Genau so speichere ich es ab!

Es sollte mein 300. Event werden, den ich bis ins Ziel schaffe. Nu, isses der erste, den ich nicht ganz gepackt habe! Meine Läufe habe ich allesamt vollendet, meinen 2. MegaMarsch nicht! – Hauptgrund: Ausrüstungsfehler! 😳

Seit längerem habe ich stärkere Verspannungen im oberen Rücken und Nacken, so war mein Hauptfokus den Rucksack möglichst leicht zu halten. Eine Rolle spielte die Erinnerung an 2023, als ich mitten in der Nacht genau dort mit diesen Verspannungen zu tun hatte. Lange blieben sie weg! Jetzt, im Frühjahr, kamen sie zurück. Da ich zudem 2023 eher zu viel im Rucksack hatte, bin ich davon ausgegangen, das weniger mehr ist! – Pustekuchen! 😛

Im schönen neuen Trinkrucksack fehlten somit meine tolle Pearl Izumi Regenjacke und ein langärmliges Laufhemd. Die Stöcke blieben zuhause, wie auch die ‚halben‘ Radhandschuhe.

vor dem Start guter Dinge und es hat Spaß gemacht auf der Strecke!

Nach dem Start war mein Fokus möglichst zügig anzugehen, um der Menschenmenge zu entfliehen. Den Halbmarathon schaffte ich in ca. 2:56 Std. (ca. 150 hm), die Marathondistanz (450 hm) immerhin in 6:13 Std. – Ein wichtiges Zwischenziel war erreicht, mir zu belegen, dass ich einen Marathon auch marschierend innerhalb von 6.30 Std. absolvieren kann!

Mit dieser schönen ‚Erkenntnis‘ wollte ich zügig, nur nicht mehr ganz so schnell durchziehen.

Nach einem ersten Regen war der hier schön anzusehen!

Nach der 2. VP kam der Wettereinbruch. Starker Regen und Graupelschauer setzten ein, in die Regenjacke kam ich nicht, der Wind riss sie mir aus der Hand. Dann fiel die Brille runter, das Handy wurde nass und sollte beim Weiterlaufen gesichert werden, ich wollte nicht auskühlen! Erst nervte es, aber ich fing mich schnell und blieb gut gelaunt, so gg. 21.00 Uhr!

Weitere Eindrücke und vor allem Bilder sollen folgen, heute nur noch so viel:

Nach 22.00 Uhr wurde mir immer kälter, weder 2 Bananen, noch Maurten Gels brachten Besserung … dann kam das große Zittern. Ohne warme Klamotten war die vorrangige Frage, wie schaffst du es in VP 3? – Das Zittern wurde stärker, der Oberkörper bebte, die Zähne klapperten hörbar. Mit eisernem Willen und höchster Konzentration marschierte ich in noch gutem Tempo, nur kostete es ungeheuer viel Kraft weitere 2 Std. unterwegs sein zu müssen!

In VP 3 halfen mir trockene Wechsel-Strümpfe, Unterhose, Armlinge und ein kurzärmliges Laufhemd. Nach 2 weiteren Std. hatte ich mein Zittern im Griff. Zum Glück war eine Halle geöffnet worden, ich hatte eine kleine Ecke auf nem Weichboden gefunden, die Beine auf eine Bank und den Oberkörper nach hinten abgelegt. Danach schaffte ich es mir eine warme Suppe und das Ticket für den Shuttle nach Garmisch-Partenkirchen zu holen!

Wenigstens war ich dort, im Skistadion … naja … ich musste ja meinen Rucksack holen, um an warme, trockene Kleidung zu kommen! – Etwas Sonne half dann noch etwas nach … und die Rückfahrt klappte gut!

