Seit 1978 gibt es den Citylauf in Darmstadt. Er ist einer der ältesten seiner Art; erst noch Cup da Franco oder ‚Pizzalauf‘ genannt, aufgrund der Pizza-Gutscheine, die die namensgebende Pizzeria sponserte.

Leider gibt es die Pizzeria nicht mehr, aber wir haben gute Erinnerungen an die ASC-Stammtische! Der Name Cup da Franco ist passé, aber an die Pizza-Tradition hat 2022 eine Art Pizza-Party eines Ladens am Ludwigsplatz erinnert.

… ich war dabei, nicht bei der Party, nicht als Läufer, sondern in diesem Jahr wieder als Helfer! 😆

… und das kam so:
Vor einigen Wochen lief ich beim Michael vorbei, wie oft, wenn ich von meiner Nahost- oder Burg-Runde komme! Unser ehemaliger Hindernisläufer vom ASC Darmstadt rekrutiert die Helfer, ich sagte spontan zu und er teilte mich im üblichen Einsatzbereich ein.

Nebenbei erzählte er mir, seine in Koblenz 1987 gelaufene Zeit (s. prominente Sportler – Teil 2), reichte nach einem Protest von 5 Teams (!), doch für Rom (WM ’87). Er wollte seinen Frust wegspülen, als ihn eine Einladung 2 Tage vorm Wettkampf erreichte. Also ab in den Flieger, mitlaufen und genießen, auch ohne Chance weiterzukommen! 😉 Zum Trost konnte er 1990 nochmal einen schnellen Lauf hinlegen, ähnlich wie zuvor! 👍

Am Stadtlaufabend war ich dann so früh vor Ort, dass noch kein anderer Helfer meines Streckenabschnitts da war. Zeit genug Flatterband zu organisieren und mit vielen Bekannten zu quatschen. So ganz alleine die restlichen Sperrgitter zu stellen und das Band aufzuhängen, habe ich mir nicht angetan! 😛

Später waren wir im Abschnitt zu fünft und alle Vorbereitungen liefen wie am Schnürchen! Die Aufgabe als Streckenposten während der einzelnen Läufe war diesmal stressfrei, da sich die Passanten und Zuschauer sehr rücksichtsvoll verhielten. Es gab schon andere Stadtlauf-Abende, an denen Passanten reihenweise die Strecke genau dann queren wollten, als Läufer im Pulk vorbei kamen! 😈😬

Wenn es stressfrei läuft, hat man genug Zeit zu beobachten. Spaß machten die Kinder, die mit voller Hingabe liefen! Immerhin gab es 4 Kinder- und Jugendläufe, also viel zu sehen! 😆 Bei den 3 Läufen der Erwachsenen lag der Fokus eher auf biomechanischen Beobachtungen. Was gab es da erschreckende Bilder! 🙈

   
noch nicht so klar (li.) / Vorfußlaufen und tiefer Schwerpunkt deutlich (re.)

Erst gab ich dem – sorry – wirklich hässlich laufenden jungen Mann nur kurze Zeit, in der er mit Spaß schmerzfrei laufen kann, dann sah ich ihn in der Gruppe, die verletzungsbedingt den Laufsport aufgeben muss.

… dann ging mir durch den Kopf: was maße ich mir eigentlich an? – Vielleicht dreht gerade dieser Läufer 2 x pro Woche freudvoll seine Runden, sein Körper hat sich an den Laufstil, an geringe Belastungen gewöhnt und er bleibt lange dabei?! – Ich wünsche es ihm! … und wenn nicht, wird er hoffentlich richtig beraten!

Natürlich bin ich als biomechanisch ausgebildeter und in Bewegungsbeobachtung geübter Diplom-Sportlehrer in Gedanken noch ein bisschen bei solchen Laufstilen hängen geblieben: hier läuft jemand, der nicht ideal abrollt, die Kraftwirkung beim Fußaufsatz nicht ideal übertragt und weitergibt. Die gesamte Belastung entspricht überhaupt nicht im Entferntesten dem Idealbild. Da nutzt es ihm nichts, dass er ein Vorfußläufer ist.

