Nach unserer Wanderwoche in Bad Schandau ging es mit der Bahn nach Dresden. Für diese Fahrt benötigt man selbst mit einer langsamen Verbindung keine 50 Minuten. Dementsprechend waren wir so früh in Sachsens Hauptstadt, dass wir noch nicht ins Hotel konnten.
Nach einem ersten Bummel durch die Altstadt ging es dann mit Straßenbahn und Bus weiter in den Norden der Stadt. Unser Hotel war ganz in der Nähe des St.-Pauli-Friedhofs, einem der größten Dresdens. Die evangelisch-lutherische Landeskirche, Betreiber des 1862 geweihten Friedhofs, kann leider die hohen Unterhaltungskosten nicht mehr stemmen. Mit einer schrittweisen Schließung (Nutzungsdauer) des Friedhofs geht dann ein Stück Familientradition zu Ende. Vielleicht bleibt er, ähnlich wie der Alte Südfriedhof in München, als kunst- und kulturhistorisches Denkmal weiterhin erhalten.
Am Folgetag stand ein etwas ausführlicherer Besuch der Altstadt Dresdens an. Wir erkundeten den Zwinger aus südlicher Richtung durch das Kronentor,
bestaunten Semperoper und Frauenkirche und führten uns den Fürstenzug zu Gemüte.
Mitten drin in dem ganzen Gerummel gab es Statuen zu bewundern, die da eigentlich nicht hingehörten. Wäre man flüchtig an ihnen vorbei geeilt, hätte man sie sogar für Wachsfiguren oder dergleichen halten können.
Es waren reale Menschen, die für mich unverständlich, ewig lange in ihren Positionen verharren konnten. Nur das edel silbrig grau gekleidete Paar vollzog ein immer gleiches Dankesritual, wenn man Geld in ihre Dose warf!
Tags drauf ging es zum Schloss Pillnitz, das direkt an der Elbe liegt. In der großen, schön angelegten und gepflegten Anlage befinden sich mit dem Wasserpalais, dem Bergpalais und dem Neuen Palais 3 Palais, die allesamt toll erhalten sind.
Die Gartenanlagen sind vielfältig und weit angelegt, mit einem barocken Lustgarten, inklusive Springbrunnen und Boskettanlagen, einem großen Schlossgarten mit 12 Baumreihen, sowie einem Englischen Garten und einem Chinesischen Garten.
Auf dem Rückweg bummelten wir am Elbufer entlang, schlenderten dann noch durch den großen Garten, vorbei am Rudolph Harbig Stadion und der Bürgerwiese, um dann wieder in die Altstadt zu kommen.
Am 3. Tag wollten wir mal wieder raus aus der Großstadt. Es zog uns zum Weißen Hirsch, einem reinen Villenstadtteil von Dresden, nicht aber um die tollen Villen zu bewundern, sondern um durch die angrenzende und zum Stadtteil gehörende Dresdener Heide zu wandern. Ein bisschen hat es mich an den Grunewald Berlins erinnert, mitten in der Stadt, doch fern ab vom Trubel und ähnlich bewaldet.
Danach ging es nochmal zum Flanieren an das Elbufer. Auf dem Weg dorthin bekamen wir stattliche Villen zu sehen, so auch die ehemalige Wirkungsstätte des Naturwissenschaftlers Manfred von Ardenne. 🙂
… und schon wieder der Schaufelraddampfer Dresden!
Braucht der einen ganzen Tag vom Schloss Pillnitz bis hierher? 😛
Zurück in der Inneren Neustadt fanden wir auf der Albertstraße ein nettes Café. Kaum hatte ich endlich mal wieder ein Belegfoto von unseren Schlemmereien „im Kasten“, gesellte sich ein Spatz zu uns und war auch im nächsten Moment mitten auf meinem Teller. Meine Anwesenheit schien ihn nicht zu kümmern. Er klaute sich ein gutes Stück Kuchen und verließ erst danach wieder meinen Teller.