Ein Ultra-Marsch mit 67,3 km (729 hm) in 10.17 Std. ist auch nicht das schlechteste, aber

eine Rechnung hab ich offen! 😛

14 thoughts on “kann vorkommen”

  1. Lieber Manfred,

    deine offene Rechnung – ist ja deine, nicht meine 😜 – hin oder her … für mich ist das, was du da hingelegt hast, eine ohne Wenn und Aber hochachtungswürdige megamäßige Leistung! Ich bin beeindruckt und verneige mich vor deiner Kraft, deinem Durchhaltewillen und der Zähigkeit.

    Klar hätte ich dir auch gewünscht, ins Ziel zu kommen, das wäre ein Tüpfelchen auf dem i gewesen.

    Den Beweis, dass noch richtig was geht bei dir und deinem Körper, den hast du erbracht und wenn’s dann auch noch insgesamt Spaß gemacht hat, war es hoffentlich auch dir die Mühe, die Fahrt und überhaupt alles wert!

    Herzlichen Glückwunsch 🎊

    1. Liebe Lizzy,

      vielen Dank dir!

      In Garmisch-Partenkirchen hab ich dann schon gedacht, schade, aber es war die absolut richtige Entscheidung.

      Drolligerweise hab ich in VP 3 eine mir gut bekannte Bettina getroffen, die mir durchs Darmstädter Läuferherz (Laufshop) bekannt ist. Sie hatte nur bis zur VP 3 geplant. Martin, ihr Mann, quälte sich ins Ziel. Dadurch hatte ich in etwa ab 4 Uhr nachts jemandem mit der ich gut quatschen konnte.

      Wir vertrieben uns auf dem Bahnhof in Garmisch-Partenkirchen erst frierend, dann frühstückend die Zeit und shuttelten dann zum Skistadion. Dort konnte ich mich endlich warm anziehen. Die Sonne half, mir ging es gut und mittags kam Martin ins Ziel. Zu dritt gings nach München, wo wir noch was zu uns nahmen, bevor ich dann einen Zug früher nach Hause hatte.

      Also, vielen Dank. Nach der Phase des Frierens war ich munter und konnte immer wieder meine Mädels zuhause (Frau und Tochter) beruhigen, dass es mir gut geht. Es bestand auch keine Gefahr einen der beiden Umstiege zu verpassen! 😉

      Trotz des verkürzten Marsches hat es sich gelohnt! Ich ziehe ein positives Fazit!

      Liebe Grüße Manfred

  2. Genau, diese Rechnung wird spätestens nächstes Jahr mit Bravour beglichen – und dann steht dein 300. Finish nicht nur in den Sternen, sondern im Zielbuch! 💪

    Du hast so viel richtig gemacht: Tempo, Haltung, Durchhaltewille – und die grosse Hauptsache: du bist nicht wegen Erschöpfung oder Knieproblemen bei km 67 ausgestiegen. Und überhaupt, 67 km mit über 700 hm in 10 Stunden sind toll, lieber Manfred!

    Aber sag mal, warum hast du nicht die gute Pearl Izumi-Jacke genommen? War der Gewichtsunterschied zur anderen Jacke so gross? Oder war die Wettervorhersage zu optimistisch?

    Das nächste Mal kannst du ja ein VP-Beutel mit warmer Schicht als Plan B bereitstellen. So bist du nicht nur top trainiert, sondern auch wetterfest.

    Grossen Respekt – und nächstes Mal gibt’s dann Suppe und Medaille!

    Liebe Grüsse aus dem verregneten Cape Town!

    1. Liebe Catrina,

      vielen Dank dir!

      Aber, was soll ich dir dazu sagen??? Die Pearl Izumi ist nicht nur schwerer, sie ist vor allem zusammengepackt viel voluminöser! Ein langärmliges Laufhemd hätte ja auch schon viel gebracht. Retrospektiv betrachtet, wären auch mehr Kalorien gut gewesen. Da hatten mich die vollen VPs tierisch genervt und die Maurten Gels unterwegs reichten möglicherweise dann nicht mehr aus?!? Ein Activator-Shot (200 mg Coffein) hat mir wahrscheinlich geholfen in den letzten beiden Stunden durchzuhalten! 😂

      Die Wetterprognose zuhause war definitiv besser!

