Am gestrigen Spätnachmittag wollte ich noch was von dem tollen Sonnenschein „abkriegen“. Also ab in die Klamotten, Schuhe an und bei angenehmen 12 Grad los. Ich kam aber nicht unbeschwert weg. Eine Öse drückte und scheuerte so unangenehm, dass ich mich bücken und nachsehen musste. Erst versuchte ich die Lasche drunter zu schieben, als das nicht gelang, musste ich die Schnürsenkel enger binden. Mit mäßigem Erfolg. – Trotzdem trabte ich danach los. Wieder einmal lief es nicht rund und es wollte nicht besser werden. Das unangenehme Piksen unter meinem rechten Innenband verschwand nicht, wie zuletzt gewohnt, nach ca. 600 – 800 m.
Waren die INOV8, die ich gestern an hatte, die falschen Schuhe für mich? – Dabei hatte ich sie extra beim Orthopädieschuhmacher mit einer Ballenrolle für meine Bedürfnisse ausstatten lassen.
Während der Einlaufphase kam mir in den Sinn, dass ich die Schnürsenkel immer wieder mal gelockert hatte, um die Schuhe für den „alltäglichen Gebrauch“ besser nutzbar zu machen.
Gut 1,5 km später wurde es mir zu bunt. Ich stoppte, um bei beiden Schuhen die Schnürsenkel stramm zu ziehen. – In der Zwischenzeit war mein Zahnarzt neben mir stehen geblieben. Er ist selbst passionierter Läufer und fragte mich spontan, ob ich nicht zum Rennsteiglauf mitkommen wolle. Noch unter dem Eindruck meines neuerlichen >Piks-Problems< lehnte ich dankend ab, mit der Begründung, dass ich bis Mitte Mai nicht fit genug würde.
Nach einem kurzen Schnack ging es dann weiter. … und wie es weiter ging!
War es jetzt der „ärztliche Segen“ 😉 , die richtige Pausenlänge nach einer eher zu kurzen Einlaufphase, oder war das jetzt wirklich der wieder enger anliegende Schuh??? 😛
Das Piksen war weg und ich konnte zügig an die ersten Steigungen heran laufen. Selbst die Steigungen konnte ich langsam laufend bewältigen. – 3 km lief ich bergan, machte dann aber kehrt, um nicht zu spät zum Abendessen zu kommen! – Bergab musste ich mit diesen (für mich eher zu direkten) Schuhen etwas vorsichtiger abrollen, aber es fühlte sich alles sehr gut an!
Vor Jahrzehnten hatte ich für mich festgestellt, dass ich besser im Schuh „stehe“, wenn die Schnürsenkel fest sitzen. In Wettkämpfen bin ich immer gut damit gelaufen, weil ich bei höherem Tempo viel direkter ausweichen, oder „Abbiegemanöver“ laufen konnte. … und im Trail- oder Gebirgslaufen kann es geradezu gefährlich sein, wenn die Schuhe zu locker geschnürt sind!
Es ist schon erstaunlich, was solch kleine Veränderungen bewirken können. Jahrein, jahraus bin ich es gewöhnt mit stramm sitzenden Schnürsenkeln zu laufen. Dann nutze ich die Schuhe für den Alltag, lockere die Senkel und schon passt es nicht mehr für die Lauferei!
Jetzt heißt es, bei allen Schuhen, die ich ebenfalls für alltägliche Gänge „entweiht“ habe, die Schnürsenkel zu kontrollieren. Vielleicht kann ich damit einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gehen.
Ist dir so etwas, fast schon Verzwicktes, auch schon mal passiert?
Lieber Manfred, klar, das ist auch mir schon passiert, allerdings nur bei neuen Schuhen, wenn ich sie das erste Mal ausführte, dann habe ich die Schnürsenkel “ gerichtet „, einmal richtig gebunden, nie mehr geöffnet und/oder geschlossen, weil alle meine Schnürsenkel IMMER so bleiben, wie ich sie am ersten Tag geschnürt habe. Des Rätsels Lösung: ich schlüpfe Tag für Tag in und aus den Schuhen, ohne die Schnürsenkel zu öffnen – so ein Spleen von mir, funktioniert aber auch !
