Die 1. Wanderung:

Vorbemerkung:
Die Bahnfahrt nach Bad Schandau gestaltete sich ruhig, aber nur mit MNB … nee … auf meinem Platz sitzend nahm ich sie ab, hatte ja kein Gegenüber.

Unser Hotel lag zentral, das Zimmer war schön geräumig … nur konnten die Frühstückszeiten nicht selbst gestaltet werden … virusbedingt. Der nette kleine Frühstücksraum sollte nicht überrannt, die Abstände in etwa eingehalten werden.

Wir stellten uns darauf ein, waren ja im Urlaub und die Wanderungen muss man auch nicht um 6 Uhr starten! 😆

Kurz vor 10.00 Uhr verließen wir das Hotel, waren aber nicht so bald in der Natur, mussten erst aus dem Ort raus und dann noch durch einen „Vorort“. Der Zugang war versteckt, hatte uns doch ein Wegweiser verlassen!  😆 … aber dann, kaum waren wir draußen fingen auch gleich die Steigungen an.

   

So sehr ich mich freute, so sehr juckte plötzlich die Rückseite meines rechten Oberschenkels. Da hatte sich doch eine Bremse von unten in meiner Wanderhose verfangen … boah eh, war die fies, gleich 3 x hatte mich diese Blutsaugerin gestochen … ich glaube aber, sie hat meine Befreiungsaktion nicht überlebt, wollte ich mir doch keine weiteren Stiche dieses Biestes einfangen. 😥

   

… und kaum war ich frei, schaute mir noch die Wegweiser an, war mir meine Frau doch fast entschwunden. 😛 Nein, ich hatte keine Angst ganz alleine hinterher zu stiefeln, bin ich doch gewohnt Abstände zuzulaufen, so als Hoffotograf, naja Knipser vom Dienst! – Zudem liebe ich doch solche Steigungen! 😉

   

Ab und zu halfen uns Treppenpassagen anständig … naja, auf dem Weg zu bleiben und auch die Anstiege zu meistern … und dann kamen wir ins Urwüchsige des Tafelberges. – Hier sahen wir große Felsen zwischen den Bäumen, dort steile, „frei abfallende“ Felswände,

   

die nicht immer den Blick ins Tal frei gaben, wenn der Weg oberhalb vorbeiführte.

Einmal war es ein einzelner Klotz, der den Blick versperrte, ein andermal gab es nur einen kleinen Ausschnitt, wie ein Guckloch und dann waren es wieder mehrere Quader, über die wir nur hinwegschauen … und schon das erste Mal die Festung Königstein erblicken konnten. (Bild rechts)

 

Je höher wir kamen, desto eher gab es dann auch Aussichtspunkte,
von denen wir etwas besser von oben herabschauen konnten.

 

   

Im Blick zurück war unsere Sicht nach Bad Schandau erst verdeckt,
dann aber konnten wir es entspähen. (links oben hinter der Elbeschleife)

   

Nachdem wir uns an viel Weitsicht satt gesehen hatten, ging es wieder runter, wollten erst noch zur Festung Königstein, auf dem Königstein, um dann nach Königstein wieder herab zu steigen … das geht dort wirklich! 😆

   

Erst gings über steile Stiegen und Metalltreppen abwärts … zum Glück mit stabilen Handläufen, mit deren Hilfe auch schwindelnde Mitmenschen gut absteigen können. Dann führten Naturwege an einer hohen Felswand vorbei, an der sich Kletterer versuchten. Danach gings über Steintreppen hinab und kurz bevor wir die Elbe erreichten, knipste ich den Lilienstein im Blick zurück. Er ist der einzige rechtselbische Tafelberg, einer der markantesten Berge des Elbsandsteingebirges, der das Symbol des Nationalparks Sächsische Schweiz darstellt.

Der letzte Abstieg hinunter war noch einmal richtig steil. Er war etwas mit Vorsicht zu genießen, um nicht auf kleinen Steinchen und Split wegzurutschen. Das kurze Stück über die Elbe musste dann mit der Fähre genommen werden, da es dort weit und breit keine Brücke gibt. Die Überfahrt ist dann eine nette Abwechslung. Aus dem Örtchen Königstein stiegen wir den Königstein hoch, um zur Festung Königstein zu gelangen. 😛

 

An steil aufragenden Felswänden vorbei sahen wir schon von ferne die kleine Friedrichsburg, die dort oben von den Felsen „winkt“ und dann, wenn man näher kommt, kann man auch erahnen, mit welchem Aufwand diese Festung erbaut worden sein muss. Felswände wurden mit Mauerwerk „unterfüttert“, um oben drauf eine riesige Festungsanlage errichten zu können. Diese Festung ist wohl eine der größten Bergfestungen Europas.

   

Als wir weiter liefen, sich eine Wolke vor die Sonne schob und Bäume etwas Licht nahmen, kam mir plötzlich: „Na, wann kommt denn der Drache um die Ecke geflogen?“ – Trotzdem 😆 umrundeten wir die Burg und mussten dabei fast 2 km zurücklegen.

