Am Mittwoch abend ging es wieder mal ins Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor. Es ist ja nichts Besonderes, wenn man sich in den Osterferien einen Fußballabend live gönnt, zumal unsere Lilien ja wohl nicht mehr so lange in der ersten Liga kicken. Das Besondere aber war, dass wir zwei Sitzplätze direkt nebeneinander bekommen hatten und diese Gunst der Stunde nutzten, um den 5jährigen Sohn unseres Neffen mitzunehmen. Seine Mama sagte mittags, dass er sich schon riesig freut! 😉
In weiser Voraussicht hatte ich am frühen Nachmittag das Auto in Stadionnähe geparkt. Da erst um 20.00 Uhr Anpfiff war, wussten wir, dass der Kleine gg. 22.00 Uhr mächtig müde sein wird. So brauchten wir nur ein paar Schritte zu laufen und konnten den „kleinen Helden“ dann nach Hause kutschieren.
Und wie kommt der Läufer vom geparkten Auto zurück? – Er nutzt die Gelegenheit, um gleich seinen Lauf anzuschließen.
Inspiriert durch meine Wasserstellen-Runde, kam ich gestern auf die Idee eine Runde an auffälligen Bäumen vorbei zu machen. – Gleich hinter dem Stadion geht es auf einem Weg in den Wald, auf dem schon kurze Zeit später einem Oberforst-Direktor ein Denkmal gesetzt wurde. Der Baum wird bei uns nur kurz Klipstein-Eiche genannt.
Geweiht 1846.
Der Baum könnte uns was erzählen!
Von dort aus lief ich in einer Schleife auf den Dommerberg am Bismarckturm vorbei. Nebenbei bemerkt hat dieser Dommerberg sogar einen kleinen Eintrag bei Wikipedia! Auf dem Weg hinunter steht ein „einsamer“, aber großer Baum. Er hat wohl keinen eigenen Namen, aber auch er steht dort schon eine Weile und könnte sicherlich einiges von der Geschichte des Bismarckturmes berichten.
Über den Herrgottsberg hinweg lief ich anschließend zur Volkssternwarte auf der Ludwigshöhe und lichtete dort die Rosenstock-von-Hein-Eiche ab. Auch der Herr Rosenstock von Hein hatte irgendwas mit dem Forst zu tun.
Dann lief ich ca. 200 m weiter in den Waldpark Marienhöhe, um einen ersten Sequoia abzulichten. Leider waren die Lichtverhältnisse nicht sehr gut.
Da auf unserem Schulgrundstück zwei sehr schöne Bäume stehen, lief ich trotz der Ferien dort vorbei. An einer Grundstücksecke steht eine große Eiche, die irgendwann mal den Namen Goethe-Eiche erhalten hat. Das Schild könnte sogar im Werkunterricht früherer Tage entstanden sein.
100 m südlich davon steht ein sehr schöner Nadelbaum. Ich habe mir sagen lassen, dass es eine Douglasie ist. Ich bin weder Botaniker, noch Biologe, lasse es also einfach mal so stehen! 😉
Da ich noch etwas Zeit hatte, drehte ich noch eine Schleife um auch den zweiten Sequoia in der näheren Umgebung „einzufangen“. Er steht ganz in der Nähe eines weiteren „Berges“. Der für Darmstädter Verhältnisse sehr bekannte Prinzenberg erhebt sich nur unwesentlich über die Kreuzung, an der dieser Sequoia steht.
Schöner gewachsen und eher eines Sequoia würdig erscheint dieser Baum und erinnert mich recht plastisch an die Riesen, die wir in den 80er-Jahren im Sequoia-Nationalpark (kalifornische Sierra Nevada im Westen der USA) bewundert hatten. Auf einer Bank direkt unter diesem Riesen kann man sich geschützt fühlen, oder in die (kalifornische) Weite träumen.
Jetzt waren es nur noch drei Kilometer, die fast stetig bergab und mich nach Hause führten. Sieben schöne Bäume hatten mir eine 11-Kilometer-Runde beschert. Da ich über ein paar Hügel gelaufen war, sind auch einige Höhenmeter zusammen gekommen. Entsprechend ko., aber in dem Bewusstsein, dass wir einen sehr abwechslungsreichen Wald vor der Türe haben, kam ich nach Hause. … und ich habe viele Ideen mitgebracht für weitere solcher Themenläufe.
