Nein, natürlich habe ich das nicht gezählt, aber gefühlt waren es noch viel mehr. Neuanfänge, wie ich sie meine, hat es einfach unzählige in meinem Läuferleben gegeben. Dadurch lasse ich mich aber nicht davon abbringen, es immer und immer wieder zu versuchen!

Letzten Dienstag hatte ich einen vorsichtigen Anlauf nach meinem Zehenbruch gemacht. Erst war ich eine kurze Runde mit meiner Frau unterwegs, um dann anschließend eine ein klein wenig verlängerte Schleife dran zu hängen. Während des Laufs ging es gut, aber am Mittwoch merkte ich bei jeder Stufe treppauf einen Stich im rechten Knie. So unangenehm, dass ich mir erstmal wieder eine Pause verordnete.

In solchen Momenten bin ich dann schon etwas verunsichert. Richtig aus der Bahn wirft mich das aber nicht. Dazu ist mir das Laufen einfach viel zu wichtig. Zuerst versuche ich es mir natürlich zu erklären, aber auf die richtige Begründung kommt man nicht immer. Als betroffener Laie ist es manchmal noch schwerer eine befriedigende Lösung zu finden. Meist hake ich es irgendwann ab. Ich habe damit gut leben gelernt, dass es nicht auf alles eine Antwort gibt. Es hat auch nicht alles in unserem Leben einen (höheren) Sinn!

Bei mir und meinem Knie ist längst noch nicht alles ausgeschöpft. So kramte ich gestern kurz entschlossen meine Rolle Kinesiotape aus dem Schrank und schaute mir ein „Lehr“-Video an.

Nach gut 3 Wochen Pause wegen des gebrochenen Zehs, wollte ich mir jetzt nicht mehr als 4 Tage gönnen. Mit einem tapegestützten Knie müsste es doch gehen … vor allem, wenn ich schön ruhig laufe.

Mit einem gut gedämpften Hoka bin ich gestern abend los. Schön ruhig, wie vorgenommen, ohne Licht in den dunklen Wald in Richtung Westen. Erst kostete es fast ein wenig Überwindung, dann aber war ich sehr froh die Stirnlampe nicht eingeschaltet zu haben. So konnte ich den Lauf im Dunkeln, mit mir alleine richtig genießen. Nur die kleine Mondsichel eines zunehmenden Mondes begleitete mich, lukte ab und zu zwischen den Bäumen hervor und spendete ein klein wenig Licht. Der Weg war flach und in den wenigen „Löchern“ war noch Regenwasser, das gut sichtbar war. Eine Verletzungsgefahr bestand nicht und der Schnitt von 6:17 Minuten pro Kilometer war das ruhige Tempo, das mich genießen ließ! – Nur 7 Kilometer, nicht länger, aber auch nicht kürzer als auf meiner kleinen Runde am Dienstag, war ich unterwegs. Die Zeit mit mir alleine, habe ich gebraucht und die Bewegung genossen. Mein Knie war nicht zu spüren und so besteht die Hoffnung, dass das Tape das momentane Mittel der Wahl ist.

Wie oft hast du schon neu durchstarten „dürfen“?
Wirst du dann nervös, oder lässt dich verunsichern?

10 thoughts on “297. Restart”

  1. Lieber Manfred, auch wenn du es gelassen trägst, andere jammern, was es das Zeug hält, trotzdem gemein, dass immer wieder etwas anderes dazu kommt, ich werde mal ein Stoßgebet für dich gen Himmel senden, damit du in Zukunft ohne jegliche Wehwehchen unterwegs sein kannst.

    Diesbezüglich hatte ich Glück – bis auf die Meniskus-Geschichte, dann hatte ich mal eine schmerzhafte Piriformis-Phase, auch Schnee von gestern, ansonsten bin ich zum Glück verschont worden, aber beide Male blieb ich zuversichtlich – ohne zu jammern, immer mit einer großen Portion Optimismus. 😎

    Halte dir alle Daumen, die mir hier zur Verfügung stehen !

