Als ASC-Läufer habe ich den einen oder anderen „höherklassigen“ Wettkampf mitgemacht und bin auch Meisterschaften gelaufen. Vor allem während meiner „schnellen Zeit“ bin ich auch Spitzenläufern begegnet, obwohl ich mich nur als Läufer der 3. Garde bezeichnet habe!

Im letzten Beitrag hatte ich Lutz Philipp schon erwähnt, aber vergessen, dass wir bei meinem 5. Marathon (Berlin 1983) gemeinsam in einer Mannschaft gewertet wurden. Der eklatante Leistungsunterschied ist unten zu ersehen! 😳

Lutz Philipp hatte schon seinen Leistungszenit überschritten, Christian Bittner konnte später über 20 Min. draufsetzen und ich habe mich wenigstens noch um 7 Min. verbessert. 😆


„rausgebuddelt“

Allerdings gab es im Verein nicht nur tolle Läufer. Walter Schmidt war z. B. ein erfolgreicher Hammerwerfer. In ihrem Sportstudium saß meine Frau mal neben ihm und kam sich vor wie ein Zwerg, obwohl sie eher länger ist, als eine durchschnittliche deutsche Frau. Leider hatte auch Walter Schmidt sich von Anabolika verführen lassen! – Ansonsten gab es viele ASC-Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, auch technischer Disziplinen und kürzerer Laufstrecken, denen ich aber nie direkt begegnet bin.

Ich hatte eher die Gelegenheit Läufer der 2. Reihe zu begegnen, oder mit ihnen gemeinsam Wettkämpfe zu bestreiten. Jeweils kleine Geschichten aus persönlichen Begegnungen könnte ich von 7 Läufern erzählen, die allesamt damals die 10 km unter 30 Min. laufen konnten. – Für diejenigen unter euch, die gerne in Listen schmökern, habe ich es verlinkt. Ich bin bei 3 Wettbewerben (HM, 25, M) auch vertreten, allerdings nicht mit meinen Bestzeiten. Das müsste ich mal dem ASC-Archivar mitteilen. 😛

1991 konnte ich mit ASClern bei der Hessischen 25 km Meisterschaft die Teamwertung gewinnen.

Naja, ich hatte wohl das Glück, dass Helmut und Rainer so schnell unterwegs waren, dass meine schlechtere 25er-Zeit nichts verdorben hatte. Immerhin hatte ich die 25 km schon 9 Min. schneller absolviert. Für den Wimpel hatte es trotzdem noch gereicht. Er ist z. T. links auf der Urkunde liegend zu sehen.

Unter den richtig bekannten Läufern (außerhalb des ASC), mit denen ich ganz kurze Begegnungen hatte, waren der Buchautor Manfred Steffny und der Sportmoderator (vormals ZDF-Sportstudio) Wolf-Dieter Poschmann.

Bei der deutschen 10 km Meisterschaft in Troisdorf (2001), ich war damals über die kurze Strecke nicht mehr so schnell, lief Manfred Steffny zu mir auf. Eine Weile lang konnte ich neben ihm herlaufen und ihn etwas beobachten. Er hatte seine Brille abgenommen und „ganz cool haltend“ in der Hand … und dann konnte ich ihn nicht „halten“ … und das, obwohl ich erst 45, Manfred Steffny aber schon 60 war. Ein kleiner Trost war, dass Manfred Steffny mal bei Olympischen Spielen teilgenommen hatte und ich die 10 km schon 26 Mal und auch gut 3 Min. schneller gelaufen war.