Spätnachmittags wollte ich endlich mal wieder eine Runde drehen. Pünktlich mit meinem Start fing es auch an zu regnen. Nach den heißen Tagen war mir die kühlende Dusche allerdings sehr willkommen. Mich zog es bergan, vorbei am St. Pauli Friedhof in Richtung Heller. Es ist eine Landschaft in Dresden, die schon 1830 durch Rodung entstanden war. An dem Infoschild vorbei nutzte ich einen kleinen Pfad, um danach durch lichte Birkenbestände dieser Heidelandschaft zu traben.
Ich lief einen großen Bogen durch eine weitere Grünanlage Dresdens, die zu den grünsten Städten Europas zählt. Nachdem ich an einer Schafherde vorbei gelaufen war, konnte ich noch einmal in kleine Trails abtauchen und eine schöne 8-km-Strecke mit 95 hm abrunden.
Ein toller Ausklang unseres Urlaubs und des Dresden-Abstechers!
Lieber Manfred
Wunderschön, dieses Dresden!!
Kai war vor 2 Jahren da und kam ganz begeistert zurück. Er sagte, wir müssten unbedingt mal da hin. Jetzt verstehe ich das!
So viele schöne, historische Gebäude und Grünanlagen, das gefällt mir. Es scheint auch nicht sehr überlaufen zu sein. Gute Bilder hast du gemacht – und diesmal mit Kuchen-Belegfoto! 😉 Die Spatzen wissen schon, wo es was Gutes gibt, haha!
Eine schöne Laufroute hast du auch noch gefunden, was will man mehr?
Beim Stichwort Friedhof fällt mir noch eine Diskussion ein, die ich kürzlich in den sozialen Medien gelesen habe: würdest du in einem Friedhof laufen? Ich würde es nicht tun, auch wenn es mittlerweile in manchen Friedhöfen erlaubt ist.
Liebe Grüsse aus dem sonnigen Zürich!
Liebe Catrina,
ja, Dresden ist sehr schön, aber teilweise touristisch überlaufen. Die Kehrseite der Medaille. Ich hab bewusst die Bilder genommen, auf denen nicht so viel Volks zu sehen ist. Oft versuche ich auch dementsprechend zu fotografieren. – Dresden einen Besuch abzustatten lohnt sich aber auf jeden Fall!
Der Spatz war richtig frech, aber solange es für mich nur ein kleines Stück war, ging es in Ordnung. 😆 Er wusste, wo er recht bequem was kriegen kann! 😉
Die Laufroute war schön, hätte auch länger sein können, aber am letzten Abend … ich wollte nicht zu nasse Sachen einpacken. 🙂
Auf, durch und/oder über einen Friedhof laufen?
In meinen Augen ist es eine „zweischneidige“ Sache. Mit einer Gruppe (Lauftreff etc.) würde ich es auf gar keinen Fall machen! Lärmend, laut, oder als Tempolauf (Training) ginge auch nicht … und es ginge auf gar keinen Fall, wenn man andere Trauernde, vor allem einen Trauerzug stören würde. – Warum aber sollte ich nicht andächtig trabend am Grab meines Schwiegervaters vorbei laufen? Er kannte meine Vorliebe. Meine Mutter könnte ich so leider nicht „besuchen“, da sie zu weit weg liegt. – Ich bin der Meinung, dass wir da zu kategorisch, zu verspannt sind, aber als Pastor nehme ich darauf Rücksicht, weil ich weiß, dass sich zu viele aufregen würden und nicht mehr ungestört ihrer Trauer „nachkommen“ könnten.
Nach 2 Regennächten aus dem sonnigen Darmstadt
LG Manfred
Lieber Manfred, Dresden immer eine Reise wert, das kann ich nur bestätigen. Gute Idee, kommt mir alles sehr bekannt vor und macht Lust auf wieder einmal hinfahren. Sieht alles so leer aus !!
Liebe Margitta,
schön, dass du das bestätigen kannst! 🙂
Da ich Bilder mit zu viel Volks nicht mag, versuche ich oft schon entsprechend zu fotografieren. Im Nachhinein habe ich dann die Bilder rausgesucht, die passten, also einen leeren Eindruck machten!