    1. Liebe Margitta,
      ja den Optimismus habe ich zum Glück auch, neben meiner Arthrose, geerbt! 😆
      Ich habe da schon ne ganze Latte an Verletzungen und sogar Schäden aufzuweisen. Vielleicht hätte ich mit meinem „zarten“ Körper 😉 nicht Sport studieren sollen. Da fing es an mit einem Bruch eines Brustwirbels beim Trampolinspringen. Habe damals aber lange nix davon gewusst. Es hatte nur ordentlich geknackst. … aber ich zähle jetzt nicht auf! Ist hier kein Raum zum Jammern! Man redet mal drüber, dann ist es auch wieder gut … und fertig! Nur durch den Restart habe ich es mal wieder erwähnt!
      … und wenn ich doch mal zu viel jammere, müsst ihr mich bremsen! 🙄
      LG Manfred

  2. Lieber Manfred,
    ich bin ja insgesamt noch gar nicht so lange am Start. Es ist so ziemlich genau 7 Jahre jetzt her, das ich beschloss, Sport zu machen.
    2012 dann im November hatte ich einen bösen Unfall beim Sport (Fußball 🙄 )
    Kapselabriß und einiges mehr kaputt im linken Fußgelenk. Das hat echt Geduld und viel Krankengymnastik gebraucht, um das wieder hinzubekommen.
    Danach immer nur kleinere Sachen, meistens irgendein kleiner Muskel der keine Lust mehr hatte.
    Aber nervös macht mich sowas nicht. Weil warum auch? Dadurch wird es ja nicht besser. Ich versuche sehr viel Zeit in Krafttraining und Dehnen zu investieren, ganz einfach weil ich merke, das es mir tatsächlich hilft meinen Körper auf die Belastung beim Laufen vorzubereiten.
    Und wenn mal ein Muskel eben doch etwas überreagiert, dann bin ich da ziemlich gelassen. Braucht ja nur etwas Zeit. Und am wichtigsten bei dem was wir tun ist, das es uns gut dabei geht 🙂
    Ich wünsche dir gute Besserung für das Knie (was ja sicherlich mit dem Fußzeh zusammen hängt? )
    Und hoffe, du kannst wieder beschwerdefrei laufen
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Liebe Helge,
      danke für deine Zeilen!
      Vielleicht bin ich bzgl. Krafttraining zu wenig konsequent. Ich finde daran einfach überhaupt keinen Spaß. Bin halt kein Typ für die Folterkammer. Funktionsgymnastik geht da schon öfter, aber auch nicht immer.
      Allerdings verhindert das auch nicht meine Arthroseanlage. Diesbezüglich hängt das schon mit meinem Großzehengrundgelenk und meinem Knie zusammen. (In den Sattelgelenken unterhalb von meinen Daumen habe ich das ja auch. – Hält zum Glück momentan still!) Zum Glück ist es nicht im Knie, wie ich es irritierenderweise im Text geschrieben habe. Es ist nur ein kleiner Punkt unterhalb des Innenbandes am rechten Knie. Aber genau der reibt halt beim Laufen.
      Danke für die guten Wünsche. Vielleicht unterziehe ich mich einer Schmerztherapie mit Akupunktur?
      Bleib du beschwerdefrei … und keinen Unfall mehr. (Mir hat meiner 2011 auch gereicht!)
      LG Manfred

  3. Wie oft durfte ich schon neu durchstarten? Laß mich mal überlegen, lieber Manfred….

    Ich glaube es war mindestens schon 298 mal 🙂

    Wobei ich von ganz großen Katastrophen bislang verschont geblieben bin und früher auch aus Unsicherheit und Vorsicht Laufpausen gemacht habe, wo ich sie heute nicht mehr unbedingt für notwendig halten würde.

    Was uns eint, ist das mir das Laufen auch so wichtig ist, dass ich immer wieder neu gestartet bin. Bei nichts anderem wäre ich mit soviel Biss am Ball geblieben. Mich wundert immer wieder, was das Laufen da mit mir macht!

    Ich wünsche Dir und mir, dass nicht irgendwann mal ein 1.000ster Neustart notwendig wird!

