Letzte Woche konnte ich nur 3 statt der 4 geplanten Läufe durchziehen, also musste ich gestern raus. Fast hätte ich mich verloren, in Einrichtungen des ’neueren‘ Handys! – Ich mag es übersichtlich und klar, brauche vieles von dem digitalen Krimskram nicht! 😛
Aber ich hab’s geschafft und bin noch vormittags los! 😆 Da es schon recht warm geworden war (26° – hohe Luftfeuchte), lief ich schön langsam und gemütlich los, nur nichts übertreiben! 😉
„Heute solln’s mehr werden, als noch zuletzt, nicht nur 10 km!“, denke ich, während ich die Straßenbahngeleise quere. Ich laufe erst den Steckenbornweg,
dann den Hetterbachweg hoch, am Brunnen
und einem Hochsitz vorbei
und bin nach 2 km endlich im Wald. Es ist merklich kühler hier, stelle ich fest und trabe dankbar weiter, nach Osten. Dort bleibe ich auf dem Ludwigsweg, biege nicht in die Neue Bogenschneise ein, sondern will heute eine Extra-Schleife drehen.
Später folge ich in welligem Terrain dem Nieder-Ramstädter Pfad, der in den Papiermüllerweg übergeht. Im Grunde genommen kann ich hier 3,5 km lang gradaus laufen, bis zu einer Bank.
Dort will ich kurz verschnaufen, bevor ich den Wald verlassen und wieder der Hitze trotzen muss. – Eine ältere Dame baut sich vor mir auf und erzählt mir von ihrem Schicksal einer Krebsoperation und ihren Hörschwierigkeiten. Nach gut 10 Min. kommt mir „Oh man, ich würde ihr ja gerne weiter zuhören, aber langsam wird es knapp mit dem Mittagessen!“ – Nach mehreren vorsichtigen Ansätze kann ich ihr vermitteln, dass ich weiter muss.
Mit halbwegs ‚guter Miene‘ 😉 rufe ich zuhause an. – Als ich aufbrechen will, sehe ich einen Läufer kommen. „Den lass ich passieren, der ist schneller!“, denke ich und folge ihm mit gut 50 m Abstand! Unterwegs dann: „So schnell ist er doch nicht!“ Die Uhr zeigt allerdings etwas anderes; über einen 5:30er geht’s auf einen 5er-Schnitt zu. Wir laufen zwar kurz bergab, aber so schnell wollte ich nicht und doch nehm ich’s dankend an, das Mittagessen wartet. – Nach einem lichten Wegabschnitt verlassen wir endgültig den Wald, biegen nach rechts ab und folgen leicht aufwärts laufend dem Weg am Waldrand. Hier kann ich sogar zulegen, sauge mich langsam an meinen Pacemaker ran, um dann durchzuziehen. 😛 Als ich überhole, bedanke ich mich bei ihm und erkläre kurz, dass ich eigentlich im Moment nicht so schnell laufe, er es aber ermöglicht habe. „Nur zu und weiter so!“, muntert er mich noch auf und steckt sein In-Ear wieder rein!
2 der letzten 3 km verlaufen bergab, der letzte km durch die Eberstädter Toskana ist flach! – Auf diesem 3-km-Abschnitt kann ich den Schnitt zwischen 5:20 und 6:00 Min. halten und bin erstaunt, dass es wieder mal ging, komme aber wie durch’s Wasser gezogen zuhause an. Nach den Trabeinheiten der letzten Wochen bin ich sehr zufrieden mit den 12 km (130 hm) in 75 Min.
Sag‘ ich doch, es geht aufwärts !! Trotz der 26 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit, wenn das kein gutes Zeichen ist !! Ich kenne dieses Wetter von früher, es zwang mich immer in die Knie !! Ich kann es gut nachempfinden ! Aber du bist auf einem guten Weg !!
Ähnliche Gespräche, wie du sie mit der alten Damen geführt hast, kenne ich ebenso, meist sind es Alleinstehende, die sich freuen, endlich mit jemandem sprechen zu können und reden und reden und reden.
Du bist zufrieden, was will Mann mehr, freut mich für dich !
Liebe Grüße von der auch warmen Ostsee , bei uns sollen es auch 30 Grad werden – leider !
