Da ziehe ich zuletzt in den Westwald los, bin kaum im Wald angekommen und biege nach links ab, da ist mein Erstaunen groß. – Thront da immer noch die Kopfbedeckung an der gleichen Stelle, wie schon vor Monaten?

Kurz nach der etwas kälteren Phase im letzten Winter war mir die Mütze das 1. Mal aufgefallen. Damals dachte ich noch, dass sie so platziert bestimmt von ihrem Besitzer wieder gefunden wird.

Sie fällt nicht sofort auf, aber wenn man näher kommt, dann müsste man doch …

   

Sofort muss ich an Volker und seine Souvenirs denken, aber Mützen habe ich nicht nur genug, sondern trage sie auch nicht so gerne. Also dem Eigentümer überlassen … nur denkt der nicht daran, sie wieder mitzunehmen. 😳 In der angrenzenden Siedlung gibt es einige Altkleidercontainer, man muss also nichts im Wald entsorgen!

Nur ein paar Schritte weiter sind jetzt andere Kleidungsstücke dazu gekommen. Hat da eine Mutter nicht aufgepasst, oder das Kind die Socken einfach weggestrampelt und Mama hat gepennt? 🙄

Schön drapiert zieren sie jetzt die Bank. Mir sind sie zu klein und ob sie der Enkelin passen? – Zum Glück muss ich es nicht ausprobieren, hat sie doch genug Söckchen und im Sommer sind sie eher zu warm!

Der Platz hinter der Bank wird leider als Müllhalde genutzt! 😥

Auf meiner Runde mache ich einen Schlenker zurück zu einem gern genutzten Spazierweg, direkt hinter einer Häuserreihe. Ich durchquere eine ehemalige Offizierssiedlung der US-Army, als sie noch in Darmstadt stationiert war und trabe auf der Verlängerung des Spazierweges, der jetzt eher einem kleineren Trail ähnelt. Auf einmal …

da liegt doch … ein kleines Sparschwein. Das wäre eher ein Souvenir, wenn es nicht so rabiat getötet worden wäre. 😥 Hat da ein Kind sehr schnell an sein Erspartes rankommen wollen und einfach das Maul abgetrennt? – So was Gemeines und so brutal! – Tage später lag es achtlos beiseite „gekickt“, im Grün neben dem Trail.

Ich ließ es jeweils liegen und zog weiter … und mitten, naja fast mitten im Wald … wird das jetzt zum neuen Trend, für die Sportler im Forst? 🙄

Wenigstens hat der Nachbar gegenüber ein nettes Vogelhäuschen als Kontrapunkt gesetzt! 🙂

Ich biege links ab, quere bald eine schmale Brücke über die B3 und laufe in der Nähe der Heimstättensiedlung vorbei. Nach Überquerung der A5, passiere ich einen Spielplatz und entdecke bis dahin nichts Ungewöhnliches. Als ich in die Sandschollenschneise einbiege, sehe ich das 1. Relikt aus pandemischen Zeiten.

Ab hier fällt mir dieser hypermoderne Müll unserer ach so zivilisierten Welt immer häufiger auf. Ihr seht es mir bitte nach, wenn ich nicht mehr Fotos gemacht habe und euch diesen Dreck (sorry) erspare! 😳

Auf meiner Runde nutze ich einen asphaltierten Radweg nach Westen (Eschollbrücker Straße), um dem müden Kerle insofern eine Pause zu gönnen, als er hier nicht auf seine Schritte achten muss und nach Belieben auch mal schlurfen kann! … musste mal wieder sein! 😆

Danach kam nämlich die Buckelschneise, die zwar nicht sehr buckelig ist, aber viele Wurzeln aufweist und von daher eine gewisse Konzentration erfordert. – Als ich in die Jägerschneise einbiege und in Richtung JVA unterwegs bin, fallen mir diese komischen Zeichen auf. 😉

Mir schießt durch den Kopf, ob es sich hier um „Fluchthelfer“ handelt. Sie zeigen nämlich von der JVA weg. Nicht dass da einer nachts flieht, im Kreis läuft und einer Streife wieder in die Arme läuft.

