Am Montag lief ich, so wie am Freitag zuvor, nur die kurze 8-km-Runde im Westwald! Trotz der etwas längeren Strecke am Sonntag, ging’s Montag besser als Freitag, ich konnte lockerer bleiben und wieder mehr aufnehmen, quasi noch mehr genießen!

Gegen Ende kam ich auf den Bäckerweg, hatte Bahn und A5 unter-, sowie B3 überquert. Es war kein Kilometer mehr zu laufen, als ein Junge  (~ 10 Jahre) von links in den Bäckerweg einbog. Er schien vom Waldsportplatz zu kommen und wirkte sehr müde! Trotz meiner Geste, mit der ich ihn vorbeilassen wollte, wurde er aber nicht schneller, sondern radelte neben mir her.

„Na, war das Fußballtraining so anstrengend?“, fragte ich ihn. – „Ich war gar nicht beim Fußball“, kam zurück. – „Du wirkst aber so müde!“„Ich bin traurig!“, kam es fast weinerlich über seine Lippen. – Auf meine Frage „Was hast du denn?“ fing er an zu erzählen. Er beschrieb seine kaputte Vorderradbremse und dass er mit seinem Handy nicht anrufen,


nicht so alt, aber mit gebrochener Bremse   😉

aber auch auf WhatsApp nichts mehr schreiben könne! – „Meine Mama wartet doch auf mich und ich kann ihr nicht sagen, dass ich zu spät komme!“ 😥

Als er’s erzählt hatte, wollte er abbiegen. Da hatte ich ne Idee und fragte ihn: „Weißt du die Nummer auswendig? Du kannst doch auf meinem Handy anrufen!“„Nein, leider nicht, aber ich hab’s auf dem Handy!“ – … und dann irgendwie niedlich „Ich kann sie dir ja diktieren!“ 😉

Die Mama meldete sich, war ganz besorgt, aber der Junge erzählte gleich sein Leid. Ich hörte die Mama sagen: „Dein Handy hat doch heute eine Störung, deswegen solltest du um 6 zuhause sein!“‚Uups, na denn ma los, ist schon 15 Min. drüber!‘ dachte ich mir. – Die Mama bedankte sich bei mir und sagte noch, dass sie heute nicht rauskönne, da sie kürzlich operiert worden war. Ganz beflissen setzte der Junge dann noch an, „Mama ich glaube mein Fahrrad muss in die Werkstatt, oder hat der Papa noch Ersatzteile?“„Der Papa kann sich morgen ja mal dein Fahrrad anschauen! – Jetzt komm nach Hause, aber schieb dein Rad, wenn deine Bremse kaputt ist!“„Mein hintere Bremse geht doch aber noch!“

Dann erzählte er mir, wie er nach Hause fahren wolle. Es war eigentlich nur noch einen Katzensprung weit und ich ermunterte ihn in der Siedlung zu bleiben und die Bürgersteige zu nutzen. Ziemlich erleichtert zog er los! 🙂

» Ist doch erzählenswert, oder?! 🙂

– – – – – – – – – –

Die Bilder von Pixabay sollen die nette Geschichte untermalen. Aus Respekt dem Jungen gegenüber, habe ich ihn nicht fotografiert! 🙂

6 thoughts on “traurig”

  1. Lieber Manfred,
    wunderbar, dass du Erste Hilfe digitaler Art leisten konntest, die Mutter und Sohn in Verbindung brachte und beruhigen konnte!
    Das sind so die netten kleinen Geschichten vom läuferischen Wegesrand.
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,

      ich war auch angetan, wie schnell und einfach solch eine kleine Alltagshilfe funktionieren kann! 🙂

      Der Junge war technikvertraut, stellte sofort mein Handy auf laut, um die Mama besser hören zu können. Manche telefonieren ja auch lieber so. Dadurch konnte ich mithören und der Mama den Hergang erklären! Nicht dass die Mama sich noch Sorgen macht, ihr Junge habe mit fremden Männern Umgang!

      Genau, eine nette kleine Geschichte vom läuferischen Wegesrand!

      Liebe Grüße Manfred

  2. Die Gute-Tat-Geschichte der Woche!
    Super herzig, lieber Manfred. Der arme Junge, zum Glück ist er dir über den Weg gelaufen.
    Dass du ihn nicht photographiert hast, ist selbstverständlich, der hatte schon genug Stress am Hals.
    Das ein Handy zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Störung hat, habe ich noch nie gehört, aber vermutlich bin ich da einfach nicht auf dem neusten Stand.

    Schön auch, dass dir das Laufen etwas einfacher fällt. Gut so!

    Liebe Grüsse aus dem bedeckten Cape Town!

    1. Liebe Catrina,

      kleinere gute Taten versuche ich ja an jedem Tag umzusetzen! Aber diese Geschicht3e sticht irgendwie heraus und ist nicht nur erzählenswert, weil sie bei einem meiner Läufe passiert ist!

      Der Kleine war definitiv gestresst und schon erleichtert, als er einen Zuhörer für seine Geschichte hatte! – … und das mit dem Handy erkläre ich mir eher als Netz- oder Providerstörung. Die Mutter wollte evtl. nicht alles in epischer Breite erzählen, hätte vielleicht auch den Jungen überfordert! Solche und ähnliche Störungen gibt es ja definitiv, so war z. B. die Seite meiner Suchmaschine () letzte Woche für einen Tag nicht erreichbar!

      Der Einstieg nach einer Pause ist für mich in letzter Zeit immer gewöhnungsbedürftig! Zum Glück legt sich das recht schnell und ich komme wieder rein, muss einfach nur dranbleiben, aber das erklärt sich ja von selbst! 😉

      Aus dem heute mal regnerischen Südhessen
      liebe Grüße Manfred

  3. Tja, lieber Manfred, als alte Pfadfinderin kann ich deine gute Tat nur unterstützen, wie leicht ist es doch, anderen Menschen eine Freude zu machen – einfach so – der Beschenkte und der Schenkende freuen sich, ich mag das.

    So stand gestern eine Frau vor einem Rhododendron-Baum und wollte ein Selfie machen, ich fragte sie, ob ich ein Foto von ihr machen soll, sie strahlte : Foto gemacht, Frau happy – und ich : eine gute Tag – tut gut für beide – und ist so einfach. Wie friedlich könnte unsere Welt sein, wenn jeder ein Teil dazu beitragen würde.

    In diesem Sinne Grüße von der eben gerade gewittrigen Ostsee

    1. Liebe Margitta,

      ich war ja auch lange Jahre bei den Pfadfindern, aber diese Hilfsbereitschaft kenne ich von (Klein)Kindesbeinen an! … und da ich gerne schenke, ist auch schnell klar, dass ich das ebenso mag, nämlich Freude zu bereiten! 🙂

      Auch deine Geschichte zeigt doch wie einfach es ist, nicht nur weiterzuhelfen, sondern gleichzeitig auch Freude zu bereiten! … und dass die Welt besser und freidlicher wäre kann daraus abgeleitet werden. Leider passiert zur Zeit in unserer Gesellschaft eher das Gegenteil! 😥 😥 😥

      Aus dem heute mal regnerischen Südhessen
      liebe Grüße Manfred

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