Denk mal!

Von in mal was anderes, was war - 2017 10 Kommentare

Aus einem traurigen Anlass heraus waren wir letztes Wochenende fast 1000 km mit der Bahn unterwegs.

Ein Onkel meiner Frau war verstorben! 😥 Zu viert machten wir uns auf den Weg um vor Ort bei der Trauerfeier dabei zu sein. – … – Da mein Vater in dem gleichen Ort in einem Seniorenheim lebt, hatte ich endlich wieder einmal die Gelegenheit auch ihn zu besuchen. So traurig der eigentliche Grund meiner Reise war, so froh war ich meinen 96jährigen Vater relativ gesund und munter anzutreffen. – Gegensätze pur, da der Onkel meiner Frau über ein Jahrzehnt jünger war, als es mein Vater ist.

Solche Anlässe und Besuche nutze ich in der Regel immer wieder auch über mich und mein eigenes Leben zu reflektieren. Daraus entsteht bei mir immer eine unendliche Dankbarkeit, da es mit mir nach meinem schlimmen Fahrradsturz durchaus hätte anders (oder gar nicht mehr) weiter gehen können.

Als wir wieder in der Heimat waren, führte mich mein erster Lauf auf meine Frankensteinrunde. Durch einen dunklen Pfad an der aufmunternd bemalten Bank vorbei

   

ging es wieder nach oben zur Burg … und dort lief ich das erste Mal einen kleinen Weg lang, der an einem Denkmal endet. Es gleicht einem höherem Steinturm mit ein paar Aufschriften. Eine erinnert an die Toten. (s. Beitragsbild)

Auf dem Weg ins Tal durchlief ich – irgendwie passend – erst einen dunklen „Hohl“weg, um bei düsterer Stimmung (Himmel) in der Siedlung anzukommen.

    

Es wurde ein Lauf mit vielfältigen Eindrücken und vielen Gelegenheiten nachzudenken!

10 Kommentare

  1. Volker |

    Danke, lieber Manfred, für diesen Beitrag. Er kommt für mich gerade recht um in meinem Kopf ein paar Dinge zurechtzurücken.

    Und Montag geht es für mich in Sachen Trauer auch wieder auf die Bahn…

    Liebe Grüße
    Volker

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    • Manfred |

      Gerne, lieber Volker,
      manchmal helfen einfach auch unsere Läufe Gedanken zurechtzurücken!
      Dir auch viel Kraft für die Trauer“arbeit“!
      LG Manfred

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  2. ultraistgut |

    Lieber Manfred, dein Vater 96 Jahre alt – dann hast du ja gute Gene, dazu noch ein gesunder Lebenswandel !

    Das mit der unendlichen Dankbarkeit kann ich gut nachvollziehen, es passieren leider immer Dinge, die von heute auf morgen das Leben unerwartet stark verändern können. Jeder von uns hat sicherlich solche Phasen mit erlebt. Der Vorteil – und das ist gut so – man lernt das Gute umso mehr zu schätzen und wird dankbar – das geht mir nicht anders als dir.

    Freuen wir uns, dass es uns gut geht und hoffen wir, dass es auch so bliebe ! 😎

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    • Manfred |

      Liebe Margitta,
      gute Gene, ja ich hoffe, dass mir was „übrig bleibt“! 😉
      Am Sonntag gibt es bei uns in der Nähe einen kleinen Gedenklauf in aller Stille für einen Läufer, der mit 56 Jahren viel zu früh verstarb. 😥
      Das wiederum lässt mich auch noch demütig sein!
      LG Manfred

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  3. Oliver |

    Lieber Manfred,
    dein Blog heißt „Laufend dankbar sein“, kommt ja nicht von ungefähr dass du sehr genau zu schätzen weißt, was es heißt gesund durch die Wälder zu traben. Ein wenig Demut tut uns allen gut, Trauerarbeit lehrt uns das nicht zu vergessen. Und als Läufer an der frischen Luft nachdenkend seine Bahnen ziehen zu können, das gehört einfach dazu, das befreit auch irgendwie.
    Pass auf dich auf, liebe Grüße, Oliver

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    • Manfred |

      Lieber Oliver,
      danke für den Kommentar, der es super zusammen fasst!
      Ich versuche weiterhin auf mich aufzupassen. Mach du es aber auch!
      LG Manfred

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  4. midLAUFcrisis |

    Lieber Manfred,

    das Abschied nehmen gehört in unserem Alter leider zunehmend dazu. Vor wenigen Tagen habe ich einige Hundert Kilometer zurückgelegt, um meine Oma noch einmal zu treffen, die Im Dezember ihren 98. Geburtstag feiert. Wobei feiern nicht mehr das richtige Wort ist, da sie im vergangenen Jahr rasant den Bezug zur Realität verloren hat und überwiegend in ihrer Kindheit lebt.

    Für sie ist das nicht so schlimm. Aber wenn ein geliebter Mensch einen selbst nicht mehr erkennt, ist das eine schwierige Sache.

    Schön, dass es Deinem Vater noch so gut geht. Genieße jede Begegnung!

    Liebe Grüße
    Rainer

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    • Manfred |

      Lieber Rainer,
      wie recht du hast: „das Abschied nehmen gehört in unserem Alter leider zunehmend dazu.“
      Oder wie es ein Onkel meiner Frau mal drastischer ausdrückte: „Die Einschläge kommen dichter!“
      Nehmt den Geburtstag deiner Oma, um euch zu treffen und sie zu feiern und dankbar zu sein, dass ihr so lange „haben durftet“!
      Meinen Vater würde ich gerne viel häufiger treffen. Leider wohnt er so weit weg! Aber ich werde jede Begegnung genießen!
      LG Manfred

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  5. Christian |

    Lieber Manfred,
    nun ja, so langsam sind wir die Alten und von unseren „Alten“ müssen wir uns verabschieden, das nennt man dann wohl Generationenwechsel.
    Aber Du hast einen gesunden Vater in hohem Alter, das ist schon etwas wert. Ich freu mich, wenn ich meinen alten Herrn sehe und wenn möglich gehe ich auch immer wieder noch mit ihm laufen, allerdings langsam 😉 Obwohl er pro Woche immer noch an die 30 Kilometer abspult, aber er ist erst 80

    Salut

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    • Manfred |

      Lieber Christian,
      erst 80! 😉
      Auch das ist ein Alter, welches vor ein paar Generationen nur relativ wenige erreicht haben. – Wir sind dankbar, dass wir unsere Alten noch ein bisschen haben und genießen können. – Mit 80 war mein Vater noch recht fit, aber laufen, oder joggen war nicht so seins. Eher hat er mich dann mit dem Rad begleitet, allerdings hat das viel zu selten geklappt. Heute sind wir froh, wenn er zum Spaziergang mit raus kommt. Zur Sicherheit kommt der Rollator mit. Teilweise marschiert er dann aber noch recht flott!
      In dem Sinne schwingt da zuerst Dankbarkeit mit!
      LG Manfred

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