Seit fast 9 Monaten kann ich nicht durchgängig unbeschwert laufen. Aber erst ein weiterer Besuch beim Orthopäden hat es mir bewusst gemacht, was ich im Februar nicht so mitbekommen hatte. Mein Innenmeniskus ist nicht nur degeneriert, sondern an zwei Stellen eingerissen.

Zwei Problembereiche um das rechte Knie sind jetzt wenigstens behoben. Der degenerierte Knorpel auf der Rückseite der Kniescheibe hatte für Schmerzen gesorgt, da die Kniescheibe nicht zentral lief. Dank meines Physiotherapeuten ist das deutlich verbessert. Und dann hatte ein zu niedriger Sattel Überlastungsschmerzen hervorgerufen. Dazu wird es nicht mehr kommen, da mein neues Fahrrad korrekt vermessen ist.

Dadurch ist natürlich noch nichts am Meniskus verbessert worden. Ein Termin für eine Arthroskopie muss her.

Bis es so weit ist, sollte ich nicht nur Trübsal blasen. Aber ausschließlich die Lilienspiele als Pausenfüller zu nutzen, kann einen Läufer auf Dauer nicht zufrieden stellen. Zum Glück wurde am letzten Sonntag der Frankfurt-Marathon übertragen:
… und es war ein aufregendes Rennen. Ich fieberte richtig mit Arne Gabius und dann auch mit Lisa Hahner mit. Da hat es mir wenig ausgemacht, dass ich selbst nicht laufen konnte. Am Anfang sah es noch so locker aus, wie der momentan beste deutsche Marathonläufer mit den afrikanischen Frontrunnern mit lief. Auch habe ich noch nichts drauf gegeben, als der Kontakt zu den Schnellsten etwas abriss. Als Arne aber auf der Mainzer Landstraße war und sein Gesicht immer wieder einmal schmerzverzerrt gezeigt wurde, habe ich mit ihm sogar mitgelitten. Bis dahin hatte er eine knappe Minute auf den 27 Jahre alten deutschen Rekord herausgelaufen … sollte das reichen? Arne Gabius brach nicht wirklich ein, sondern konnte ein fast unvermindert hohes Tempo laufen. Das hat mich begeistert, trotz der Schmerzen, die er ja offensichtlich hatte, sich so durchzubeißen. Aber es wurde dann doch noch recht eng. Nur seine tolle Grundschnelligkeit hat ihn dann „überleben“ lassen und ihn in die Festhalle gerettet. 14 Sekunden waren es am Ende, die Arne Gabius unter dem alten deutschen Marathon-Rekord geblieben ist! Tolles Rennen in 2:08:33 Stunden!

… und Lisa Hahner? – Sie rannte auch ein super tolles Rennen, zeigte fast durchgängig ihr sympathisches Lächeln und konnte einen neuen persönlichen Rekord laufen. Lisa wurde deutsche Meisterin in 2:28:39 Stunden, verpasste aber um 9 Sekunden die Qualifikation für die olympischen Spiele. Schon ihre Schwester Anna hatte die Quali in Berlin nicht geschafft, obwohl sie eine „2:26“ zu stehen hat.

Schade drum, denn ich kenne keinen Läufer, der es diesen sympathischen Zwillingsschwestern nicht gönnen würde, bei Olympia zu starten. Da gibt es Landesverbände, die ihre Sportler mit deutlich schlechteren Ausgangsleistungen zu den Olympischen Spielen mitnehmen, weil die IOC-Norm „milder“ gesetzt ist. Der DLV aber setzt seine Qualifikationsnorm unsinnig hoch an, anstatt dankbar zu sein, dass im Marathonbereich etwas zu passieren scheint.

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