Eintritt aber wollten wir nicht zahlen, freuten wir uns doch jetzt auf einen Café in Königstein.

… nur war dann das einzig offene Café im Ort dermaßen überlaufen, mit wartenden Gästen vor der Tür, dass wir uns „nur so“ stärkten, um anschließend den Weg unter die Füße zu nehmen. Wir blieben linkselbisch auf dem Fernwander- und Radweg, liefen die letzten ebenen Kilometer zurück nach Bad Schandau, während hinter uns der monumentale Tafelberg thronte.

Nach einer weiteren Überfahrt fanden wir in Bad Schandau ein schönes Plätzchen in einem netten Café. Gehört es doch zu unserem Ritual einen solchen Tag mindestens mit einer Tasse Cappuccino, oder einem Latte Macchiato abzurunden.

Es war ein toller 1. Ausflug in der sächsischen Schweiz mit 20,3 km und 548 hm geworden!

12 thoughts on “Lilienstein und Königstein”

  1. Lieber Manfred,
    diese Festungsanlage ist ja sehr beeindruckend! Ich kann mir vorstellen, dass diese Wirkung noch dadurch verstärkt wird, dass man von unten drauf zuwandert. 🙂
    Eine tolle Runde seid ihr da gegangen – mit vielen schönen Eindrücken und sogar einer Fährfahrt als nette Pause zwischendurch. 🙂

    1. Liebe Doris,

      danke ja, es war ein schöner Auftakt in eine tolle Wanderwoche „dort drüben“!

      Das „Darauf-zu-Wandern“, aber auch die riesig hohen Felswãnde, als man direkt drunter stand und rumwanderte, waren fast überwältigend … fast gigantisch!

      Die Fährfahrt war gemütlich und versetzte fast in lang vergessene Zeit! 😉

      LG Manfred

  2. Lieber Manfred, sagte ich es doch, es gibt schöne Landschaften in unserem Land, man muss sie nur aufsuchen.

    Haltestelle Königstein – da startet der Elbmarathon, wo wir am Start von unten einen wunderschönen Blick nach oben und auf die Elbe hatten -quasi bis zum Ziel. Ja, diese Gegend ist eine Reise und selbstredend eine Wanderung wert ! Einfach nur schön !?

    1. Liebe Margitta,

      ja, der Oberelbe-Marathon geht genau in Königstein los. Diesmal war dann halt Wandern und nicht Laufen angesagt! 😆
      Eine super schöne Landschaft ist die sächsische Schweiz auf jeden Fall!

      … und die Wanderwoche hat sich mehr als gelohnt! 😉

      LG Manfred

      __________________
      P.S.: Der andere heißt ja Elbdeichmarathon (Tangermünde).

  3. Tolle Bilder, lieber Manfred!

    Die Gegend ist wirklich sehr schön und die Felsformationen beeindruckend. Für norddeutsche Verhältnisse vielleicht etwas unaufgeräumt 😆

    Gute 20 Kilometer sind ein strammes Pensum, da ist ein Cappuccino eine bescheidene Belohnung. Aber eine ruhige Umgebung hätte ich für den Genuß auch gebraucht.

    Als was wird diese große Friedrichsburg heute genutzt? Ausschließlich als Museum?

    LG Volker

    1. Lieber Volker,

      die Gegend ist sehr schön, aber zu den unaufgeräumten Felsen und Felsbrocken, die da im Weg rumliegen, muss man auch noch ganz schön hoch asten. Erst von dort oben hat man dann den „norddeutschen“ Weitblick! 😛

      Ehrlich gesagt, ich hatte mir zudem natürlich noch ein Kuchenstück gegönnt! 😉

      Die riesige Festung heißt Königstein. Der Eintritt kostet schon mal Geld. Im Innenhof gibt es Museen, wie z. B. ein militärhistorisches Museum. Es werden Ausstellung organisiert, es laufen Veranstaltungen, wie Mitmachprogramme für Kinder und man kann auch Kindergeburtstage und Familienfeste feiern.

      Die Friedrichsburg, ein ehemaliges Lustschlösschen an der Festungsmauer, ist nur ein Teil der ganzen Festungsanlage. Zu ihr gehört das kleine gelbliche Gebäude, das auf zweien meiner Bilder „herunterwinkt“. Auf dem drittletzten Bild ist diese Burg am besten von unten zu erahnen. Diese Burg wird wohl schwerpunktmäßig für Familien- und Firmenfeste vermietet. (500 € am Tag!)

      Der Umfang war okay. Im Rückblick war es dann auch die längste Tour. Auf dem Rennsteig (Thüringen) waren wir z. T. deutlich länger unterwegs, hatten aber nicht so viele Höhenmeter … vor allem, als wir dann oben waren.