      Es gibt ja sogar einen Special-Needs-Service. Da bin ich aber froh, dass ich dafür nicht extra Geld bezahlt habe. Ich weiß nicht, ob ich meinen Beutel bei dem Gewühle hätte gut nutzen können. Da gab’s auch kaum Platz, wo man sich hätte umziehen können! 🙈

      Ein 300. Finish gibt es aber vielleicht vorher schon?!? Ich liebäugel mit einem 50er bei Nacht, z. B. in Berlin. Events vom gleichen Veranstalter!

      Zur Suppe: hätte ich in den VPs Platz gehabt, hätte ich auch mehr Suppe gegessen. Eine hatte ich mir in VP 2 gegönnt!

      Jetzt greift die Erholung!
      Liebe Grüße Manfred

  3. Don’t worry, be happy !! Du hast mehr als die Hälfte “ im Sack „, wie man so schön in meiner alten Heimat sagt , nur das zählt ! Das Wetter hat dir einen Strich durch die Rechnung gemacht, du kannst mit allem zufrieden sein !

    Du bist trotz allem zufrieden, nur das zählt ! Ein Ansporn, an weiteren Märschen teilzunehmen !

    Gut gemacht, lieber Manfred, kannst dir auf die Schulter klopfen !!

    Und was sagten die Knochen/ Muskulatur an den folgenden Tagen ???

    1. So isses, liebe Margitta,

      don’t worry, be happy! Es hat halt dieses Mal nicht sollen sein! Ich weiß nicht, ob es am Alter liegt, ich kälteempfindlicher bin, oder noch einige weitere kleine Dinge einfach nicht stimmten. – Du hast ja Biel auch unter stressigen Bedingungen gerockt. Mich hatten die 5°, neben dem Regen ausgeknockt! Aber es war richtig so und ich bin damit im Reinen!

      Das spornt mich jetzt nicht zusätzlich an, aber ich gehöre (noch) nicht zum alten Eisen, heißt, da geht noch was! 😆

      Die leichten Druckstellen an 2 Zehen sind bald wieder weg, das Knie hat fast den alten Zustand erreicht, nur der Bereich um den äußeren Knöchel links ist noch leicht geschwollen. Alltagsbewegungen sind gut möglich und sobald ich mich eingerollt habe, ist es okay, kann gut gehen! 😉 Muskelkater habe ich nicht!

      Die Erholung greift!
      Liebe Grüße Manfred

  4. Da hattest du an VP 2 Glück, dass du eine Suppe bekommen hattest ( du warst ja auch viel zügiger unterwegs als Martin und ich).
    Bei uns gab es nur noch lauwarmes Wasser, in dem sich der Teegeschmack nicht wirklich entfalten und der Zucker sich nicht auflösen könnte 😳

    1. Liebe Bettina,

      schön dich hier zu lesen! 😉

      Ja, wahrscheinlich hatte ich da noch was bekommen, weil ich weiter ‚vorne‘ war. An irgendeiner Stelle muss ja mein Tempo belohnt werden! 😜

      Oh man, das sind auch keine guten Bedingungen, das müsstet ihr beim Feedback anmerken.

      In der Hoffnung, dass es euch gut geht, vor allem beim Martin die Erholung greift, an euch ganz liebe Grüße Manfred

  5. Einerseits schade, andererseits gute Entscheidung und vor allem: wow! wie weit du in der Zeit gekommen bist! Eigentlich sehr charmant, dass ein erfahrener Langdistanzler wie du, tatsächlich auch noch (Ausrüstungs-)Fehler machen kann. Aber diesen hier machst du nie wieder 😉
    Diese Rechnung wird jedenfalls beglichen. Und überhaupt, das Thema Marathondistanz unter 6:30 hast du locker im Sack, allein dafür hat es sich doch schon gelohnt.
    Auf zum nächsten Abenteuer 🙂

    1. Lieber Oliver,

      vielen Dank für deine Rückmeldung!