Erst Wasserstellen, dann Bäume – das wird ja richtiges heimatkundliches Bildungs-Bloggen hier, lieber Manfred! Sehr schön, deine bebildertern Themen-Führungen durch dein Laufrevier. Macht Spaß, sie zu lesen! 🙂
Liebe Grüße,
Anne
Liebe Anne,
Heimatkunde, ein Schulfach aus weit zurück liegenden Zeiten. Das Fach gibt es vielleicht noch in Provinzschulen einiger Bundesländer? – Mir ist es schon lange nicht mehr „unter gekommen“! 😉
Schön, wenn es Spaß macht diese Beiträge meines Blogs zu lesen! 🙂
Ich werde hin und wieder solche Themenläufe machen. Hab es ja schon „angedroht“! 😛
LG Manfred
Lieber Manfred,
die Bäume sehen wirklich toll aus. Ich bin ja mal gespannt, was als nächstes kommt 🙂
Und du bist wirklich nach dem Fußballspiel noch laufen gegangen? 😯
Sehr mutig. Mir wäre es dafür ja schon zu dunkel gewesen 🙂
Liebe Grüße
Helge
Liebe Helge,
lass dich überraschen! – Ich weiß ja selbst noch nicht, welche meiner Ideen ich als nächste umsetze! 😉
Uups, da ist was falsch rüber gekommen. Ich hab das Auto mittags zum Stadion gefahren und bin anschließend gelaufen. Das Spiel war abends, da war ich „schon wieder“ ausgeruht und wir hatten den Kleinen im Schlepptau! 🙂
Aber Nachtläufe hab ich auch schon gemacht. Da stört mich die Dunkelheit nicht!
LG Manfred
Lieber Manfred,
auf Deinen Laufrunden gibt es wirklich viel zu entdecken. Heimatkunde, der Begriff kam mir dabei auch gleich in den Sinn, obwohl ich in diesem Fach selber nicht mehr unterrichtet worden bin, eigentlich schade.
Und ist die Strategie mit dem Auto aufgegangen? War Dein Neffe so kaputt wie vermutet? 🙂
LG Volker
Lieber Volker,
Heimatkunde; ich hatte noch ein, zwei Jahre in diesem Fach Unterricht. Long, long ago! Müsste mal auf alten Zeugnissen gucken. 😆
Oh ja, der kleine Mann war schon kaputt. Da mussten wir beide an die Hand genommen werden. Er hat aber tapfer den Weg zum Auto alleine gemeistert. Ansonsten war es ein Riesen-Highlight für ihn. Da hat nur ein Sieg der Lilien gefehlt. 😉
Guten Morgen, lieber Herr Lehrer, warum freue ich mich, dass es bei dir jetzt nicht nur etwas zum Lesen, sondern auch zum Sehen gibt – und jeden Tag eine neue Überraschung – ich liebe auch Bäume, bleibe auch mal stehen und frage mich, wie alt sie wohl sein mögen, was sie schon alles miterlebt/gesehen haben in ihrem Leben – trotzdem möchte ich kein Baum sein, nur rumstehen, Blätter verlieren, wieder neue bekommen !
Liebe Margitta,
na, dann freue ich mich, dass ich andere erfreue! 😆
Ich wollte auch nicht den ganzen Tag nur rumstehen, aber Bäume sind faszinierende Pflanzen.
Vielleicht habe ich ja noch einige heimatkundliche Überraschungen für dich parat. 😉
LG Manfred
Wieder ein Themenlauf. Beeindruckende Bäume könnte ich Dir hier in Trier und Umgebung in Hülle und Fülle zeigen. Hier gab es wohl einige Botaniker und Förster, die in Wettstreit getreten waren, die größte Baumvielfalt zu bieten.
Es gibt sogar einen kleinen Wald aus Mammutbäumen. 🙂
Auch ich bin gespannt, welches Thema Dein nächstes sein wird.
Liebe Grüße
Rainer 😎
Lieber Rainer,
es war auch nur ein kleiner, aber hoffentlich ganz schöner Blick in die Baum“welt“ unserer Umgebung! 🙂
In schönen, waldreichen Gegenden finden sich wohl immer Förster, oder Naturliebhaber, die sich dort gerne austoben! 😆
Ich bin auch gespannt … 😉
LG Manfred