Uups, 😳 da war ich mal wieder beim leidigen Thema, das oft emotional und wenig fachlich fundiert diskutiert wird. Leider lassen sich selbst studierte Physiker fehlleiten, von der Annahme, man könne mechanische Idealbilder 1:1 auf den Menschen übertragen und er kommt durch das einfache Vorfußlaufen in Minimalschuhen, oder barfuß zu verletzungsfreiem Laufen?! – Die Biomechanik wird leider oft vernachlässigt! 😥

Wie sollen denn Muskeln, Sehnen und Knochen (vor allem solche) Fehlstellungen nur durchs Minimalschuh-, Barfuß-, oder Vorfußlaufen von alleine korrigieren?

In einer biomechanischen Studie an über 15.000 Läufern wurde nachgewiesen, dass über 90 % der beobachteten Läufer, zuerst mit der Ferse oder dem Rückfuß den Boden berühren, obwohl sich etwa 15 % subjektiv als Vorfußläufer und 54 % als Mittelfußläufer einschätzten. Nur 2% aller Läufer rollen über den Vorfuß ab, auch nach Umgewöhnung! (Prof. Dr. G.-P. Brüggemann)

Schön wäre, wenn der Hype aufhörte, der das Minimalschuh-, Barfuß-, Vorfußlaufen als Problemlöser sieht, evtl. noch für alle Läufer gleich. Ein anderer Fokus ist wichtiger, nämlich dass umgestellt werden sollte nach individuellem Belastungsmuster, wenn nötig. Es gibt genügend Läufer, die Unterstützungen brauchen, ob durch Einlagen, Schuhe, oder gestützte Schuhe. Nicht viele können sich über Jahre das Minimalschuh-, oder Barfußlaufen verletzungsfrei leisten, weil sie nicht in der komfortablen Lage sind, es zu kompensieren.

Erst kürzlich äußerte sich ein Arzt dazu, dass vor allem ältere Läufer durch Minimalschuh-, oder Barfußlaufen ihre Fußfehlstellung verstärken können!

Manche argumentieren auch, die Laufschuhindustrie boomt, aber noch nie gab es so viele laufbedingte Verletzungen. Dem halte ich entgegen, dass es auch noch nie so viele Läufer gab, die zudem meist ihre Schuhe ohne Beratung kaufen, mit nur einem Paar unterwegs sind und es zu lange nutzen. – Dieses Argument ist für mich zu schnell dahingeworfen und nicht wirklich zugkräftig!

Also: Augen auf, beim Laufschuhkauf und sich vernünftig beraten lassen, Thomas übernimmt das gerne! 😆

16 thoughts on “44. Stadtlauf”

  1. Lieber Manfred,
    ich kann dir da nur teilweise zustimmen. Ja Minimalschuhe sind nicht für jeden etwas. Nein, eine Umstellung des Laufstils vor allem auf Vorfußlauf ist nicht unbedingt wünschenswert. Es gibt ja biomechanische Gründe warum Menschen so oder so laufen und einen anderen Stil zu erzwingen ist oft kontraproduktiv. Auch werden nicht alle Läufer automatisch Vorfußläufer, nur weil sie Minimalschuhe tragen – ziemlich wenig sogar (ich zum Beispiel nicht).
    Aber wie ich in einem Kommentar zu Catrina erwähnte mein Laufstil ist genauso schlecht in Minimalschuhen wie Stabilschuhen wie sich aus einer Laufbandanalyse ergab, also laufe ich einfach wie ich mich wohlfühle. Was aber durchaus sinnvoll ist, ist gezielte Kräftigung von Muskeln, der junge Herr sieht aus als könnte Arbeit an den Abduktoren mehr bewirken als andere Schuhe.
    Danke für das Engagement beim Lauf!

