Im Rückblick auf den zuletzt gelaufenen Basictrail im Stubaital möchte ich noch einiges anfügen! In meinem letzten Beitrag erwähnte ich einmal nur kurz wie es mir unterwegs ergangen war. Das will ich hier z. T. nachholen. Auch möchte ich den Lauf für mich persönlich „einordnen“ und ein Stück weit bewerten.

Zuerst möchte ich betonen, dass ich äußerst dankbar bin, diesen Lauf bewältigt zu haben! Dieses Ereignis überhaupt planen und in Angriff nehmen zu können ist einen Dank nach oben wert! Noch vor einem Jahr war ich innerlich nicht bereit über solche Läufe nachzudenken. Das spricht für sich! Ich bin wieder besser trainiert, auch wenn noch viel Entwicklungsspielraum ist. 😆

Ich möchte auch unserer Schulleitung danken, dass ich mich schon Freitagfrüh (30. Juni) „auf die Socken“ machen durfte. Als Tutor eines Sport-LKs hätte ich bei unserem Abschlussgottesdienst dabei sein und die Zeugnisse ausgeben müsssen. Meine Frau war so nett letzteres zu übernehmen. Auch wenn es keinen großen Mehraufwand für sie bedeutete, da sie in der gleichen Jahrgangsstufe Tutor ist, bin ich ihr natürlich im Besonderen dankbar!

Durch diese frühe Startzeit bin ich nur einmal geringfügig in den Berufsverkehr um Heilbronn gekommen. Es war der ideale Start in ein sehr schönes Wochenende, auch wenn der Trail selbst viel zu schnell vorüber war.

Der Wettkampftag fing auch toll an: alles war vorbereitet, ich konnte in Ruhe frühstücken und musste mich noch nicht einmal um die Fahrt nach Neustift zum Startbereich kümmern! Entsprechend ausgeglichen betrat ich meinen Startblock, in dem noch eine lockere Stimmung herrschte!

Nach dem Startschuss habe ich mich allerdings schwer getan richtig in das Rennen reinzukommen. Ich kann nicht mal sagen woran es lag. Mir war heiß! Die warmen Temperaturen hatten das nicht ausgelöst, die Nervosität reicht für die Erklärung nicht aus, ebenso hatte ich genug getrunken. Es war irritierend mit diesen „Hitzewallungen“ :mrgreen: unterwegs zu sein! Nach zwei bis drei Kilometern fing dann auch noch das rechte Auge an zu tränen. Auf dem Auge hatte ich vor ein paar Wochen eine Eintrübung, die mein Augenarzt als Stressphänomen eingeordnet hatte. Das war zum Glück überstanden. – Beim Lauf musste ich aber ständig die Tränenflüssigkeit aus dem Auge reiben, um einigermaßen klar sehen zu können. – … und doch war ich happy! – Endlich war ich wieder in den Regionen laufend unterwegs, in die ich mich übers Jahr so gerne hinausträume.

Die Hitzegefühle ließen dann irgendwann nach und das Auge hatte genug getränt. Ganz langsam war ich im Wettkampf angekommen, wenn es diesmal auch deutlich länger gedauert hatte. – Natürlich konnte ich danach viel mehr aufnehmen. Da standen plötzlich meine Gastgeber an der Strecke und jubelten mir zu. … und als ich den Schrecken überwunden hatte, den ich bei meinem Fehltritt nach etwa 11 km hatte, konnte ich mich auch zunehmend mehr auf das Profil der Strecke einstellen … und es genießen.

Es war endlich wieder so g… dort zu laufen, wie ich es erwartet hatte!

Es störte mich nicht, dass es zunehmend eintrübte, auch der Regen, der später einsetzte, tat diesem erhebenden Gefühl keinen Abbruch. … und wen stört es, dass es sich Trailrun nennt, wir aber in den steilen Anstiegen eher wandernd unterwegs waren? Mich nicht! 😉

Nun gut, es zog sich hin, aber das macht ja gerade den Reiz aus. – Neu für mich war, dass ich schon ab 2400 m ordentlich durchschnaufen musste. … Trainingsrückstand … Entwicklungsspielraum! 🙂

Irgendwann kam der Nebel auf … es fing an zu schneien
… und plötzlich … und viel zu schnell war es dann doch vorbei!

Es war wieder eine super tolle Veranstaltung, die PlanB da auf die Beine gestellt hatte. Vielleicht bin ich zu wenig kritisch, aber mir fallen keine negative Punkte zu dieser Veranstaltung ein. Die Streckenmarkierung war wie gewohnt hervorragend. Bei einer PlanB-Veranstaltung hatte ich noch nie die Befürchtung mich verlaufen zu „können“, obwohl ich schon über 700 km bei Läufen von PlanB gelaufen bin. Die Verpflegungsstellen waren gut gesetzt, so dass ich immer im richtigen Moment nachschieben konnte, sowie auch rechtzeitig zu trinken bekam! Selbst die Verkürzung der Strecke war letztlich die absolut richtige Entscheidung.