      Wenn ihr gerne wandert, solltet ihr es euch mal anschauen. Man kann ja deutlich kleinere Etappen machen und auch die Bahn nutzen.

      LG Manfred

  4. Lieber Manfred
    Das ist ja eine super Tour, die ihr gemacht habt! Die hätte mir auch gefallen.

    Vom Umfang her sind 20km und 548 HM ganz gut, und wenn man durch die interessante Kulisse abgelenkt ist gehen die Kilometer schnell vorbei.
    Der Lilienstein ist ein richtiger Tafelberg, erinnert mich ein bisschen an Cape Town. Ist das eigentlich ein Campingplatz auf den Fotos, wo man die Aussicht vom Lilienstein sieht?

    Schade, dass es mit dem Café in Königstein nicht geklappt hat. Wir hätten gleich wie ihr entschieden: wir versuchen möglichst nie für etwas anzustehen. Dann lieber etwas weiterlaufen und in Ruhe und aller Gemütlichkeit den Cappuccino UND den KUCHEN geniessen. 😉

    Danke für die Tour! Ich lese immer gerne über Wanderrouten, man weiss nie, wann es mal nützlich sein kann!

    Liebe Grüsse aus dem warmen Zürich!

    1. Hey, liebe Catrina,

      hast du noch Adleraugen, schaust du die Bilder mit der Lupe an, oder hast du einen riesigen Bildschirm? 😆

      Ja, am Ortsausgang von Königstein elbaufwärts war ein langgestrecker Campingplatz. Wir sind lange an ihm entlang gelaufen, als wir auf dem Rückweg waren.

      Die Strecke war nicht „tragisch“, aber wir waren ja nicht aus sportlichen Gründen unterwegs. Auf dem Rennsteig (Mehrtagestour – langstreckenwandernd) waren wir „anders“ unterwegs. Aber hier wollten wir gucken, staunen und genießen! 😉 Die Kulisse, diese unmittelbare, urwüchsige und „steinalte“ Umgebung wollten wir „aufsaugen“! … und das Neue, wir waren noch nicht auf Tafelbergen.

      Das Kaffeetrinken wäre nicht so besonders schön ausgefallen, zuerst warten, dann für Viruszeiten relativ beengt sitzen und vielleicht auch noch unter einem gewissen Zeitdruck, da vor der Tür doch noch andere warteten. – In Bad Schandau hatten wir es deutlich besser getroffen … und es bildete einen schönen Abschluss, nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt! 🙂

      Wandern im Elbsandsteingebirge lohnt sich, ob auch für Schweizer? … ihr habt doch sooo viel „tolle Gegend“! 😎

      Aus dem eher heißen Darmstadt (18.00 Uhr – 28 Grad) LG Manfred

  5. Lieber Manfred,
    ach da werden Kindheitserinnerungen wach! Diese typischen Felsformationen, an deren Fuß man sich fühlt wie eine Ameise (jedenfalls in meiner kindlichen Erinnerung), und die dunklen Wälder… Eine schöne Tour habt ihr gemacht und wenigstens gabs am Ende noch die erarbeitete Einkehr!
    Es muss nicht immer alpines Gelände sein, es gibt auch andere sehr reizvolle Regionen zum wandern!
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,

      wenn es (hoffentlich) positive Kindheitserinnerungen sind, habe ich sie doch gerne geweckt! 🙂 Nicht dass es erdrückend (negativ) war, sich wie eine Ameise zu fühlen.

      Natürlich gehen auch andere Wanderregionen, da muss es nicht immer alpin sein, aber für derart Wanderungen mag ich vor allem auch die Mittelgebirgsregionen. So haben wir es super getroffen: wir wandern beide gerne, meine Frau nur nicht so gerne in allzu alpinen Hochgebirge. Mit solchen Mittelgebirgswanderungen hat sie keine Probleme, im Gegenteil! 🙂

      Da wir „nur“ mit Frühstück gebucht hatten, gab es im Hotel keine Möglichkeit mal ein Käffchen zu trinken. Da ist es dann doppelt schön, wenn es „aushäusig“ so gut klappt!

      Alles Gute und
      LG Manfred

      1. Keine Sorge, keine schlechten Erinnerungen. Nur, dass wir damals schon schwer an Essen kamen, weil überall Schlangen standen. An die Felsenbühne erinnere ich mich, und dass es kalt und regnerisch war. Ha, und dass ich ausgiebig gequengelt habe, bis man mir einen Kompass kaufte…
        LG Elke

        1. Liebe Elke,

          haha, die Kids, solange quengeln bis man Erfolg hat! Da haste ja damals schon Ausdauer bewiesen 😉 und konntest mit dem Kompass dich orientieren lernen.

          Doof wäre es schon, wenn du keine guten Erinnerungen daran hättest, aber so … 😉 nur das mit den Schlangen und dem Essen … da hätte ich wohl gequengelt, hatte ich doch immer Hunger! ?

          LG Manfred

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