    1. Liebe Roni,

      vielen Dank für die Ergänzung, die zeigt, dass man in einem Blogbeitrag, selbst dieser Länge, längst nicht alles abhandeln kann. Dazu ist das Thema eigentlich zu komplex. Allerdings wollte ich es auch nicht zu umfangreich aufbrezeln, ist ja lang genug geworden! 😉

      Der Laufstil des jungen Mannes ist natürlich extrem! Auch wollte ich nie suggerieren, dass ihm ’nur‘ mit guten Einlagen und/oder Schuhen geholfen wäre. Zudem könnte es sein, dass er nicht viel macht und dabei zurecht kommt. Allerdings … bekäme er Probleme, könnte man berechtigterweise einwenden, er hätte sich früher um professionelle Hilfe kümmern sollen. Zuallererst müsste er aufrechter laufen lernen, aber das hier weiter zu vertiefen, ist ja müßig … zu fiktiv und theoretisch! 😉

      Toll finde ich, dass du dich nicht kirre machen lässt und so läufst, wie du dich wohlfühlst. Eine gewisse Muskelkräftigung ist dabei immer eine gute Ergänzung, die ich leider allzu oft vernachlässige! 😥 Da kommt dann doch mein innerer Schweinehund aus der Versenkung, der mich bzgl. meiner Lauferei in Ruhe lässt, mich noch nie vom Laufen abgehalten hat! 😛 😆

      In einem wichtigen Punkt gebe ich dir Recht, ein guter Physiotherapeut, noch besser mit sportpraktischer Erfahrung, ist allemal besser, als die aufwendigste Laufanalyse, die meist allzu standardisiert und kommerziell orientiert abläuft!

      Beim Stadtlauf habe ich gerne geholfen, zumal ich mal wieder unter Leute kam und viele getroffen habe, die bzgl. der Lauferei ähnlich gesinnt sind!

      Über den großen Teich ein dickes Paket 😆 lieber Grüße! Manfred

      1. Lieber Manfred,
        auch in einem Kommentar kann man nicht alles gut rüberbringen ;). Ich stimme dir zu das gute Hilfe hier angebracht ist, bezweifelte allerdings das Schuhladen und Instruktionen zur Veränderung allein eine Verbesserung bewirken würden.
        Das Paket mit Grüßen ist angekommen!

        1. Liebe Roni,

          klaro, auch muss man dieses Thema hier nicht erschöpfend behandeln. Wir wissen beide, dass noch ne Menge zu sagen wäre und dabei kann man es auch belassen! 😉

          … und bei den Schuhläden kommt es natürlich auch drauf an, wie gut das Personal ausgebildet ist und ob sie sich bei der Beratung ein Stück weit frei machen können, oder ob sie nur an den Verkauf denken. Meine Freunde argumentieren, wenn wir nur ans Verkaufen denken, wird es eher mal unzufriedene Kunden geben und die kommen nicht wieder. So können sie auch zugeben, dass sie nicht immer passende Schuhe da haben und schicken Kunden auch zum Physiotherapeuten!

          Oft ist es ja das richtige Maßnahmenpaket, das hilft!

          Liebe Grüße Manfred

  2. Lieber Manfred
    Ha, das heisse Eisen! Cool, dass du es aufnimmst.
    Dein biomechanischer Problemfall hat fast die gleichen Schwierigkeiten wie ich bei der Laufanalyse, obwohl ich nicht zu den 2% Vorderfussläufern gehöre 🙂
    Ich bin mit dir und mir Roni einig: Barfuss oder Minimal ist nicht für jeden Läufer etwas. Aber ich finde, jeder sollte es mal ausprobieren.

    Ich zum Beispiel brauche (anscheined) stützende Einlagen. Ich denke, es kann gerade deswegen nicht schaden, immer wieder ein paar hundert Meter oder gar ein paar Kilometer pro Woche mit Minimalschuhen (Shammas) zu laufen. So lange ich das vorsichtig mache, kann nichts schiefgehen. Ich sehe das wie ein Muskeltraining an.

