Hin und wieder werde ich von einer Bekannten, oder einem Verwandten mit folgenden Worten angesprochen: „Immer, wenn ich dich sehe, kriege ich ein schlechtes Gewissen!“

Ist das jetzt ein gutes Zeichen, oder will mir mein Gegenüber indirekt mitteilen, dass ich ihn mit meinen sportlichen Aktivitäten nerve?

Soll es mir egal sein, soll ich die möglichen Zwischentöne überhören?

Ja, es hat wohl Zeiten gegeben, in denen ich so begeistert von meinem Hobby war, dass ich wahrscheinlich zu viel und zu oft davon erzählt habe. – Warum aber andere ein schlechtes Gewissen bekommen, kann ich nicht sagen. – Ich bin ja auch kein geübter Musikus und bekomme kein schlechtes Gewissen, wenn ich z. B. einem virtuos spielenden Pianisten lauschen darf.

Oder ist das nicht vergleichbar?

Natürlich ist es toll, dass ich mit meiner Lauferei gleich etwas für meine Gesundheit tue. Und wenn sich mein Gegenüber inspirieren lässt, soll er einfach auch was für seine Gesundheit machen … aber ein schlechtes Gewissen bekommen?

Wie geht es dir?
Bist du auch schon so angesprochen worden?
Vor allem aber, wie gehst du damit um?

4 thoughts on “Vorbild(er)?”

  1. Lieber Manfred, klar, wie oft habe ich das und ähnliches gehört. Wenn ich merke, dass Menschen echtes Interesse haben, beginnen meine Augen zu strahlen, und ich berichte von den mannigfaltigen Vorteilen, die uns das Laufen bietet.

    Ein schlechtes Gewissen ? Nein, warum ? Man merkt und man sieht es mir an, dass es mir verdammt gut bekommt !! 😎

    1. Liebe Margitta,
      heute erzähle ich auch nicht mehr einfach drauf los, sondern wenn dann dort, wo Interesse ist.
      Das mit dem schlechten Gewissen war auch eher eine rhetorische Frage.
      Vielleicht hatte ich früher eher ein blödes Gefühl, heute schon lange nicht mehr!
      Vor allem unserer Psyche tut es verdammt gut!
      LG Manfred

  2. Hi Manni,

    vermutlich ist es eher das Gewissen, des Gegenübers, dem einfällt er wollte ja mal wieder Sport machen und durch Dich daran erinnert wird.
    Wobei ich immer denke es muss ja kein Laufhobby sein,ein bißchen mehr Bewegung würde ja schon langen. Wir sitzen ja fst nur noch, im Auto, im Büro, auf der Couch und vorm Fernseher.
    Wenn dann daraus (natürlich aus der eigenen Motivation heraus) ein Hobby zur Bewegung wird um so toller.

    Ich wurde von Kollegen auch schon merkwürdig angeschaut. Wie Du läufst 80km die Woche und hast eine kleine Tochter……und arbeitest. Wie machst Du das?
    Erstens laufe ich nicht immer so Umfänge und zweitens erkläre ich den Leuten, dass ich wenig vorm Fernseher sitze und rechne ihnen dann vor wieviel Stunden man mehr zur Verfüfung hat, wenn man abends keine 3h fern sieht.

    Es ist mehr eine organisatorische Sache. Und wenn ich etwas unbedingt will, finde ich Lösungen.

    Oft hört man, der läuft vor etwas weg. Der hat ein Problem.
    Ich habe all meine Probleme bisher gut mit dem Laufsport lösen können. Bzw. habe ich mich immer besser nach einem Lauf gefühlt!!! Man kann nachdenken, Lösungen finden und zur Ruhe kommen, gerade durch die Bewegung. Oder einfach nichts denken und abschalten.

    Und ich habe neue Freundschaften durchs Laufen bekommen. Also stimmt es nicht, dass Läufer Eigenbrötler sind und alleine durch den Wald rennen. Klar macht man das auch mal.
    Laufsport ist meiner Meinung nach ein Teamsport, gerade bei ultras oder Etappenrennen.
    Was denkst du?

    LG
    Daniel

    1. Lieber Daniel,
      danke für die Gedanken (Ergänzungen) zu dem Thema!
      Ob Laufen ein Teamsport ist, sollte jeder Läufer für sich entscheiden. Ich bin 28 Jahre lang sehr oft alleine durch den Wald getobt, habe aber in dieser Zeit die Wettkämpfe zur Begegnung mit Gleichgesinnten genutzt und „trotzdem“ viele Freunde gewonnen. – Seit 8 Jahren laufe ich ein- bis dreimal pro Woche bei Lauftreffs. Mein Engagement für Lauftreffs kennst du ja. Dadurch hat sich auch mein Freundeskreis nochmal (ordentlich) erweitert. – Natürlich gibt es auch Eigenbrötler unter Läufern, aber diese Typen, die immer eine Sonderrolle spielen, oder spielen wollen, gibt es ja überall.

      Ich für mich, nutze sehr oft den Laufsport zur Begegnung mit netten Leuten, mit meinen Freunden und Gleichgesinnten!

      Vielleicht kommt es auch mal vor, dass man vor etwas weg läuft. In der Regel läuft man aber zu etwas hin! Nämlich zu einer besseren körperlichen Kondition, zu mehr Entspannung und zu Lösungen, die man ja auch oft beim „läuferischen“ Nachsinnen findet.
      … und man läuft ja auch sehr oft zu sich hin! 😉

      Wer aber keine Zeit für den Sport, oder speziell für den Laufsport findet, kann sich oft nicht gut organisieren!
      (Auch hier gibt es natürlich Ausnahmefälle, oder Abweichungen!)

      LG Manfred

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