Immer wieder mal waren wir zu Besuch in Berlin, aber eine gemeinsame Unterkunft hatten wir wohl noch nie im Südwesten unserer Lieblings-Hauptstadt gewählt! Auf den frühen Pfaden meiner Frau promenierten wir schon manchesmal. Jetzt konnte ich in Erinnerungen schwelgen und auf alten Wegen wandeln!

Am 1. Abend machten wir einen Spaziergang vorbei an dem Domizil, in dem ich den 2. Abschnitt meiner Berliner Zeit verbracht hatte. – Aber schon am 2. Abend zog es mich laufend in ein paar grüne Ecken Zehlendorfs. Geplant war ein Lauf, bei dem ich mal wieder die Umgebung von 3 kleinen Seen inspizieren wollte.

Zuerst passierte ich aber das Krankenhaus Waldfriede, langjähriger Arbeitgeber meines Vaters und

 

direkt gegenüber vom U-Bahnhof Krumme Lanke gelegen. Weiter ging es die Fischerhüttenstraße nach Nordwesten, also „runter“ in Richtung Krumme Lanke und Schlachtensee. Ich bog aber gleich nach dem Grundstück des Krankenhauses in den Lindenfelser Weg ein, in der Hoffnung einen Blick auf den Vierling zu erhaschen. Nur war da nix mit erhaschen, oder siehst du was auf dem Eingangsbild, oder hier?


Auch auf einer Karte habe ich nur noch eine Grünfläche ausmachen können.

So lief ich den Lindenfelser Weg weiter

 

auf schönen Waldwegen in Richtung Krumme Lanke. Nur für ein paar hundert Meter ging es durch eine Siedlung, dann über den Quermatenweg und schon war ich wieder im Grünen!

Vorher, beim Überqueren des Quermatenweges, musste ich aber an Peter Lorenz denken, der am 27. Februar 1975 von Mitgliedern der Terrorgruppe „Bewegung 2. Juni“ entführt wurde. Tatort war damals Quermatenweg Ecke Ithweg. 1975 war mein Abitur-Jahrgang! 😥

Ich musste mich innerlich kurz schütteln und lief dann weiter.

Kurz danach blinzelte mich die Krumme Lanke durch die Bäume an, so als wollte sie mich verstohlen begrüßen: „Na, alter Junge, lässte dich hier mal wieder blicken?“

Dann war ich endlich wieder an meinem schönen kleinen See! Irgendwie ist mir die Krumme Lanke ans Herz gewachsen und ich hatte sie schon immer gerne besucht, ob zum Erholen, zum Baden, oder später zum Laufen. Die 2,5 km-Runde um den See habe ich sogar für manchen Tempolauf genutzt und persönliche Rekorde festgehalten. Meine Bestzeit konnte ich sogar unter 9 Minuten drücken. Wenn ich mich recht entsinne war damals eine 8:58 Min. rausgekommen! Bestimmt habe ich das in einer alten Kladde festgehalten, aber das zu suchen ist mir jetzt zu aufwendig! 😛

Und dann suchte ich auf der Seerunde diese kleinen ovalen Kennungen mit grünem Hintergrund an den Bäumen. Sie wiesen damals die jeweiligen 100-m-Abschnitte aus. … und dann sah ich auf der Ostseite nur dieses eine zerkratzte und verblichene Zeichen: 😥

Schade drum. So wäre heute nicht nachzuvollziehen, wie weit man schon ist, um sich evtl. für ein paar weitere hundert Meter zu motivieren, es sei denn man zählte mit. Aber was soll`s, Tempoläufe früherer Tage sind eh vorbei! 😆

Ich passierte die Brücke, die mich auf die Westseite führt. Beim Blick über den See entdeckte ich in der Ferne SUPs, oder heißen die SUPler, oder muss ich sagen Stand-Up-Paddler?- Egal, früher hat es die nicht gegeben und ich musste mich nicht mit solch neuartigen Begriffen rumschlagen! 😆

  

Aber auf der Westseite konnte ich mich bald über eine erhaltene Markierung freuen. So kann ich doch noch zeigen, wie die Hinweise aussahen, die mich zu manchem schnellen Lauf verleitet haben.

Diesmal ging es gemächlich zu, zumal der z. T. sandige Untergrund nur schwerlich einen sehr schnellen Lauf zugelassen hätte! … aber deswegen extra auf einen verregneten Tag warten? 😛

Kurz danach ging es rüber zum Schlachtensee, dessen Umrundung mit 5,5 km doch ein bisschen mehr Zeit in Anspruch nimmt. Diese Seeumrundung habe ich viel seltener für einen schnellen Lauf genutzt. Ich weiß nur noch, dass ich es sogar mal 3 Tage nach einem Wettkampf in einer Zeit unter 20 Minuten geschafft hatte!