Oh, ich glaube, mich haben die hohen Temperaturen mit extremer Luftfeuchte in einen gewissen Trance versetzt. Die Zeit, als die Wohnung meiner Eltern in Berlin Zwischenstation für Fluchthelfer war, ist längst vorbei. 😛

Zum Glück schaffe ich es auf der Waldschneise an der JVA vorbei zu laufen und mich anschließend auf der Galgenschneise weiter zu entfernen. Unter der Bahn und der A5 hindurch, komme ich über die B3 zurück in unseren Wald, den östlichen Teil des Westwaldes. Als ich noch nen Schwenk um die Andersen-Grundschule mache, kommt es mir fast hoch. Direkt neben der Schule liegt fast alle 5 m solch ein „moderner Maulkorb“ und weiterer Müll. Ich vermute ältere Jugendliche dahinter, die nachmittags den kleinen Bolzplatz der Schule und den Spielplatz neben der Schule zum Rumlungern nutzen. 😥 … schlechte Vorbilder!!! *Grrrr*

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Folgende „Hinterlassenschaft“, die ich vor Wochen mal im Westwald entdeckt hatte, ist wohl genauso wenig als Souvenir geeignet,

wie diese Textilien, die ich in der Nähe des Schießstandes im Westwald, bzw. in der Nähe des Waldsportplatzes vom SVE fotografierte.

   

Da muss ich weiter aufmerksam sein, um vielleicht doch mal, wie Volker, ein Souvenir mitnehmen zu können. – … und da Scherben bekanntlich Glück bringen, hoffe ich die Lilientasse nicht umsonst zertöppert zu haben! 😛

 

Auch schon mal fündig geworden? – 😆

12 thoughts on “Nippes und mehr”

  1. Warum kommt mir das sooooooooooooo bekannt vor, es ist so, als wäre ich selbst unterwegs gewesen – ein Trauerspiel, was der Mensch im Wald “ entsorgt “ – und das Tag für Tag – und es wird immer mehr – auch hier am Meer.

    Als Souvenir geeignet – auf die Idee wäre ich nie gekommen. Stattdessen zücke ich mein kleines Plastiktütchen, das ich immer bei mir trage und entsorge den Mist anderer am nächsten Mülleimer, Masken allerdings fasse ich nicht an.

    Zum Glück gibt es auch Angenehmes in der Natur zu entdecken, das von diesen Umweltschweinen ablenkt – zeitweise – bis zum nächsten hinterlassenen Dreck 🙄

    In diesem Sinne – ich gehe dann mal schauen, was heute so alles “ verloren “ wurde………………….. 😉

    1. So, liebe Margitta,

      nach einem sehr aktiven Tag, an dem ich viel unterwegs war, kann ich mich um meinen Blog und damit um deinen Kommentar kümmern. 😉

      Neben dem traurigen Thema des Mülls im Wald, sind ja so einige Dinge bestimmt nicht bewusst entsorgt worden. Dazu zähle ich Mütze, Socken und das T-Shirt. Letzteres ist in der Nähe eines Trainingsplatzes (Fußball) über die Schranke gehängt worden. Bei vielen Fahrten als Pfadfinder und auch als Lehrer habe ich lernen „müssen“, dass viele Kinder ihre eigenen Sachen nicht im Griff haben. Manchmal sind auch die Eltern Schuld, wenn sie ihre Kinder nicht zur Selbständigkeit erziehen. Auch eine Mütze kann aus einem Rucksack rausfallen, ohne dass es bemerkt wird und wenn der Weg vom Eigentümer nicht mehr begangen wird, kann die Mütze auch nicht gefunden werden. – Bei Kleinkindern habe ich oft gesehen, dass die Socken aus dem Wagen gestrampelt werden, ohne dass die Mama es mitkriegt, vor allem, wenn sie vielleicht gerade in einem Gespräch ist. – So würde ich vorsichtig sein … ich würde also nicht alles als mutwilliges Entsorgen sehen.

