Dienstag um 6.30 Uhr weckte uns der Hüttenwirt ganz urig mit kurzem Singsang zu Akkordeonklängen. Ein Blick aus dem Fenster verriet aber nichts Gutes: es regnete. Wir krochen aus unseren Schlafsäcken und gingen erstmal frühstücken. Für das, was angeboten wurde, war es allerdings eine überteuerte Mahlzeit! Was solls, wir brauchten was im Bauch.

Wir ließen uns auch heute nicht hetzen und starteten gegen 8.15 Uhr. Eigentlich hatten wir erst am Nachmittag mit Regen gerechnet, so aber ging es gleich mit Regenjacken los. Erstes Teilziel war die Knorrhütte. Man rechnet mit zweieinhalb Stunden bis dorthin. In der Hoffnung, dass der Regen bald aufhört, hatten wir wenigstens die „Absicherung“, dass wir nach spätestens zweieinhalb Stunden einkehren können.

Schon kurze Zeit später forderten uns dann auch die ersten Steigungen. Bis zur Knorrhütte sind etwa 700 Höhenmeter zu bewältigen. Mareike, die mit gutem Schritt losmarschiert war, legte auch in diesen Passagen ein gutes Tempo vor. Teilweise war es unangenehm und schwer zu gehen, da der Regen nicht nachließ, sondern zwischenzeitlich eher heftiger wurde. Trotzdem kamen wir schon nach 90 Minuten an der Knorrhütte an. Wir waren heilfroh, dass wir uns erst einmal aufwärmen und die Kleider wechseln konnten. Unsere Pause verlängerten wir um die gewonnene Stunde und stärkten uns mit warmen Getränken.

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Nach der Pause ging es ohne Regen dem Zugspitzplatt entgegen. Es wurde steiniger und die Landschaft karger, aber nicht weniger interessant. Ich selbst liebe diese wilde Umgebung. Langsam aber sicher gewannen wir an Höhe. Schon die Knorrhütte war 2051 m hoch. Auf dem Zugspitzplatt ging es sehr profiliert weiter. Über Geröll- und fünf Schneefelder erreichten wir nach weiteren 90 Minuten Sonn-Alpin.

Nebel kam auf und verunsicherte uns, da es jetzt so richtig steil bergan gehen sollte. Wir gaben uns einen Ruck und stiegen in die Rampe ein. Es fing erneut an zu regnen, so dass nicht nur das kleine Geröll, sondern auch der glitschige Untergrund kaum Halt bot. Bis zum Schneefernerhaus ging es trotz der Steigung noch recht zügig voran. Dann aber zog es sich hin. Der Regen wurde stärker und fing an zu zermürben. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir die Felspassage. Hier halfen die Stahlseile und es machte sogar wieder etwas Spaß an Höhe zu gewinnen.


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Viele, viele Serpentinen später gelangten wir auf den letzten Grat rüber zum Gipfel. Dann endlich war das letzte Stück geschafft, die Treppen zur Plattform erklommen und wir konnten uns erstmal wieder aufwärmen.

Nach der Pause schlossen wir unseren Gipfelsturm mit dem letzten Aufstieg zum Gipfelkreuz ab. Obwohl wir wegen der extrem nassen Verhältnisse sehr vorsichtig sein mussten, schmälerte das nicht unser persönliches Erfolgserlebnis!

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Zwei tolle Wandertage mit Wetterverhältnissen, wie sie kaum gegensätzlicher sein könnten, schlossen wir unter dem Gipfelkreuz ab. Es hat sich in mehrfacher Hinsicht gelohnt. Toll!

4 thoughts on “Dem Regen trotzen”

    1. Liebe Margitta,
      es war toll, auch dass die jungen Leute trotz des Regens mitgemacht und durchgezogen haben!
      Danke der Nachfrage, mein Knie war komischer in den steileren Bergan-Abschnitten gar nicht zu merken und war insgesamt sehr brav. Ich darf mich halt noch nicht „vertreten“!
      Dir weiterhin tolle und sommerliche Erlebnisläufe!
      LG Manfred

  1. Sehr schön, naja der Regen nicht so, aber sonst 😉 Ein Gipfel zu erreichen kann vieles wieder gut machen und es lohnt sich immer!! 🙂

    Liebe Grüße Anna

    1. Liebe Anna,
      auf jeden Fall hat es sich gelohnt!
      Ich selbst bin schon viele, auch lange Wettkämpfe bei strömendem Regen gelaufen. Von daher hat es mir zuerst für die jungen Leute leid getan … und natürlich hätten wir gerne was gesehen!
      Aber es war trotz des Wetters ein tolles gemeinschaftliches Erlebnis und ein Highlight!
      LG Manfred

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