Sieht besser aus! 😆
LG Manfred
Lieber Manfred,
oh Elbflorenz habt ihr auch noch gebührend erlebt. Ich kenne es aus familiäre Gründen seit meiner Kindheit. Schön, dass die Erinnerungen mit Deinen Fotos wieder aufgefrischt wurden. Mein Highlight ist immer die Frauenkirche, die ich noch als Nachkriegssteinhaufen kenne. Und wenn man die nun sieht…. Aber auch sonst die Vielfalt der Stadt, Kultur&Natur, ist immer wieder begeisternd. Schön, dass ihr dazu ausgiebig Zeit hattet!
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
ja, es ist eine Stadt, die es zu besuchen lohnt! 😉 Viel Historisches und Sehenswertes haben wir alles nur von „Außen“ bewundert. Manches Museum, manche Ausstellung hätte sich auch vertiefend gelohnt, aber bei der Hitze in Virus-Zeiten mit MNB … dazu waren wir nicht bereit!
Die Frauenkirche, meine Frau kennt sie von DDR-Besuchen auch noch als Trümmerhaufen, haben sie wieder gut hingekriegt … zum Glück!
Erholt euch gut!
LG Manfred
Lieber Manfred,
eine sehr schöne Stadt, Dresden. Ich war noch nie dort aber es scheint, als ob sie ein Besuch Wert ist.
Stadtbesichtigung, Wanderung und Laufen – alles dabei, sogar Bilder von euren Schlemmereien ? die sogar ein Spatz hergelockt hat. Süß!
So soll Urlaub sein!
Liebe Grüße Anna
Liebe Anna,
ja, vor allem die Dresdener Altstadt, aber auch andere Viertel haben viel Sehenswertes und Historisches zu bieten. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, solltest es dich mal in nord-östliche Richtung „verschlagen“! 😉
Der kleine freche Vogel hat mich auch überhaupt nicht gestört, im Gegenteil, ich freue mich immer daran Vögel zu sehen. Sind doch heute immer mehr Arten vom Aussterben bedroht! 😥
Der Urlaub hatte fast alles und war sehr erholsam!
LG Manfred
Lieber Manfred,
In Dresden war ich noch nie – das scheint ein Fehler zu sein, wenn ich mir deinen Bericht so durchlese. Sehr eindrucksweckend. Und ja die Bilder sehen so aus alsob es keine Touristenschar gibt.
Jetzt hast du endlich mal ein Kuchenfoto und schon wurdest du dafür bestohlen. So eine Frechheit aber auch ;).
Liebe Grüße!
Liebe Roni,
Dresden lohnt sich, aber extra deshalb übern großen Teich zu kommen … vielleicht mal hindüsen, wenn du eh in Europa bist. Aber sicherlich ist dann die Zeit knapp bemessen, oder du machst mal ne geplante „mehr-Städte-Tour“! 🙂 … dann aber nicht zur Hochsaison, wegen der Touri-Scharen! 😉
Ich könnte mich ja jetzt rausreden, dass ich endlich belegen kann, warum es hier riskant war, seine Schlemmereien abzulichten. Jedesmal wenn man das Handy zum Fotografieren in die Hand nahm, dann … NEIN, so schlimm war es mit den Vögel auch nicht! 😆 … und es wurde mir wirklich genug übrig gelassen! 🙂
LG Manfred
Lieber Manfred,
ich klüngel mal wieder hinterher. Dresden steht bei mir ganz oben auf der Agenda der zu besuchenden Orte. Deine Bilder belegen noch einmal eindrucksvoll warum. Wirklich schön.
Fein, dass sich auch noch eine Laufrunde im Deinem Urlaub ausging. Birken und Heide haben ja schon einen norddeutschen Touch.
LG Volker
Lieber Volker,
kein Problem! 🙂
Dresden lohnt sich definitiv! Man kann dort eine Menge machen, auch auf Kunst und Kultur … selbst sportlich ginge einiges! 😉
An den norddeutschen Touch dachte ich auch, bin aber gedanklich eher in der Südheide um Celle herum gelandet. Dort hatte eine Tante meiner Frau ein kleines Ferienhäuschen, welches wir auch des öfteren aufsuchen, bzw. nutzen durften!
LG Manfred