehr gut! Da kam ich auf diese Gedanken!
      Egal, was das Leben noch mit uns anstellt, die Lauferei wird uns mindestens ein Stück weit helfen! 😉
      LG Manfred

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