      Was die anderen Dinge angeht … ???

      Bei Masken hätte ich aber auch meine Zweifel, dass die aus Versehen runterfallen, ähnlich wie beim kaputten Sparschwein.

      Insgesamt habe ich aber vieles mit Augenzwinkern eingebaut und gehofft, dass es heraus gelesen werden kann.

      LG Manfred

  2. Lieber Manfred
    Vor lauter Souvenirs im Wald hast du uns jetzt aber gar nicht gesagt, wie lange du unterwegs warst und wieviele HM du gemacht hast! Aber ich zweifle nicht daran, dass du das fein säuberlich in deinem aktuellen Heft aufgeschrieben hast.

    Und deine Eltern waren Fluchthelfer in Berlin? Spannend! Ich habe das ganze Ost-West Geschichte ja erst so richtig kennengelernt bei unserem Berlin-Besuch in 2019. Die Bernauerstrasse war für mich besonders eindrücklich.

    Volker muss dich begleiten! Er hätte bestimmt noch ein intaktes Sparschweinchen gefunden. War das ToiToi geschlossen? Das wäre ja für Läufer eine ganz praktische Sache. 🙂

    Schade um deine Lilientasse… aber ich hoffe, dass du als eingefleischter Fan noch ein paar in Reserve hast!

    Liebe Grüsse aus dem endlich sonnigen Zürich!

    1. Liebe Catrina,

      das meiste was ich hier „besprochen“ habe, hatte ich bei einem Lauf entdeckt. Nur die Kette hatte ich mal bei einem früheren Lauf hängen sehen. Sie wurde aber später entsorgt. Das Shirt und das Handtuch habe ich 2-3 Tage später bei einem Spaziergang hängen sehen.

      Fluchthelfer Giovanni, so sein Nickname, ging eine zeitlang immer wieder mal bei uns ein und aus. Als sie ihm langsam auf die Schliche kamen, flog er nach Westdeutschland und mein älterer Bruder fuhr sein VW-Bus „rüber“. Zumindest ich hatte dann nichts mehr von ihm gehört.

      Volker kann mich gerne besuchen und wir gehen gemeinsam auf Pirsch, vielleicht sind wir dann erfolgreicher! 😆 – Das ToiToi war geschlossen, zumindest leuchtete es dort rot. Also doch keine Alternative für uns Läufer.

      Ungeschickt lässt grüßen … aber natürlich habe ich Ersatz … 2 Becher im schönen Lilienblau! 🙂

      Aus dem sonnigen Darmstadt
      LG Manfred

  3. Lieber Manfred,

    ich erspare Dir hier einen Link zu Souveniers Souveniers von Bill Ramey. Ich meinte irgendwie mitbekommen zu haben, dass Du auf solche Musik nicht so stehst 😆 Schade um das Schwein, das wäre ja noch ein nettes Souvenier gewesen.

    Zu (Masken-)Müll mag ich mich gar nicht mehr äußern 🙁

    Munter bleiben und LG
    Volker

    1. Lieber Volker,

      ach der Bill … nee, ist nicht so meins! 😆 Das Schwein, ja da hätte ich weich werden können, aber nicht so herzlos halbwegs geköpft! 😳 Komm mal vorbei, vielleicht habe ich mit dir mehr Glück! 😉