Knapp 3 Monate später war ich in Weiterstadt, um beim Nikolauslauf (10 km) mitzumachen. Vor dem Warmlaufen sah ich einen ehemaligen Kommilitonen, der sich mit Petra Wassiluk unterhielt. Er hat sie wohl ziemlich „zugequatscht“, wie sie es mir dann erzählte. Sie drehte sich nämlich zu mir und fragte mich: „Wollen wir uns ein wenig warmlaufen?“ – Es kam ihr gelegen, dass wir uns abseilen konnten! Wir kannten uns von ein paar Smalltalks aus ihrer Zeit beim ASC. Ab 2001 startete sie für die LG Eintracht Frankfurt und hatte im Frühjahr gerade ihren 10-km-Rekord (Straße) auf 32:30 Min. gestellt. Kein Wunder, dass sie dann vor mir im Ziel war. Ich konnte meine Form von Troisdorf auf schweren Waldwegen bei -2° wenigstens bestätigen! 🙂

Auch Wolf-Dieter Poschmann lief mir mal in einem Wettkampf davon … war auch eher seine Distanz. Bei einem Stadtlauf hier in Darmstadt bin ich sehr mutig angelaufen. Wir hatten gerade das 2. Mal die Steigung zur „Kuppelkirche“ hoch absolviert, als mich in einer Rechtskurve ein Läufer beim Überholen in den rechten Fuß trat. Ich kam kurz ins Straucheln und polterte los: „Hey, pass doch auf!“. Dann passierte etwas, womit ich während eines Wettkampfs nicht gerechnet hatte. Poschi drehte sich um und entschuldigte sich bei mir. Da konnte ich ihm nur lächelnd hinterherrufen: „Is okay, weil du’s bist!“

Über diesen Poschi, wie er unter Läufern genannt wurde, hatten Vereinskameraden mal ne nette Anekdote erzählt. Er kam gerne mit ein/zwei Thermoskannen Kaffee zu wichtigen Wettkämpfen. Eines Tages haben ihn andere Läufer ärgern wollen und ihm vorgegaukelt, dass sein Lauf um eine Stunde vorverlegt wurde. Poschi soll sofort sehr nervös geworden sein und seinen Kaffee gesucht haben. – War es für ihn nur ein lieb gewonnenes Ritual, oder schrieb er dem Kaffee noch ganz andere Wirkungen zu? 😛

13 thoughts on “prominente Sportler – Teil 5”

  1. Lieber Manfred, immer wieder schön, in alten Zeiten “ herumzuwühlen „, gute Idee, ich glaube, das muss ich auch mal machen !! Allerdings kenne und kannte ich nicht so viele “ Prominenz “ wie du.

    Steffny ja, hatte bei ihm mal ein Laufseminar besucht – und Poschmann kenne ich auch, der hat mir mal in Wiesbaden bei einem 10 Kilometer-Lauf meine Medaille überreicht, da war ich noch für meine Verhältnisse recht schnell !

    Mal sehen, wie viele Erinnerungen du uns noch auftischen wirst, warst ja schon ein schneller Hirsch und wohl auch sehr ehrgeizig – oder ?

    Sonnig warme Grüße von ganz oben, ich geh dann mal laufen, Prominenz treffe ich hier keine, dafür aber mehr Läufer als sonst am Meer………..

    1. Liebe Margitta,

      ja, musste mal machen, das in alten Zeiten wühlen. Vielleicht kannst du ja viele, kleine Anekdoten rausbuddeln, das muss ja nicht mit Promis zusammenhängen. ?

      Immerhin hast du ja auch die beiden, die ich erwähne noch etwas näher kennen gelernt. Ich hab ja keine Medaille von Poschi umgehängt bekommen und ein Laufseminar hab ich bei Manfred Steffny auch nicht gemacht, hab nur sein Buch schon Anfang der 80er gelesen.

      Danke dir und viel Spaß an der See!

      LG Manfred

    2. Uups, hab ja deine Frage gar nicht beantwortet: das Training hab ich nicht so ehrgeizig gestaltet. Mich hat es halt rausgezogen und dann bin ich durch den Wald gedüst, sicherlich nicht so langsam … in den 80ern. Möglichst an 6 Tagen in der Woche und möglichst viel. Für einen Wettkampf hatte ich ziemlich genaue Vorstellungen und war manchmal etwas „geknickt“, wenn ich’s nicht so umsetzen konnte. Das wirkte nach außen sicherlich so, dass ich ehrgeizig war. – Heute würde ich sagen, für eine bessere Realisierung meiner Vorstellungen hätte ich halt systematischer trainieren müssen. – In Wirklichkeit bin ich aber froh, dass ich es so gemacht habe, wie ich es gemacht habe! 😆