    A propos Muskeltraining: gestern beim langen Traillauf mit Mapman habe ich etwas Neues ausprobiert. Ich habe versucht, die ganze Zeit mit den Gluteus Muskeln zu arbeiten. Der Effekt war überraschend: 1. ich konnte bergauf ein flottes Tempo halten, 2. die Oberschenkel waren entlastet und 3. habe ich heute ein Muskelkater im Gesäss wie noch NIE! 🙂

    Wenn die Laufanalyse sonst nichts gebracht hat, dann wenigstens diese Einsicht: ich sollte öfter bewusst an diese schlafenden Muskeln denken. 🙂

    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Zürich!

    1. Liebe Catrina,

      so, nach einem Zoobesuch mit einer Enkelin, bin ich wieder online! 😆

      Ich hab gar nicht mal eine Situation gesucht, um das Thema nochmal anzuschneiden, aber bei diesen Bildern, die ich 3 x bestaunen musste (3 Runden), sprang es mir quasi ins Gesicht!

      Bei dir sehe ich dennoch 2 größere und entscheidende Unterschiede: du rotierst deinen Fuß beim Aufkommen nicht so stark und du ’sitzt‘ nicht so, wie dieser Läufer!

      Mein ‚Barfuß-Training‘ habe ich jeden Tag zuhause, da ich hier immer in Strümpfen rumlaufe und das sind Kompressionsstrümpfe, die ich tragen muss, wegen meines ‚Gendefekts‘ (Faktor-V).

      Ah, schön, dass du das so bewusst (und isoliert) einsetzen kannst. Bald bist du kräftig genug und bekommst keinen Muskelkater mehr!

      Aus dem sonnigen Darmstadt
      liebe Grüße zurück! Manfred

  3. So, lieber Manfred, jetzt rede ich nicht mehr mit Dir. Meine Art zu Laufen so madig zu machen! Das hast Du jetzt davon! 😀

    Nein, im Ernst, mir geht es wie Roni, ich bin in Laufschuhen trotz vernünftiger Beratung nie sehr langanhaltend verletzungsfrei gelaufen und ohne tue ich es auch nicht. So bleibt mir als Argument nur die wunderbare Freiheit vom Fuß. Aber… mir fällt gerade ein… ich muß ja gar nicht argumentieren, weil ich ja schließlich auch niemanden missionieren möchte 😎

    Versuchen wir einfach gut durch unser Läuferleben zu kommen, ob mit oder ohne.

    LG Volker

    1. Lieber Volker,

      genau darum kommen wir bestimmt wieder zusammen, weil du nicht missionieren möchtest. Das wollte ich auch nicht … hoffentlich ist es jetzt nicht allzu schräg rüber gekommen! 😥 😳

      Ich habe lange Einlagen getragen, konnte aber irgendwann umsteigen! Allerdings bilde ich mir ein, dass ich dann von entsprechenden Laufschuhen profitiert habe. Seit geraumer Zeit geht es auch nicht mehr mit allzu direkten Schuhen. Die eine Seite braucht etwas Dämpfung, die andere eine breite Zehenbox und einen etwas nach hinten verlagertes Abrollverhalten des Schuhs!

      Mir war wichtig herauszuarbeiten, dass es immer individuelle Lösungen braucht. Manchmal findet man sie selbst, manche haben es gleich im Gespür und andere finden hoffentlich die richtige Beratung. Ich gebe allerdings zu, dass die richtige Beratung nicht so leicht zu finden ist! Vielleicht hatte ich Glück, allerdings hatte ich mindestens 25 Jahre schmerzfrei alleine meine Lösungen gefunden!