      Zu den Maulkörben gibt es auch nichts zu äußern! 😛

      Bis dannowanski und ebenfalls oben auf bleiben!
      LG Manfred

  4. Lieber Manfred,
    ui, was bei euch so alles rumliegt 🙄
    Und das arme Schwein 🙁 … das ist gemein, es erst ausrauben und dann auch noch umbringen. Wie herzlos muss man denn dafür sein… Tssss
    Wegen dem ToiToi: also irgendwann habe ich in einer Laufzeitung mal gelesen, das es der Natur nicht gut tut, wenn der Läufer Pipi in den Wald macht. Das darf man nur machen wenn keine Pflanzen und kein Wasser in der Nähe ist …! Also in der Stadt? Oder wie meinten die das?
    Ob die Rehe das auch wissen? Haben die auch ein Klo welches an die Kanalisation angeschlossen ist? 😆
    Ich denke mal, die Autoren von diesem Artikel sprachen nicht von „Wald“ oder Natur ansich, sondern von Parks in Großstädten oder so. Ich jedenfalls denke, das Pipi machen im Wald sehr viel besser für die Natur ist, als ein mit Chemie gefülltes Plastikklo.
    Das mit den Masken die überall herumliegen wird uns noch ne ganze Weile beschäftigen. Wenn man in der Stadt unterwegs ist, sieht man sie überall.
    Die Menschen lassen sie einfach fallen.
    Nach mir die Sinnflut.
    Unglaublich!
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Liebe Helge,

      sei froh, dass der Hunsrücker Urwald noch nicht so vermüllt ist! 😉

      … umbringen, ausrauben und dann noch herzlos liegen lassen, bzw. wegschmeißen … is ultra gemein! 😥

      Da ich annehme, dass sich Läufer im allgemeinen gesünder ernähren, ist deren Pipi x mal besser für die Umwelt, als von einem Normalo, oder aus einem Chemieklo! … und wenn wir Isodrinks intus haben, geben wir ja auch noch Mineralien an die Natur ab! 😉 – Aber Rehe wissen das, oder hast du deren Reinlichkeit im Unterholz noch nie erlebt, mit Super-Kläranlagen etc. 😆

      Vielleicht werden die Masken von denen weggeschmissen, die sich sagen: „Ich wollte die Dinger eh nicht haben, außerdem hasse ich sie!“ … oder so ähnlich? – Komisch ist, dass ich auch viele unbenutzte Masken auf dem Boden sehe. Werden da welche aus einer Packung herausgezogen, bleiben an anderen hängen und schwupp-di-wupp fällt eine andere auf den Boden? Da es ein Hygieneartikel ist, darf man es ja nicht aufheben, ist ja verunreinigt! 🙄 – Aufheben? – Verunreinigte Masken? – Wozu haben wir denn die Straßenreinigung, die ich auch noch bezahle? 😳 … schier unglaublich, egoistisch … unfassbar … ohne Worte! 😥

      Bleiben wir uns treu.
      Ich habe heute, nach einem Sturz, logischerweise auch die Tempos, die mir eine Bikerin geschenkt hatte, wieder mitgenommen!

      LG Manfred

  5. Lieber Manfred,
    Nippes oder Müll?
    Ich hätte da eher den Drang, die „Fundstücke“ in den nächsten Mülleimer zu befördern, als sie mit nach Hause zu nehmen. 😉

    1. Liebe Doris,

      bei diesem Schund auf jeden Fall, auch verschwitzte und benutzte T-Shirts und Handtücher sind für mich nicht gerade begehrenswert! Aber wenn ich das alles mitnehmen wollte, um es dann wegzuschmeißen, bräuchte ich einen großen Rucksack. Dann lieber mal ne Extratour machen.

      LG Manfred

  6. Lieber Manfred,
    nicht schön was da bei euch alles so rumliegt.
    Wenn es ein viel belaufener Wald ist, ist ein Klo vielleicht gar nicht so schlimm. Macht ja vielleicht einen Unterschied ob da hundert oder zehn in der Woche hinsch…
    Masken – Augen dreh. Warum?
    Liebe Grüße!

    1. Liebe Roni,

      wahrlich nicht schön, aber so viel auf einmal, bzw. bei wenigen „Waldgängen“, ist mir auch noch nicht untergekommen.

      Das ‚Dixi‘ müsste nur zugänglich sein, wenn es genutzt werden soll! ?

      ? … ohne Worte! 😥

      LG Manfred

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