Catrina fragte am Ende ihres Blogbeitrages vom 28. Januar 2025 >Mountain Bikes and the Final Stretch of 5K Training!<: „If you’ve ever spotted yourself in an unexpected place, like a newspaper or online article, what was the story?“

Da interessierte mich doch mal, ob in meinen Unterlagen etwas zu finden ist.

Es war am 27. Mai 1984: Ich bin 12 km nach Süden (Alsbach) gefahren, um an einem Lauf teilzunehmen. Er war mit 19,4 km durchschnittlich lang, eine oft gelaufene Trainingsdistanz. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon Erfahrung auf längeren Strecken gesammelt (6 x 25er, 5 x Marathon). Nur die ~ 450 hm waren für mich damals ungewöhnlich! Zwischendrin musste der Melibokus, mit 517 m höchster Berg an der südhessischen Bergstraße, erlaufen werden.

Was machte der junge ‚Himmelsstürmer‘? 😛

Er lief gleich an die Spitze und prompt lichtete ein Fotograf diesen Moment ab. Ein paar hundert Meter waren absolviert. Das Bild erschien in der lokalen Presse. Ich hatte es mir ausgeschnitten und aufgehoben. Vor ungefähr 4 Jahren scannte ich ein paar alte Bilder ein, dieses war dabei!

Nachdem ich das Bild gefunden hatte, interessierte mich natürlich auch, ob sich dieser riskante Start gerächt hatte. In meiner Ergebnisliste fand ich folgenden Eintrag:

Meine Einschätzung: es hat sich nicht gerächt, denn in meinem 27. WK konnte ich einen 5. Gesamtrang und einen 3. Platz in meiner AK erlaufen. Bis dahin war ich zudem noch nicht so schnell über diese Distanz gewesen und das trotz der Höhenmeter! Immerhin ein 3:35er-km-Schnitt! In der Rückschau finde ich es zudem erstaunlich, dass mir ein solcher Lauf nur 4 Wochen nach einem Berliner 25er gelungen war. Auch dort hatte ich eine neue PB aufgestellt: 1:32:47, mit gutem 3:43er-Schnitt!

Insofern war es vielleicht nicht ganz >unexpected<?! Der Schnappschuss vom Frontrunner schon! Zur damaligen Zeit gab es aber immer mal Bilder von Laufveranstaltungen in der lokalen Presse. Ob das heute noch so ‚gepflegt‘ wird, kann ich nicht sagen, da ich kein Zeitungsleser bin!

In gewisser Weise ist das Bild sogar historisch interessant. 😆 Wir liefen in der Zeit, bevor es Startnummern gab, mit Pappstreifen, die wir mit einer Sicherheitsnadel befestigten.

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Im Zuge meiner Stöbereien hab ich das Eingangsbild gefunden. Ich bin links außen zu sehen (grüner Pfeil). Ein Bild aus den 80ern, an einem kalten Buß- und Bettag in Griesheim, westlich vor den Toren Darmstadts; nicht zu verwechseln mit dem Ortsteil von Frankfurt! 😉 Damals war ich noch etwas verfrorener: Unterhemd mit Kragen, langes Laufhemd und noch das Vereinstrikot obendrüber! 😛 Terminieren kann das Bild aber nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass es in Griesheim (windanfällige Strecke) sehr oft sehr kalt war. Auch liefen wir damals noch die 25er-Distanz, die danach ins Frühjahr verlegt und zur Halbmarathondistanz wurde.

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Von einem Halbmarathon in Pfungstadt, das ebenfalls in der Nähe ist, fand ich sogar ein Bild und meinen Namen im Ergebnisteil. Das Bild hatte ich hier schon mal gepostet:

Es zeigt mich (grüner Pfeil) kurz hinter der damals besten Marathonläuferin des Westens unserer Republik: Charlotte Teske (roter Pfeil)! 🙂

Charlotte Teske kam zwar nur knapp 2 Minuten vor mir ins Ziel, hatte den WK aber nur als Trainingslauf genutzt! Mein Tempo war nicht ganz so hoch, wie im Frühjahr, fürs Treppchen hätte es bei der guten Besetzung meiner AK sowieso nicht gereicht! 😉 Für mich war es ein Vorbereitungslauf für einen Marathon! 2 Wochen später konnte ich in Berlin meine Marathon-Bestzeit auf 2:46:33 Std. drücken! Vorbereitung gelungen! 😆

Ein Bild, das damals in der Zeitung war, möchte ich nochmal zeigen. Nach diesem Lauf, ohne Wettbewerbscharakter, hatte ich definitiv nicht damit gerechnet, auf einem Bild zu erscheinen.