      So hatte ich viel mehr Spaß, bin raus und hatte meine Erlebnisse draußen ohne Trainingsdruck, ohne einen Trainer, oder einen Trainingsplan hinter mir! 🙂

      LG Manfred

  2. Lieber Manfred
    Coole Geschichten, die du da rausgräbst.
    Schon verrückt, wie schnell der Lutz Philipp den Berlin Marathon gelaufen ist – und das, obwohl er seinen Zenit überschritten hatte.
    Die Urkunde vom Hessischen 25 km Meisterschaft verstehe ich nicht ganz. Was bedeutet die Zeit 4:28? War das vielleicht eure summierte Zeit? Hast du die Einzelzeiten separat aufgeschrieben, dass du noch weisst, wie schnell der einzelne war?
    Ich kennen den lieben Poschi zwar nicht, ist aber sehr sympathisch von ihm, dass er sich entschuldigt hat. Da war er wohl gar euphorisch unterwegs, wenn er andere Läufer anrempelt! Der Kaffee war bestimmt sein Glücksbringer-Ritual. Hast du auch so eins vor deinen Wettkämpfen?

    Liebe Grüsse aus dem verregneten Zürich!

    1. Liebe Catrina,

      danke dir … auch dafür, dass du meine Geschichten cool findest! 😉

      Die Bestzeit von Lutz Philipp (Marathon) war 2:12:50 Std., die er schon 1972 gerannt ist. Leider ist er 2012 viel zu früh verstorben! 😥

      Du hast es sehr gut erfasst: es ist unsere Gesamtzeit! – Extra für dich habe ich einen alten Zeitungsartikel rausgekramt und geschaut. Prompt ist unsere Gesamtzeit, aber auch die Zeit von Helmut Stenzel notiert worden! Eine Pole hatte zwar unsere Altersklasse gewonnen, aber Helmut wurde Hessenmeister. So weiß ich seine Zeit und meine eigene natürlich auch. … und für dich 😉 habe ich gerechnet:
      1. Helmut Stenzel 1:23:59 Std.
      2. Rainer Graf 1:27:10 Std.
      3. Manfred 1:37:33 Std.
      Mit unseren jeweiligen Bestzeiten wären wir eine 4:04er Zeit als Mannschaft gelaufen!

      Poschi hatte den Weg rechts von mir in einer Rechtskurve genommen. Da ist es dann schon etwas enger, bzw. er kam vorbei, weil ich nicht „zugemacht hatte“! 😆

      Bei deiner Schlussfrage komme ich aber ins Grübeln. Es ist ja schon Ewigkeiten her, dass ich einen „ernstzunehmenden“ Wettkampf gelaufen bin, von daher muss ich überlegen. – Oft war ich so nervös, dass ich meine Schnürsenkel mehrmals kontrolliert und nachgezogen habe. Bis es mir zu bunt wurde und ich (zumindest) meine Wettkampfschuhe mit elastischen Senkeln versehen habe. 😳 … aber ein Ritual? – Naja, ritualisiert war das Einlaufen, auch vor einem Marathon, und dann bin ich meist recht früh in den Startkanal, um nicht zu weit hinten zu stehen. – Margitta fragte ja, ob ich ehrgeizig war … ja, insofern auch, als ich nicht Slalom an all den Langsameren vorbei laufen wollte. 🙄 … aber sonst??? – Wenn es mir einfällt, kann ich es ja mal in einem Post verarbeiten. 😆