Wünsche dir ein allzeit störungsfreies Laufen – wer braucht denn sowas ?
Liebe Margitta,
das ist doch toll, wenn es so funktioniert! 🙂
Früher habe ich zu und vor jedem Lauf die Schuhe gebunden. Nervig wurde das im Wettkampf! 🙁 Dann hatte ich die elastischen Senkel für mich entdeckt und die Schuhe – wie du – nie wieder gebunden. In der langen Zeit der Laufabstinenz habe ich meine Schuhe auch anderweitig genutzt und prompt Probleme provoziert! 😆
Auf störungsfreies laufen!
LG Manfred
Lieber Manfred,
ich bin eine von der Sorte, die ihre Schuhe vor jedem Lauf neu schnürt – Ritual eben. Wenn bei dir des Rätsels Lösung so einfach sein sollte – Schuhe festzurren -, ist das wirklich klasse! Vielleicht doch mit zum Rennsteig? 😉
Liebe Grüße,
Anne
Liebe Anne,
ja, das wäre klasse! 🙂
Der Rennsteiglauf liegt leider auch in einer beruflichen Stressphase und da gehe ich solche Projekte eher „konservativ“ (verhalten) an. 😥
Aus meiner Erfahrung mit den (doofen) Senkeln sollte ich aber lernen und auch ein bisschen „quer“ denken. (Oder wie heißt es so „schön“? – Multifaktoriell 😆 )
LG Manfred
Lieber Manfred,
es ist schon eine Krux mit der richtigen Bindung.
Lange Zeit habe ich es wie Margitta gehalten und die Schuhe nicht täglich gebunden. Aber das So-hinein-schlüpfen-können sorgte für zuviel Schlupf an den Fersen und sorgte über die Zeit durch Reibung für Beschwerden.
Zu enge Bindung vertragen meine Fußrücken aber überhaupt nicht. So schnüre ich den Laufschuh über dem Fußrücken sehr locker mit der Parallelschnürung …
https://deichlaeufer.wordpress.com/2011/10/23/kurze-laufe-in-kurzen-hosen/?frame-nonce=467a1d3d70
…und recht stramm ganz oben, direkt unter der Schleife, damit kein Schlupf im Bereich der Ferse entsteht. Echt voll die Wissenschaft 😯
Allzeit nur noch die richtige Schnürung wünscht Dir
Volker
Lieber Volker,
ich entsinne mich, dass wir das Thema schon mal auf deiner Seite hatten.
Ich habe ja elastische Senkel. Die sind dann nicht bombenfest, auch wenn man sie eng schnürt (durch ihre Elastizität)! – Aber es ist fatal, wenn man gerade diese zu locker schnürt. Wenn ich Schuhe „entweihe“ und für den Alltag nutze, kann ich die enge Schnürung überhaupt nicht ab. Da tut mir dann auch der Spann sehr schnell weh! 😥
Ich hoffe, dass wir diese „Wissenschaft“ ohne allzu lange „Studienzeit“ gut in den Griff bekommen! 😉
LG Manfred
Lieber Manfred,
ich brauche immer sehr luftig sitzende Schuhe 😯
Mit anderen Worten, wenn zu tiefer Matsch ist, muss ich die Schuhe mit den Fußzehen versuchen festzuhalten 😀
Meine Füße wollen ja ganz und gar nicht eingeschnürrt sein.
Aber gut, das du so schnell klären konntest was das Problem war.
Lösung gefunden ist ja immer gut 🙂
Liebe Grüße
Helge
Liebe Helge,
ja für den Schuh war es zumindest das Mittel der Wahl.
Gestern abend die gleichen Schuhe mit der gleich festen Schnürung wieder benutzt und es ging wieder gut. Allerdings bin ich im Halbdunklen immer noch etwas verunsichert, was mich aber nicht wundert.
Im Matsch wäre mir die Gefahr, den Schuh zu verlieren, zu groß … und nach ihm wühlen wollte ich dann auch nicht! 😆
Also, lass du deinen Füßen die Freiheit, die sie brauchen, meine halten ich ganz fest! 😉
LG Manfred