Liebe Margitta,
Hitzewelle über ganz Deutschland! 😳
Gestern waren es bei uns 34°, heute sollen evtl. 1-2 Grad dazukommen. Momentan sind’s schon 33°! Manno, wo soll das hinführen! 🙄 Ich setze drauf, dass es wieder etwas runtergeht, so wie angekündigt! Heute morgen bin ich extra schon um 7.00 Uhr los, bei 23°!
Allerdings haben wir immer eine hohe Luftfeuchte, irgendwie kann die hier nicht abziehen. Da bin ich immer schon nach 2 km patschnass! 😥 Genau, das zwingt einen in die Knie! Deshalb war auch der Lauf nicht so frisch, fromm fröhlich und frei! 😆
Klaro, die alte Dame (82) hatte Redebedarf. Ist ja eigentlich kein Problem, aber man hat ja nicht immer Aufnahmekapazitäten, oder Zeit.
Liebe Grüße Manfred
Lieber Manfred,
ach ja, solche Schrittmacher sind schon sehr praktisch (auch wenn sie gar nichts von ihrer Funktion wissen 😉 ).
Wie schön, dass die Dame im Wald einen so geduldigen Zuhörer in dir gefunden hat. Wenn sie so frei von ihrer Gesundheit erzählt, muss sie wohl ein sehr großes Mitteilungsbedürfnis haben. Wobei es manchmal ja auch einfacher sein kann, Fremden gegenüber offen zu sein, als der eigenen Familie oder im Freundeskreis.
Liebe Doris,
diese Schrittmacher sind dann erst recht sehr praktisch, wenn man ihre Dienste auch so nutzen kann! 😆 Der vom Sonntag hat dann im Nachhinein erfahren, dass ich seine Dienste in Anspruch genommen hatte. Bevor er aber auf ne dumme Idee hätte kommen können und Geld hätte verlangen wollen, habe ich ja durchgezogen! 😛
10 Minuten waren ja auf jeden Fall drin, aber es wurden dann immer mehr! … aber wenn ich nichts dringendes vorhabe, ich merke, dass ein Bedürfnis da ist, warum nicht auf so einfache Weise helfen?! Redebedarf war bestimmt da … und sie hat ja auch nichts allzu Persönliches preisgegeben! – Wenn der Fremde seriös wirkt, 😉 kann man bestimmt das eine oder andere Mal freier erzählen. Evtl. kennt die Familie die Geschichte schon auswendig und die Dame will es dann nicht zum 100. Mal den eigenen Leuten erzählen???
Es war meine gute Tat am Sonntag! 🙂
Liebe Grüße Manfred
Was lernen wir daraus, lieber Manfred?
Man soll sich niemals auf eine Bank im Wald setzen! Damit wird man automatisch das Quasselopfer. Obwohl es hat der Dame bestimmt gut getan, dass sie sich jemandem mitteilen konnte.
Schön auch, dass du dir einen Pacemaker organisieren konntest. Das Spiel kann man auch mit langsameren Läufern machen: ich nehme mir manchmal vor, Läufer X vor dem Baum Z zu erreichen. Es ist verrückt, mit was für kleine Games man sich motivieren kann!
Schön, dass dieser Lauf so gut geflutscht ist! Weiter so!
Liebe Grüsse aus dem warmen Zürich!
Liebe Catrina,
wie jetzt, darf ich mich nie mehr auf eine Bank setzen? 😥
Nee, ich verstehe schon und ich werde es tunlichst vermeiden, wenn ich unter zeitlichem Druck stehe, im Flow bin oder was Schnelleres vorhabe! 😉 – Für den Sonntag war’s okay! Ich habe eine gute Tat getan und die alte Dame hat’s mal wieder loswerden können!
Ha, den hab ich überlistet, er wusste ja nichts von seinem ‚Glück‘! … und bevor er auf dumme Gedanken hätte kommen können, bin ich ja an ihm vorbei gewesen! 😉
Ja, da gibt es gute Ideen. Man muss nur den Kopf und die Fitness dafür haben, um es dann auch umzusetzen! – Es ist ne Weile her, aber zu der Zeit gab es kaum Läufer, an die ich mich nicht hätte ransaugen können. Einmal ist es mir sogar bei Jürgen Dächert gelungen. Er war damals zwar etwas über seinen Zenit, ist in seinen besten Zeiten immerhin mal ne 2:13 Std. gelaufen. 1986 war er deutscher Mannschaftsmeister im Marathon mit der LG Frankfurt. Später wohnte er hier in Eberstadt!