      Zur Feier des Tages war es bei uns heute sonnig warm!
      LG Manfred

  3. Lieber Manfred,
    wenn man deine ganzen „Von-früher-Geschichten“ so Revue passieren lässt, müsste man meinen, du warst rund um die Uhr auf Sportplätzen und bei anderen Lauf-Events 😉 Nee, nicht ernst gemeint. Aber man merkt, wie sehr du mit dem Sport verbunden bist und dich auch auskennst. Aber immerhin, mir sagt der Namen Steffny etwas, wenn auch mehr Bruder Herbert. Und Poschi, der war Streckensprecher beim Düsseldorf-Marathon, als ich den lief.
    Sicher ist es für dich rückblickend ein Highlight, wenn du ihnen einmal näher kommen konntest, und das sogar wertungsmäßig!
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,

      ich könnte ja jetzt spaßeshalber draufsetzen, dass ich sogar auf Sportplätzen übernachtet habe. Nee, natürlich nicht! Hab nur einmal im Zimmer der Fachschaft Sport in Mainz übernachtet, weil ich von einem Wettkampf in Berlin kommend, den letzten Zug nach Darmstadt nicht mehr erwischt habe. 😉 … ach, in Lausanne hab ich mal in einer Sporthalle übernachtet. Das war aber auf einer Art Kirchentag unserer Kirche.

      Dem Sport bin ich definitiv sehr stark verbunden, hab dazu wieder eine Idee zu einem Post, der aber von Gegenwärtigen erzählt. 🙂

      Es waren in gewisser Weise Highlights! … und sind schöne Erinnerungen!

      LG Manfred

  4. Lieber Manfred,

    Deine Prominentenposts machen immer mehr deutlich wie Du selber so richtig mittendrin gewesen bist. Sehr beeindruckend.

    Steffny und Poschmann sind natürlich auch für mich bekannte Namen. Auch wenn mich noch keiner von denen angerempelt hat 😉

    LG Volker

    1. Lieber Volker,

      ich bin ja ziemlich „verdorben“ durch den Sport. 😛 .. hab kaum was anderes im Kopf … könnte man meinen. Ich tröste mich dann mit dem Gedanken, dass es zum Glück nicht (ganz) so ist.

      Ich bin froh, dass du nicht auch noch angerempelt wurdest. Nachher wärst du noch gestürzt. Das wollen wir doch nicht, auch nicht im Nachhinein!

      Tschüssikowsky und
      LG Manfred

  5. Haha, danke für die Nachforschungen im Archiv, Manfred!
    Krasse Zeiten für einen 25km Lauf.
    Bin gespannt, ob dir später was zu einem Ritual einfällt.

    Liebe Grüsse aus dem ebenfalls sonnigen Zürich!

    1. Liebe Catrina,

      manchmal „wühle“ ich ganz gerne in alten Unterlagen. … und da ich eh dran bin. 😉 Ich weiß zumindest immer besser, wo ich was finden kann! 😆

      Wie schon mal erwähnt, vielleicht hätte ich die eine oder andere Minute über die eine oder andere Strecke noch rausholen können, aber dann wäre ich vielleicht „verbrannt“, soll heißen, dass ich dann evtl. aus dem Laufsport „ausgestiegen“ wäre und heute keine Lust mehr darauf hätte.

      Zum Ritual … mal sehen. 😉

      Aus dem sonnigen Darmstadt
      LG Manfred

  6. Lieber Manfred,
    das ist auch ein sehr interessanter Beitrag, da er ja zeigt wo du so unterwegs warst. Zwar ‚3. Garde‘ und auch langsamer als Phillip und Steffny, aber doch ganz schön schnell und auch auf vielen Wettkämpfen mit Topläufern unterwegs damals. Da kannst du stolz auf die Zeit zurückblicken!
    Liebe Grüße!

    1. Liebe Roni,

      danke für die Rückmeldung!

      Stolz ist nicht so meins, aber froh und dankbar blicke ich schon zurück … und wenn ich wieder etwas fitter werden könnte, wäre das das Tüpfelchen auf dem I! 😉

      Mir hatte es auch nie etwas ausgemacht hinterher zu laufen, war da doch immer ein anerkennendes und respektvolles Miteinander!

      Aus dem wolkenlosen und immer heißer werdenden Darmstadt über den großen Teich
      LG Manfred

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