Lutz Phillipp (roter Pfeil); Manfred (grüner Pfeil)

Zumindest damals wurde alljährlich im Herbst ein sogenannter Hutzellauf für Schüler ausgetragen. Er führte von der Kuralpe nach Norden bis zum Parkplatz vor unserem ‚Bölle‘! – Meinen Recherchen nach gibt es nur noch den Hutzellauf des großen Lauftreffs in Darmstadt! – Im Schülerlauf übernahm Lutz Philipp die Führungsrolle. Eine Regel besagte, dass keiner Lutz überholen durfte. Es sollte dazu dienen, dass sich Schüler nicht übernehmen. Über Distanzen von 20 km hatten sie sehr oft noch keine Erfahrungen!

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Manchmal hab ich mich auch einfach nur in Text-, bzw. Ergebniszeilen wiedergefunden:

Es las sich ja schön, so als Sieger dargestellt zu werden. Wer aber weiterliest, muss feststellen, dass das ’nur‘ auf meine AK bezogen war. Ein 2. Platz in der Gesamtwertung war aber neben dem AK-Sieg auch nicht zu verachten! 😆

12 thoughts on “long ago”

  1. Lieber Manfred,

    so hast du doch viele schöne Erinnerungen, von denen du lange und gut zehren kannst :o)

    Aber vergiss darüber die Wichtel nicht. Die warten bestimmt auf ihr neue zu Hause 😉

    Schön fast auf dem Weg in deine Richtung grüßt

    Lizzy

    1. Liebe Lizzy,

      das sind definitiv schöne Erinnerungen! 🙂 Allerdings hatte ich sie mir schon als Bilder abgespeichert. Durch die Frage von Catrina habe ich quasi die Geschichten dazu erzählt!

      Nur keine Angst, den Wichtel vergesse ich nicht, alleine schon, weil die Kids nach ihm, bzw. dem Haus fragen, wenn wir uns sehen! Zuletzt hab ich mich als Fensterbauer verdingt. Der Rahmen des letzten Fensters ist heute fertig geworden, fehlt noch das Fenster selbst und dann die Tür. Das Fenster wird als einziges nicht zu öffnen sein, nur als ‚Lichtquelle‘ dienen. Die Tür wird wieder zu öffnen und zu verschließen sein. Alles in Selbstbau! 😆 – Anschließend gehe ich ans Obergeschoss (Dachboden)! Zuletzt wird das Dach gebaut. Wie das Dachgeschoss wird es abnehmbar sein! – Oder fragst du, weil du selbst wissen willst, wie es aussehen wird? 😆

      Hast du einen Threema-Account? – Wenn ja, schicke mir deine ID per Mail und du erhälst exklusiv Bilder vom jeweiligen Zwischenstand. Oder willst du was per Mail erhalten?

      Soso, wieder unterwegs? … und wohin treibt/trieb es dich?
      Was auch immer du tust und wo auch immer du bist, viel Spaß und
      liebe Grüße Manfred

  2. Lieber Manfred,
    spannend, was du da alles in deinem Fundus hast. Danke für die Pfeile, ich bin mir nicht sicher, ob ich dich sonst in dem Läuferpulk gefunden hätte. Das sind ja tolle Erinnerungen! 🙂
    Sehr beeindruckt bin ich auch von deiner Ordnung. Wann hast du denn diese Zeitungsausschnitte digitalisiert? Das muss ja eine Heidenarbeit gewesen sein.

    1. Liebe Doris,

      vielen Dank für die Rückmeldung!

