Farbe bekennen, lohnt sich das?

Am ersten Tag unseres Berlin-Aufenthaltes im Oktober 2017
haben wir „auf Geschichte“ gemacht und sind ins Stasi-Museum gegangen.

So scheußlich Geheimdienstgeschichten auch alle waren und sind,
so wenig darf so etwas verdrängt werden, oder in Vergessenheit geraten!

   

Im Museumshof stehen u. a. Aufstellwände mit vielen historisch interessanten Dokumenten, aber auch mit einigen Beispielen mutiger Bürgerproteste gegen das damalige DDR-Regime. Ob in der evangelischen Studentengemeinde, oder auf offener Straße haben sich mutige Bürger geäußert.

   
    

Natürlich hat die „Führungsriege“ der Stasi fern ab der Öffentlichkeit getagt, über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden und manchmal auch gegen sie. – In den Innenräumen des Museums kann man das nachvollziehen und sich nicht nur die Räumlichkeiten der damaligen „Führungsriege“ ansehen,

    
    

… sondern auch bestaunen mit welchem Aufwand Spionage betrieben wurde:

             
    

Akribische Aufzeichnungen über und von IMs, versteckte Kameras in Türverkleidungen, Jacken, Gießkannen, Baumattrappen und Geldbörsen … und das bei Größe und Gewicht damaliger Ausrüstungen. Selbst Nachschlüssel von West-Berliner Wohnungen gehörten zum Repertoire.

    

 

Wie abgehoben und skurril es hinter den Kulissen zuging, zeigt eine andere Geschichte: der langzeitige Stasi-Chef Erich Mielke hütete ein großes Geheimnis. In einem ominösen roten Koffer wurden Akten verwahrt, die Erich Honecker schwer belastet hätten. – … und der kleine Mann?

   

Und die Skrupellosigkeit machte auch vor Kindern keinen Halt. Im normalen Sportunterricht wurden nicht nur ab der 7. Klasse Sichtungen für zukünftige Agenten vorgenommen, sondern z. T. auch mit Handgranaten-Attrappen Weitwurf geübt!  👿

 

Und heute … da geht das alles noch viel subtiler und umfangreicher, werden Daten auch unbescholtener Bürger in Unmengen gesammelt … und wir schlucken es, trösten uns damit, dass wir nichts zu verbergen haben.

Im Mai 2008 hat Guido Westerwelle auf dem Münchner FDP-Parteitag vor einem Orwellschen Überwachungsstaat gewarnt und sogar mal was Gutes gesagt: „Es sei ein „übler Satz“ zu sagen: „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten.“ Wer so rede, mache sich zum Untertanen und offenbare Obrigkeitsdenken.“

Deshalb:

Laufend Manfred