 

Wieder sah ich in der Ferne diese stehenden Wassersportler … tse, tse … Sachen gibt es! 😆

Mein Läufchen ging zwar zügig zuende, aber doch viel ruhiger als in früheren Tagen. Es wurde eine schöne 12-km-Runde, die ich noch 2 x in umgekehrter Richtung wiederholen konnte. Einmal hielt ich unterwegs an, um ein Götz-George-Gedenk-Foto zu knipsen!

Mein 4. sportlicher Abstecher wurde ein etwas schnellerer Lauf, in der Umgebung unseres 1. Berliner Domizils. Ich kam dabei auch an der Wohnung von Weinbergschnecke Anne vorbei. Leider war sie nicht zuhause! 😥

Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben! 🙂

10 thoughts on “Meine Berliner Seenrunden”

    1. Liebe Doris,
      ja, es war wieder mal schön dort laufen und vieles erkunden zu können! 🙂
      Wir waren nur für „ein paar Tage“ dort und sind auch schon wieder zuhause!
      Aber vielen Dank die Zeit in Berlin war sehr schön!
      LG Manfred

  1. Lieber Manfred,

    Berlin, speziell der Südwesten, ist ja in letzter Zeit überproportional häufig in den Bloggerwelten vertreten. Ist aber auch auch zu schön dort.

    Erinnerungen, auch läuferischer Natur, aufzufrischen ist auch immer wieder was ganz besonderes. Sieht aus als hättest Du eine schöne Zeit in unserer Lieblingsstadt gehabt 🙂

    LG Volker

    1. Lieber Volker,

      das sieht nicht nur so aus … ! 🙂 Es war super, super schön … ich habe noch ein paar Ideen und werde berichten!
      Der Südwesten war immer zum Wohlfühlen schön für mich! Und sicherlich trifft das auch auf andere zu!

      LG Manfred

  2. Ach ich liebe es immer wieder anderswo zu laufen, besonders auch gern dort, wo ich früher mal gewohnt habe. Die Umgebung von Berlin mit seinen Seen ist zudem besonders schön.

    Viele Grüße

    Jörg

    1. Lieber Jörg,
      es ist schon sehr interessant auf Entdeckerläufe zu gehen! … und in Erinnerung zu schwelgen tut oft auch ganz gut! 😉
      Die grünen Lungen Berlins hatten es uns diemal besonders angetan!
      LG Manfred

  3. Lieber Manfred,
    es ist immer toll so auf den Spuren der eigenen Vergangenheit unterwegs zu sein. Manchmal ist es auch traurig, wie zum Beispiel die Markierungen, die keiner mehr pflegt.
    Auch wenn du die Runden nicht mehr im Tempo früherer Zeiten läufst, so läufst du sie ja wenigsten und dann auch gleich mehrfach 🙂
    Ja und diese Leute, die auf einem Brett stehen und versuchen sich im Wasser fortbewegen …. tsss … immer dieses neumodische Zeugs 😆
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Liebe Helge,
      naja, ab und an sollte man auch mal was Neues ausprobieren, sonst rostet man ja ein. Aber so stehend nur mit den Armen was zu machen wird wohl nicht so meins werden. Dann doch lieber schwimmen … stell dir das mal vor! 😛
      Diese Kennzeichnungen fand ich sehr schön und haben mich definitiv immer wieder mal angestachelt!
      Meine Berliner Runden auf alten Pfaden zu laufen hatte einen besonderen Reiz!
      Jetze bin ich aber wieder zurück und gestern Abend war ich bei „meiner“ Burg! 😉
      LG Manfred

  4. Lieber Manfred,
    oh wie schade, dass wir uns verpasst haben! Du warst ja wirklich „direkt um die Ecke“ unterwegs. Deinetwegen hab ich mir jetzt mal die grünen Markierungen an den Bäumen angeschaut, die ich bisher nie so richtig betrachtet hatte. Soso, Möglichkeiten zur Tempokontrolle aus der Zeit vor GPS-Uhren. 😉 Den Vierling gibt es übringens noch (wenn ich die kleine Wasserlache nicht mit einem anderen Gewässer verwechsle). Er ist aber so gut wie zugewuchert. Ich mach mal ein Bild, wenn ich wieder dran vorbeikomme.

    Liebe Grüße
    Anne

    P.S.: Bildungslücke: Was hat die Terrassenstraße mit Götz George zu tun? Ich glaube, er ist in Zehlendorf auf dem Dorffriedhof begraben – hat er vorher in der Terrassenstraße gelebt?

    1. Liebe Anne,
      ob das ne Bildungslücke war?
      Ich hab mich dabei eh aufs „HörenSagen“ verlassen. Er soll mal in der Terrassenstraße ein Anwesen gehabt haben. Zumindest muss ich dadurch an ihn denken, wenn ich daran vorbei laufe. 🙂

      Naja, eine zugewachsene Wasserlache kann man halt im Vorbeilaufen nicht erkennen. Aber schön zu hören, dass sich nicht alles verändert hat, oder verloren gegangen ist! 😆
      Und extra meinetwegen auf Schilder achten … aber nicht stolpern dabei! 😆
      LG Manfred

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