      Noch ist was in meinem Fundus! 😉 Die Pfeile sind vorsorglich gesetzt, auch beschleunigen sie die Suche! 😉 Die kleinen Geschichten, die ich dazu erzählt habe, veranschaulichen mir selbst meine Erinnerungen! 😉

      Ordnung? – Die alten Zeitungsausschnitte (Bild und Text) sind in einer Klarsichthülle! 😆 Manche Ausschreibung oder Ergebnisliste in Heftform steckt auch in dem Ordner! – Digitalisierung ist nicht sooo aufwendig. Mein Drucker ist sehr gut. Er scannt gleichzeitig 3 bis 4 Bilder in einem, dabei erkennt er sie als einzelne Bilder. Die Nacharbeit kostet etwas mehr Zeit! (Leichte Korrekturen von Kontrast, Schärfe und evtl. eine Extraktion des Farbkanals; bei schwarz-weiß Bildern verbessert die Bearbeitung des Alphakanals die Qualität!) – Das alles machen meine Tools fast von selbst. Ich musste nur herausfinden, welcher Klick was bewirkt! 😆

      Bis gegen 5 Uhr morgen früh! 😉
      Liebe Grüße Manfred

  3. Lieber Manfred,
    es geht doch nichts über eine geordnete Buchführung inklusive Fotoarchiv! Gib’s zu, du bist extra vorne gerannt, um deine Chancen auf fotografische Präsenz zu erhöhen… 😉
    Zu „deiner Zeit“ war ich vom laufen noch sehr weit entfernt. Schön, dass es dich seither über viele Jahre begleitet hat!
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,

      jetzt isses raus, musste das denn so offen aussprechen! 😆 Nee, so ganz wars nicht, ich würde es eher einem gewissen jugendlichen Leichtsinn zuordnen. Allerdings war ich 1984 in einem extrem guten Flow und habe nach 3.546 km (1983) das Training 1984 auf 3.748 km gesteigert. Dadurch hatte ich natürlich eine sehr gute Grundlage, die ich in 14 WKs zumeist gut umsetzen konnte!

      Gut, dass du noch ‚zu uns‘ gefunden hast! 😉 Es waren bei mir über 50 Jahre, wenn ich meine Mittelstreckenjahre ab der 8. / 9. Klasse dazu zähle! (Da habe ich aber noch nichts aufgezeichnet, außer dem einen oder anderen Ergebnis.)

      Bleib du dran, ich mache es momentan durch Märsche!
      Liebe Grüße Manfred

  4. Was für eine spannende Zeitreise durch deine Laufhistorie, lieber Manfred!
    Es ist beeindruckend, wie detailliert du deine Wettkämpfe und sogar die damalige Berichterstattung nachvollziehen kannst. Der Schnappschuss als Frontrunner ist natürlich ein besonderes Highlight – und mit einem 3:35er-Schnitt hast du diesen riskanten Start ja mehr als souverän gemeistert!

    Es ist schade, dass es heute kaum noch Medienberichte über kleinere lokale Laufveranstaltungen gibt. Dafür haben wir heute professionelle Fotografen, die an der Strecke individuelle Fötelis machen – immerhin ergibt das auch ein schönes Souvenir.

    Und was für ein Moment, mit Charlotte Teske auf einem Bild verewigt zu sein! Selbst wenn sie den Lauf nur als Training genutzt hat, zeigt es doch, auf welchem Niveau du damals unterwegs warst.

    Solche Geschichten und Bilder machen eine Laufvergangenheit richtig lebendig! 😊

    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Cape Town!

    1. Liebe Catrina,

      es war für mich selbst definitiv auch spannend … und du bist dran Schuld! 😆 Nein, korrekt beschrieben, muss ich sagen, dass ich es deiner Frage zu verdanken habe! Gut, dass du sie gestellt hast und ich drauf reagiert habe! – Also vielen Dank noch auf diesem Wege!

      Neben den Zeitungsausschnitten, manche auch nur als Kopie, habe ich teilweise Fotos aufgehoben. Auf den meisten steht noch das Datum. (Fürs Griesheim-Bild fehlt die Datumsnotiz.) Durch die Datumsangabe konnte ich es mit den Ergebnissen abgleichen! Meine Ergebnisse habe ich von Anfang an in Listen mit jeweils 6 – 8 Daten festgehalten. Am Anfang war nicht immer die Platzierungen festzustellen und festzuhalten, da die Listen noch nicht ins Netz gestellt wurden und ich natürlich noch nicht so weit nach vorne laufen konnte!