Dieser Lauf flutschte, der heute morgen nicht so, dem Wetter und der Morgenstund geschuldet! 😆
Auf viele solcher kleinen Games, die uns motivieren sollen!
Liebe Grüße Manfred
Lieber Manfred,
ja, Waldlaufmöglichkeiten sind derzeit wirklich wunderbar!
Sich unterwegs einen Hasen zu suchen, kann helfe, einen aber auch reinreißen. Ich merke bei mir selber auch, dass mich ein anderer auf meiner Route immer irgendwie anzieht, außer , der sprintet gerade.
Gute Runde hast du hingelegt, trotz der Hitze! Ich habe heute Morgen um 7 schon sehr kämpfen, weil leiden müssen. Ist einfach nicht mein Klima…
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
oh man, ich bin so dankbar, dass ich in den Wald ausweichen kann. Wobei meine normalen Runden eigentlich immer durch den Wald gehen. Die westlichere geht dabei mehr durch lichteren Wald, der auch immer wieder mal ‚unterbrochen‘ wird. Meine östlicheren Runden, durch meinen ‚Nahen Osten‘ und zu meiner Burg hoch führen kontinuierlicher durch Waldabschnitte!
Natürlich kann solch ein Unterfangen mit einem Hasen schief gehen und man überzieht dabei. Am Sonntag hätte es wenigstens mein Pacemaker nicht mitbekommen! 😆
Sonntag habe ich die Runde am späteren Vormittag besser hinbekommen, als heute morgen ab 7.00 Uhr. 🙄 Heute morgen waren es ’nur‘ 23°, aber schon als ich vor die Haustür getreten bin, dachte ich in eine Waschküche zu kommen! 😳 Es ist definitiv auch nicht mein Klima, nur bereite ich mich momentan nicht auf einen Marathon vor!
Halte durch und bewahre dir einen gewissen Laufspaß! … und dann hoffe ich für dich, dass es Ende September für dich heißt, es hat sich gelohnt!!! 😉
Liebe Grüße Manfred
Manchmal helfen solche zufälligen Pacemaker auch einfach sich mal ein wenig aus der Komfortzone rauszubewegen. Ganz nach dem Motto „ach schau, es geht ja schon wieder mehr als gedacht“ 🙂 Sehr erfreulich das es bei dir scheinbar genau so war, trotz der Hitze.
Und ausserdem war es der schöne Ausgleich für die zuvor gute Tat des aufmerksamen Zuhörers, alles passt immer irgendwie zusammen 🙂
LG Oliver
Lieber Oliver,
da ist was dran, aber wenn ich es 1 x zu oft mache, dann meckern meine Oberschenkelmuskeln ganz brutal. Irgendwas stimmt ja mit der Nervenreizleitung nicht! 🤷♂️
… und doch sollte man es annehmen, wann immer es geht! 😉 Ja, vielleicht ist es ein kleiner Bonbon gewesen für die gute Tat! 🤣
Mal sehen, wie es mir morgen früh geht, nachdem ich in den letzten Tagen durch diese Hitze bei hoher Luftfeuchte immer mehr erschlafft bin?!
Liebe Grüße Manfred
Du solltest vielleicht mal in Erwägung ziehen, dich für die Senioren-Weltmeisterschaften aufstellen zu lassen, lieber Manfred. Was für Zeiten! 😮
Liebe Lizzy,
sollte ich vielleicht mal wieder machen, das mit Senioren-Meisterschaften?! 🤪 Dazu müsste ich aber wieder etwas fitter werden. – Ohne anzugeben, bei 3 Deutschen und einer Europa-Meisterschaft für Senioren war ich schon dabei. (1 x DM und EM im Berglauf 👍, 1 x DM Straße Halbmarathon 👎 und 1 x DUV Ultra über 70 km. Letztere war richtig gut: 7. meiner AK!)
Also, wenn ich solche Zwischenzeiten wieder länger durchhalte, sollte ich es wohl ins Auge fassen. 🤔
Liebe Grüße Manfred