      Dir wünsche ich, dass deine Füße endlich Ruhe geben und dich wieder laufen lassen, so wie du es willst und auch um deine Freiheit zu genießen! … ich hab doch gar nichts madig machen wollen!!! 😥 😥 😥 😥 😥

      Deinen letzten Satz unterschreibe ich und schicke dir ins Oldenburgische
      liebe Grüße Manfred

  4. Diese Art von Läufern sieht man immer wieder – überall – und ich glaube nicht, dass das Schuhwerk dazu beitragen würde, ihren Laufstil entscheidend zu verändern. Man kann vielleicht mit Hilfe anderer ein wenig am Laufstil “ feilen “ , aber ich glaube nicht, dass sich dadurch viel ändern würde – alles aus eigener Erfahrung beobachtet.

    Darum genieße ich es, wenn ich Läuferinnen- und/oder Läufern begegne, die sich locker, leicht, vielleicht auch elegant bewegen, eine Augenweide, aber nicht jeder hat das Glück, damit gesegnet zu sein.

    1. Liebe Margitta,

      ich denke, dass du es mit deinen Schlussbemwrkungen sehr gut triffst!

      Ich wollte auch nicht suggerieren, dass Schuhe sowas wie ein Allheilmittel sind, wollte eher dagegen halten, gegen die Meinung, dass Minimalschuh-, oder das Barfußlaufen (fast) alles löst, lösen kann. Bei bestimmten leichten Fehlstellungen sind Einlagen, oder gestützte Schuhe sogar medizinisch indiziert, da wären sogar Minimalschuhe kontraproduktiv. Deshalb hab ich für individuelle Problemlösungen plädiert!

      Den Laufstil können Schuhe nicht ändern, oder verbessern, da bin ich auch bei dir.

      Liebe Grüße Manfred

  5. Lieber Manfred,
    ein spannendes und „reizendes“ Thema! Ich erlebe Beratung in Laufläden höchst unterschiedlich. Wenn schon ein Verkäufer erst gar nicht fragt, was man denn so läuft, sondern irgendwas ranholt nach dem Motto „Frauen kaufen eh‘ nach Farbe“ ist er für mich schon unten durch. Es gibt Gottseidank auch gute Beispiele. Und sehr gut war die Laufanalyse und -beratung bei Matthias Marquardt (https://18071960.blogspot.com/2016/12/nach-berlin-uber-langenhagen.html#comment-form), der hat sowohl richtig gute Technik (Video) als auch viel Lauferfahrung plus medizinische Ausbildung.
    Und ansonsten geht auch nichts über Eigenbeobachtung und in den Körper hineinhorchen. Ich GEHE gern in Barfußschuhen, aber länger damit zu laufen wäre wohl eher nicht mein Ding.
    Bei einem Lauf mithelfen ist sehr lobenswert! Bestimmt konntest du noch viel mehr interessante Studien treiben, wie hier beschrieben. Und vor allen Dingen können nur dank fleißiger Helfer wie deinereiner überhaupt Laufevents stattfinden!
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke

      allerdings konnte Dr. Marquardt seine eigenen Hinweise nicht selbst umsetzen, so ein Besucher eines seiner Seminare. Mir ist er oft zu fordernd und absolut gewesen, hab aber lange keine Aussagen mehr von ihm gehört, oder gelesen.

      Bzgl. der Laufläden ist es von Nachteil, dass es nicht sowas, wie ein ‚Zertifikat‘ gibt. Z. B. waren die Runners Point Läden, Ableger von Karstadt, auch auf Verkauf ausgerichtet. Solange es hier in Darmstadt einen gab, hab ich dort so manches Mal nach ‚Ausläufern‘, oder Socken geguckt. Da der Laden klein war, hab ich bei Verkaufsgesprächen immer was mitbekommen. Es war z. T. fast schon als grauenvoll zu bezeichnen, was da so gesagt wurde. Da bin ich dann lieber aus dem Laden geflohen! 😆 … und in Kaufhäuser würde ich nicht gehen, es sei denn ich kenne einen Schuh und will ihn gerne nochmal kaufen.