    LG Volker

    1. Lieber Volker,
      da haste ja schon öfters durchstarten müssen, ähem dürfen, als ich! 😎
      „Früher eher Laufpausen gemacht“; das war sicherlich für die Zeit gut. Heute kennen wir unseren Körper und das was wir ihm zumuten können besser!
      Am „Ball“ bleiben:
      Ich habe auch sehr gerne Basketball gespielt. Da war ich aber nicht so gut und es ist aus orthopädischer Sicht nix für alte Leute! 😉
      Auf dass wir nicht 1000 x neustarten müssen!
      LG Manfred

  4. Lieber Manfred, in meiner Zeit als Läufer wurde ich eher am Anfang immer wieder zurückgeschmissen, ständig Knie- und Fußgelenkschmerzen. Gab auch viele frustrierte Pausen, aber auch viel Zeit um herauszufinden was da los ist. Der Schlüssel waren die völlig falschen Schuhe, das zu ändern war dann zwar zeitintensiv, aber eine tolle Erfahrung.
    Davon ab, gab es mal ein paar doofe Stürze mit Prellungen, muss man halt durch und auch mal ein paar Tage Pause machen. Und dann diese fiese Knie Geschichte Anfang dieses Jahres, die allerdings viel schneller wieder gut war als zuerst vermutet und mich eigentlich nur darin bestärkt hat aufmerksam dem Körper zuzuhören. Der Schreck und Frust ist damals sehr schnell in Gelassenheit und Vorfreude umgeschlagen, schließlich hab ich dann ja sogar „relativ untrainiert“ einen Marathon gelaufen. Und ich bin davon überzeugt, wer grundsätzlich optimistisch ist, kommt schneller wieder auf die Beine.
    Ich geb zu, wenn Laufpausen nötig sind, dann mach ich diese widerwillig und bin unruhig, möchte wieder loslaufen. Die notwendige Portion Vernunft und Geduld sind aber zum Glück vorhanden, ich möchte schließlich noch etliche Jahre laufen können. Das mache ich mir nicht durch kurzfristige Harakiri-Aktionen kaputt.
    Dir weiterhin alles Gute, bin mir sicher dass Knie und Zeh bald wieder ordentlich mitspielen. Liebe Grüße, Oliver

    1. Lieber Oliver,
      trotz der Ungeduld, die uns in Pausen umtreiben, zeigst du doch Reife. Geduldig abwarten zu können und das auch noch mit Vorfreude zu paaren, ist toll! Ich hab das früher nicht so gut gekonnt, habe aber bei reinen läuferspezifischen Wehwehchen Glück gehabt, da mich diese nie lange aufgehalten haben. Die großen Pausen musste ich nach „Unfällen“ wie Wirbelbruch, Bandscheibenvorfall, Sprunggelenksverletzung, Radunfall oder Knie-OP machen. … so genug „angegeben“. 🙁
      Danke für die guten Wünsche. Mit Tape und evtl. Akupunktur hoffe ich mir auch helfen zu können.
      LG Manfred

    1. Liebe Margitta,
      danke für die weitere Rückmeldung und Bestärkung in Richtung Akupunktur weiter zu denken. Ich sollte es definitiv mal angehen, zumal ich das Glück habe, dass ein Arzt, der Akupunktur zur Schmerztherapie einsetzt, genau in unserer Straße praktiziert! 😆
      LG Manfred

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Schau dir das auch an

Streckenverlängerung

So weit raus komme ich ja noch nicht und eine echte Streckenverlängerung ist auch noch drin! Aber es geht in kleinen Schritten voran! Erst am späten Vormittag kam ich los! Es sollte aber

Wieder dabei

Nachdem mein Knie, bzw. der Bereich um mein Innenband lange nicht mehr gemuckert hat, bin ich gestern abend auch noch zum Lauftreff geradelt. Laufen selbst ist ja noch nicht drin, aber spazieren gehen.

abseits des Weges

Nach einem Regenschauer nutzte ich heute vormittag die regenfreie Zeit und zog erneut Richtung Frankenstein los. Anfangs musste ich wieder auf mein rechtes Knie achten. Als ich aber das etwas zu hohe Anfangstempo