Seit geraumer Zeit lese ich vieles im Trail-Magazin ganz gerne. Es ist ein Magazin das polarisiert. Manche mögen die Macher der Hefte nicht und sehen Selbstdarsteller in ihnen. Anderen ist es zu abgehoben, oder zu einseitig. Diesbezüglich bin ich nicht so kritisch, man kann es eh nicht allen recht machen.

Hellhörig werde ich bei Diskussionen folgender Fragen:

• Kann man Trail-Running definieren?
• Ist das Laufen im urbanen Gelände Trail-Running?
• Brauchen Trail-Runner einen eigenen Verband?

Ich möchte mit einem dreifachen Nein antworten:

• Warum wollen wir denn unbedingt das Trail-Running definieren?
  Mal abgesehen davon, dass wir früher schon im unwegsamen Gelände cross-, oder
  quergelaufen sind! – Vielleicht war es nicht das gleiche, weil die Höhenmeter fehlten.
  Dabei stört der Begriff >Trail-Running< weniger. – Aber brauchen wir Definitionen?
  Wir sind gerne in der Natur unterwegs und erleben gerade beim Traillaufen die Freiheit
  des Laufens im unwegsamen, zumindest aber profilierten Gelände!
  Und danach können wir ja darüber fachsimpeln, aber definieren?
• Warum muss das Laufen im urbanen Gelände Trail-Running genannt werden?
  Nur damit sich die Läufer der Großstädte dazu gehörig fühlen?
  Es muss doch nicht in jeder Gegend das Traillaufen möglich sein!
  Nicht jeder kann durch schöne Parkanlagen laufen, wie es sie in Großstädten oft gibt,
  oder an Wasserläufen, oder Seen entlang laufen!
• Mein entschiedenstes Nein aber kommt bei der dritten Frage:
  Warum brauchen Trail-Runner einen eigenen Verband?
  Ist es nicht gerade das Lebensgefühl des Trail-Runners, sich ohne Regularien laufend
  in der Natur bewegen zu können?
  Müssten wir nicht auch hellhörig werden, dass unser Sport noch mehr vermarktet werden soll? – Wie ist der Markt explodiert, seit große Hersteller das Trail-Running für sich entdeckt haben. Muss nun die Vermarktung durch einen Verband vorangetrieben werden? – Wie in vielen Sportarten vorher, wird es dann kommen!
  Gönnen wir den Spitzenläufern ihre Rennserien … aber ein eigener Verband?

Da spricht mir Rickey Gates aus der Seele. Im Trail-Magazin 04 (Mai/Juni) 2015 ist ein Interview mit ihm abgedruckt. Seine Antwort auf die Frage nach dem „Vergleich“ des Trail Runners Rickey Gates mit dem Kerouacschen Vagabunden lautet: „Ach warum versuchen wir denn immer und immer wieder zu definieren, was ein Trail Runner, oder ein Mountain Runner ist. Wir laufen durch die Berge, die Landschaft, die Stadt, wir gucken immer aus den selben zwei Augen. Ist Trail Running besser als jeder andere Weg, sich diesen Film anzuschauen? Es ist einfach nur ein anderer Weg.“

Laufend Manfred