Es ist für uns fast schon eine selbstauferlegte Pflicht ein Stück Mauerweg zu erwandern, wenn wir in Berlin sind! 😆 Auch diesmal haben wir uns eine Strecke rausgesucht, deren Anfang wir genauso gut erreichen, wie wir vom Endpunkt wegfahren konnten!

Der komplette Süden ist abgehakt! Von der Falkenseer Chaussee im Westen hatten wir schon ca. 112 km, im Gegenuhrzeigersinn gesehen, bis hoch zur Wollankstraße im Osten zurückgelegt. Genau genommen fehlt meiner Frau eine Strecke von 20 km im Südwesten, da ich diese Strecke damals laufend zurückgelegt, damit aber den eigentlichen Startschuss gegeben hatte.

Wir guckten natürlich auch auf die Wettervorhersage und erwischten am Donnerstag, den 9. Oktober, einen sehr guten Tag, um unsere Tour anzugehen.

Nach dem tollen Frühstück im Hotel ziehen wir los. Es geht mit der S-Bahn Richtung Norden, allerdings bis S-Bhf Schönholz, um dann eine Station zur Wollankstraße zurückzufahren, da die S-Bahn nur von Norden kommend dort hält. Gegen 11 Uhr sind wir endlich da! 😉

Der Einstieg in den Mauerweg ist dann leicht zu finden, auch kommen wir schnell aus der Umgebung der Großbaustelle und dem Getümmel der Großstadt raus.

wie idyllisch es doch in Berlin (Reinickendorf) aussehen kann 🙂

Nur 10 Minuten nach dem Start muss ich an die Enkelinnen denken:

da gäbe es viel zu entdecken und zu spielen

Es folgt ein langgezogener Weg entlang der S-Bahntrasse, etwas unterhalb. Der Hang selbst ist eingezäunt, warum auch immer, dadurch aber kommt wohl niemand auf dumme Ideen! 😛 Suizide und auch Randale werden dadurch hoffentlich minimiert! 😳

Der Beschilderung zu folgen ist auch hier auf diesem Abschnitt nicht schwer, es besteht somit keine Gefahr vom Weg abzukommen, man muss halt immer mal nach oben schauen. 😆

Wir stolpern über stillgelegte Gleise, wie es scheint. Eine Passantin aber erklärt uns, dass dies täusche, da die Strecke noch in Benutzung ist. Am Ende liege das Werk des Zugherstellers Stadler mit seinem Standort Berlin-Pankow. Neue Züge werden dort gefertigt und ‚über diese Strecke‘ dann in Betrieb genommen! (Später lese ich, der Standort ist bis 2032 gesichert!)

Wir kommen nach Pankow-Rosenthal, das wohl um 1230 als Angerdorf angelegt, aber erstmals 1356 als Pfarrdorf Rosendalle urkundlich erwähnt wurde. Dort erfreuen wir uns

der tollen herbstlichen Farben!

Da solche Kletterpflanzen in der Regel den Bäumen nicht schaden, kann man sich darüber freuen, dass u. a. Vögel darin Verstecke und Nahrung finden können! … und dann geht’s

erstmal richtig raus! – Flaches Land soweit man blicken kann! 😉

Wir kommen zwischen Pankow und Reinickendorf in Richtung Schildow an dem Ort

eines ehemaligen Krankensammellagers (1941 – 45) für verschleppte Ostarbeiter vorbei,

bevor es, für Berliner Verhältnisse, erstaunlich steil bergab führt. 😛 (~ 12 hm runter)

Bald danach gönnen wir uns ne Pause. Nach ~ 2 Std. haben wir knapp 10 km zurückgelegt.

Mit schönen Blick auf den kleinen Köppchensee haben wir es gut getroffen!

Kurz danach (Tegeler Fließ) sehen wir Pferde, auch nicht überall in Berlins anzutreffen! 😉

und mitten drin … Pferd oder Kuh? 😆

Wir lassen Lübars im wahrsten Sinne links liegen und verlassen Berlin!

Bei Hermsdorf geht’s zurück nach Berlin. Wir sind in der Veltheimstraße kurz irritiert … immer diese Baustellen 😆 … naja, wir fühlen uns frei … die Mobiltoilette ist ja offen! 😉

Kurz drauf, noch in der Veltheimstraße, mitten in Berlin, ein Selbstbedienungsladen!

Eine Birnen-Marmelade mit Bourbon-Vanille wird ergattert, als Mitbringsel für unsere Kinder zuhause. Selbstverständlich wird der volle Preis in die Geldkassette gesteckt!!!

Bevor wir weitergehen erscheint der Hausherr. Er erzählt wie es zu Mauerzeiten war, direkt gegenüber der Mauer. Man konnte das Bellen der Hunde hören und hat sich unwohl gefühlt, zumal in der Straße, nah dran, ein Fluchttunnel gewesen ist. Er bedauert, dass die eigentliche Mauerlinie bebaut wurde und der Mauerweg nicht auf der Originalstrecke verläuft!

100 m danach biegen wir rechts ab in die Oranienburger Chausee und folgen ihr noch etwa einen Kilometer nach Norden, bevor wir dann nach links in den Edelhofdamm abbiegen

und an einem Gedenkstein den Mauerweg verlassen!

17,1 km (28 hm) haben wir in 3:31 Std. auf dem Nordost-Stück zurückgelegt.

Wir folgen dem Edelhofdamm bis zum Zeltinger Platz in Frohnau und kehren gegenüber der Johanneskirche nach insgesamt 19 km ein!

Am Ende einer solchen Wanderung schmeckt es immer gut! 🙂

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Bisher absolvierte Mauerweg-Strecken:

  1. Berliner Mauerweg I:                20 km (60 hm) in 1:56 Std.
  2. Mauerweg II (Innenstadt):       12 km (12 hm) in 2:42 Std.
  3. Mauerweg III – „bis“ Kladow:   20,5 km (64 hm) in 3:55 Std.
  4. Mauerweg IV (Süd 1):                14 km (4 hm) in 2:45 Std.
  5. Mauerweg V (Süd 2):                 12,3 km (8 hm) in 2:25 Std.
  6. Mauerweg VI (Südost):              16,3 km (21 hm) in 3:25 Std.
  7. Mauerweg VII (Ost):                   16,8 km (14 hm) in 3:05 Std.
  8. Mauerweg VIII (Nordost)          17,1 km (28 hm) in 3:31 Std.

Damit kommen wir auf 8 Teilstrecken mit 129 km (211 hm) für die wir 23:44 Std. benötigten!

Auf der Seite des Mauerwegs ergeben die Streckenlängen der 14 Etappen 165 km. 36 km verbleiben also, die wir je nach Fitness in 2 oder 3 weiteren Etappen erwandern können!

 

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