      Komischerweise habe ich zu bestimmten WKs noch einzelne Bilder deutlich im Kopf, so auch in Alsbach. Ich glaube noch zu wissen, auf welchem Streckenabschnitt der Fotograf gestanden hat! Dass er mich so ‚gut‘ trifft, hätte ich aber nicht erwartet. Später kannte ich einen Fotografen persönlich. Er war beim TUS Griesheim auch bei vielen WKs Mitorganisator. (Mal fragen, ob er 1984 schon aktiv war! 😉 ) – Dadurch wird es mir selbst wirklich wieder sehr gut in Erinnerung gerufen!!! 🙂

      Ja, schade auch, dass die Printmedien so langsam aussterben und online solche Berichte nicht mehr so ‚populär‘ sind! 😥

      Charlotte war sehr nahbar, man konnte sich gut mit ihr unterhalten. Vielleicht half es für Gespräche auch, dass sie im gleichen Verein war und sie mindestens mein Gesicht kannte?!? – Ohne Angabe, das Niveau im Laufsport war in den 80ern schon recht hoch, davon habe ich mich u. a. auch mitreißen lassen!

      Aus dem nächtlichen Eberstadt
      liebe Grüße Manfred

  5. Ach ja, die alten Zeiten, ist doch schön, wenn man immer wieder mal sich daran – auch visuell – erinnern kann ! Schön, dass es damals festgehalten wurde. Auch ich habe jede Menge Zeitungsartikel mit und ohne Fotos aus der damaligen Zeit in meiner alten Heimat. Schön, hin und wieder die Erinnerungen aufzufrischen !

    Warst ja auch ein schneller Hirsch !

    Pass gut auf dich auf !

    Ostseegrüße von ganz oben

    1. Liebe Margitta,

      vielen Dank dir! 🙂
      … ach, die alten Zeiten! 😆 Ab und zu buddelt man gerne in der Kiste, oder in einem Ordner, heute manchmal digital! 😉

      Bei den Pappstreifen musste ich an dich denken. Du hattest das ja auch mal erwähnt. Weißt du noch, wie sie damals genannt wurden, wie wir sie genannt haben?

      … und ja, es ist schön, hin und wieder die Erinnerungen aufzufrischen!

      Pass auch du auf dich auf!
      Zurück an die See liebe Grüße Manfred

  6. Superspannend sowas! Alles noch aus dem „analogen Zeitalter“, schön dass du diese Sachen aufgehoben hast. Und echt krasse Zeiten bist du damals gelaufen, Respekt!
    Dass die „Sportreporter“ deinen Namen mal so mal so schreiben, seis drum, es ist dokumentiert, also hat es stattgefunden 😉
    Pass auf dich auf und liebe Grüße, Oliver

    1. Lieber Oliver,

      ja, manchmal weiß ich selbst nicht mehr, was sich da noch verbirgt. 😛 Dann ist es doch ganz gut, mal nachzuschauen und sich zu erlauben in Erinnerung zu schwelgen! 😉

      Über diese Zeiten staune ich ganz ehrlich selbst, auch weil es so weit weg ist, zeitlich und vom Vermögen her. Was bin ich im Gegensatz dazu zum Schluss vor mich hingetrabt! 😆 In den 80ern gab es ein Wintersemester, in dem ich mit einem Kommilitonen (fast) jede Woche donnerstags 20 km in 77 Min. bis 80 Min. gerannt bin. Das alles so nebenbei, neben all den Praxiseinheiten eines Sportstudiums! 🙈

      Das mit dem Namen hatte mich damals zuerst geärgert. Es hätte ja sein können, dass es einem anderen ‚zufällt‘! Allerdings gab es keinen ähnlichen Namen in der Startliste. So konnte ich es schnell(er) abhaken. – Es hatte ja definitiv stattgefunden! Ich war dabei! 😆

      Pass auch du auf dich auf!
      Aus Darmstadt liebe Grüße Manfred

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