Für mich selbst war es eine ganz tolle Standortbestimmung, die mir viel über mich deutlich gemacht hat. So hatte ich mich auch gut eingeschätzt und eine Strecke gewählt, die mit meinem (gefühlten) Trainingsrückstand auch schon wieder zu bewältigen war!

Ja, es geht noch was … auch 😆 in meinem Alter!

Da irritiert mich nicht, dass beim Basictrail nur 10 Läufer 60 Jahre und älter waren. Im Gegenteil: ich möchte allen Mut machen, egal wie stark die Rückschläge sein mögen:

Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist,
ist es auch noch nicht das Ende!

P.S.: Das heißt aber nicht, dass man schon am Ende ist, wenn es gut läuft! 😆

8 thoughts on “SUT – Nachbetrachtung”

  1. Lieber Manfred,
    am Ende wird alles gut …. dem kann ich mich nur anschließen. Da braucht man auch nix hinzufügen. 🙂
    Die anfänglichen Probleme beim Lauf waren vielleicht der freudigen Aufregung geschuldet? Schließlich hattest du ja lange auf solche Läufe verzichten müssen. Unsere Körper reagieren manchmal ganz schön seltsam auf unsere Nerven. Davon kann ich ja gerade ein Lied singen 😆
    Aber am Ende war ja alles gut. Und das du dich so freust darüber, durch die wundervolle Bergwelt zu laufen, das kann ich dir so gut nachempfinden. Mich überwältigt jedesmal die Schönheit der Berge. Das ist immer unglaublich.
    Ich freue mich, das es für dich so gut gelaufen bist und du jetzt auch eine ganz aktuelle Bestandsaufnahme hast. Hast ja lange dafür gekämpft.
    Und hast du dir aber sowas von verdient 🙂
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Liebe Helge,
      vielen Dank für die positive und verstärkende Rückmeldung! 🙂
      Was auch immer am Anfang so „quergelaufen“ ist, es hat ja zum Glück nicht das ganze Rennen angehalten!
      Ja, die Bergwelt hat etwas wahnsinnig Faszinierendes! Wer dafür ein Auge hat, oder offen dafür ist, den zieht es immer wieder dorthin! 😆
      LG Manfred

    1. Lieber Volker,
      ja, mal abgesehen von den leichten Irritationen am Anfang des Laufes, lief es guuut! – Vielleicht hat ja Helge recht, dass es einfach „nur“ mit meinem Adrenalin zusammenhing.
      Neue Abenteuer! 😆 … ich habe da schon wieder etwas im Kopf! 😎
      Mal sehen, wenn ich es umsetze, kannst du bald wieder was lesen! Lass dich überraschen! 😉
      LG Manfred

  2. Lieber Manfred,

    was ist ein tränendes Auge im Vergleich zum Gefühl im Ziel? Herzlichen Glückwunsch. Ich hoffe, bald auch wieder fit und beschwerdefrei genug zu sein, um lange auf die Strecke zu gehen.

    Jetzt aber einen schönen Urlaub! Genieße die Zeit und halte das auge trocken 😉

    Liebe Grüße
    Rainer 😎

    1. Lieber Rainer,
      wie recht du hast! 😉
      Beschwerdefreiheit wünsche ich dir so schnell, wie es nur geht, damit du auch wieder freier in deiner Streckenlängenwahl bist!
      Der Wanderurlaub ist erst mal vorüber, aber der „faule“ Lehrer hat ja noch Sommerferien! 😆 Genießen kann ich und das tränende Auge ist bisher trocken geblieben!
      Dir alles Gute und
      LG Manfred

  3. Lieber Manfred, Emotionen, wie ich sie mag: Freude, dass man endlich wieder dort gelandet ist, wo man am liebsten läuft, worauf man sich so lange gefreut hat, wieder – fast wie in alten Zeiten – einen Fuß vor den anderen zu setzen.

    Habe ich es nicht schon gesagt, ich freue mich für dich, denn wer nie sein Brot im Bette aß, weiß nicht, wie Krümel piken.

    Und das mit dem Auge, vielleicht hätte dir eine Sonnenbrille gut getan ?

    1. Liebe Margitta,
      danke für deine mitfühlenden Worte! 🙂
      In solch einer Beziehung darfst du gerne Prophetin sein! 😎 … fast wie in alten Zeiten!
      Eine Sonnenbrille hatte ich auf. Auf dem Bild, in dem ich vor dem Gästeheim Many stehe, ist sie zu sehen. Das war ja das Umständliche, dass ich immer unter der Brille die Tränen rauswischen musste! Aber das hatte sich ja bald erledigt!
      LG Manfred

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