      Ich wollte beweisen, dass ich auch nur ein Mensch bin! 😛

      Als ich mir bewusst gemacht habe, dass ich ’nur‘ marschierend 67 km (729 hm) in 10.17 Std. geschafft hatte, war ich selbst erstaunt, dass ich dieses Tempo so lange hab halten können. 2 Pausen in VP 1 und VP 2 sind ja in der Zeit enthalten! 😉

      Ich glaube auch, dass ich diesen Fehler nicht mehr mache, hab keine Lust nochmal so zu frieren und das über Stunden! 🙈 Mal sehen, wann ich dann die Rechnung begleiche.

      Marathon in 6.30 Std. ist im Sack, zumal die meisten Marathons nicht so viele hm haben!

      Komisch ist, ich sehe es bei weitem nicht als Niederlage, im Gegenteil, es hat mich angeregt nach dem Motto, auf zu neuen Abenteuern! Sind halt keine Laufabenteuer mehr, vor allem dann nicht, wenn ich lang unterwegs sein will!

      Liebe Grüße Manfred

  6. Lieber Manfred,
    auch wenn du nicht gefinisht hast – deine Leistung war wirklich grandios. Ich war ganz von den Socken, ob deiner Strecken, die du die ersten Stunden zurückgelegt hast. Dass dir das Wetter und die Temperatur, bzw. die zu sparsam gewählte Ausrüstung da einen Strich durch die Rechnung gemacht haben, ist zwar echt schade, weil du so gut unterwegs warst und ganz sicher den Rest der Strecke auch gut gemeistert hättest, aber unter „wieder was dazugelernt“ zu verbuchen.
    Und vielleicht auch, dass du beim nächsten Mal, etwas mehr Zeit an den VPs verbringst – auch wenn sie dich grad nerven – und mehr isst/trinkst?
    Wie auch immer – offene Rechnungen müssen beglichen werden! 😀

    1. Liebe Doris,

      vielen Dank dir für deine Rückmeldung!

      Ausrüstungsfehler zu allererst, sicherlich gab es zusätzlich kleinere und kleine Stellschrauben, die zu drehen wären. Vor zu langen Aufenthalten hab ich in der Regel Manschetten, da sie zu Rhythmus-Brechern werden können. Ich würde sie aber eingehen, wenn der Aufenthalt nicht in solch extrem engen VPs vonstatten gehen müsste. Enge Räume fördern bekanntlich Aggression(sverhalten). Nicht dass ich aggressiv wurde, aber ich war schon gereizt. Vielleicht hat man das auch rausgehört?! 🤷🏻‍♂️

      Offene Rechnungen müssen beglichen werden … stimmt! Ich weiß nur noch nicht wann! 😉

      Liebe Grüße Manfred

  7. Lieber Manfred,
    wäre der Marsch über 67 km ausgeschrieben gewesen, würdest du dich an deren Absolvierung erfreuen! Also mach dir keinen großen Kopf, dass du aus nachvollziehbaren persönlichen Gründen die restlichen km diesmal hast sausen lassen. Du hast sehr tapfer gekämpft, aber deine Entscheidung war absolut die richtige. Deine Analyse auch. An dem Tag passte leider nicht alles zusammen, kann passieren, genau.
    Also, alles gut, erhol dich gut.
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,

      ja klar und vielen Dank für die Rückmeldung!

      Lapidar gesagt: 67 km sind ja auch kein Pappenstiel! … immerhin ein Ultra! 😂

      Es hat nicht sollen sein! Danke für die Verstärkung und dafür, dass du meine Analyse als richtig einschätzt!

      Es gibt halt solche Tage …
      Liebe Grüße Manfred

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