      Laufanalysen, die wirtschaftlich unabhängig und von guten, lauferfahrenen Fachleuten durchgeführt werden, sind am besten. Eigenbeobachtung kann täuschen, aber als erfahrene Läuferin, oder Läufer kriegt man das oft ganz gut hin.

      Ja, ich konnte viele Beobachtungen machen, auch nicht nur Bewegungsbeobachtungen!

      Danke! Ich helfe gerne, wenn es zeitlich so gut passt und so in der Nähe liegt, dann erst recht!

      Liebe Grüße Manfred

      1. Lieber Manfred,
        da muss ich aber nochmal drauf eingehen…
        Wir haben Herrn Marquardt ja persönlich kennengelernt. Dass sich ein Arzt soviel Zeit wie er nimmt, habe ich selten erlebt. Die Laufanalyse, die man hinterher ausgehändigt bekommt, ist exzellent und sehr umfassend. Inklusive z.B. Fotos mit Vermessungshinweisen vom Laufband usw. Er ist sehr aufmerksam und zugewandt. Würde ich näher dort wohnen, wäre er mein Hausarzt! Übrigens, er erkannte, dass mir mein Orthopädieschuster (möge er in der Hölle schmoren) mir einen Beinlängenausgleich unter die falsche Seite der Einlage montiert hatte, ich lief also statt mit Ausgleich mit Verlängerung des ohnehin längeren Beins! Meine geäußerten Bedenken tat der Schuster ab und ich, blöde wie ich war, glaubte dem Typ! Übrigens schmückt er sich damit, dass er die Kölner Eishockeymannschaft betreut und bietet auch „Analysen“ in einem Laufladen an.
        Ja, M. hat früher mal Top-Zeiten gelaufen und hat heute wohl auch so seine körperlichen Folgen. Aber der Grad ist eben schmal und wenn einen die Bestzeitenjagd triggert…. außerdem: Wissen wir nicht alle, was man eigentlich neben dem laufen noch machen sollte, dehnen, Gymnastik usw. und machen wir das alle brav?
        Laufschuh aus dem Kaufhaus? Nein, außer ich kenne das Modell.

        Liebe Grüße und immer bestes Schuhmaterial an den Beinen!
        Elke

        1. Liebe Elke,

          deswegen habe ich auch bewusst dazu gesagt, dass die Aussage von einem Besucher eines seiner Seminare stammt. Zugestehen muss man sicherlich, dass vor allem ältere Sportlehrer auch nicht (mehr) alles umsetzen können, was sie sich von Schülern erwünschen. – Weiterhin ist es sicherlich ein riesen Unterschied, ob man nur etwas liest, oder jemanden persönlich kennt! Kurze Artikel in einer Laufzeitschrift, oder Aussagen in einem Buch können auch nicht alles abbilden. Das sehen wir ja auch bei fachlichen Beiträgen hier auf unseren Blogs.

          Also, vielen Dank für deine Ergänzung!

          Dass ein Arzt sich viel Zeit für einen Patienten nimmt, habe ich schon öfters erlebt. Da ist es gut, wenn ein relativ persönliches Verhältnis entstanden ist! … und ich hoffe doch, dass ein Arzt mehr sieht, als ein Orthopädieschuster! Schande über den, der dich sooo schlecht beraten hat! 😥

          … ach sollten wir uns auch anderweitig bewegen, dehnen, kräftigen? 😆 😛 😆 Wie recht du hast!

          Immer gut gerüstet, wenn laufend unterwegs!
          Liebe Grüße Manfred

  6. Da schau ich einmal nicht regelmäßig den RSS-Reader durch und schon entgehen mir die interessanten Beiträge!
    Du kennst glaub ich meinen Standpunkt dazu: läuft du schmerzfrei, machst du alles richtig. Egal ob Hokas oder Sandalen, der Schuh ist nicht wichtig, sondern der Laufstil.
    Ich bin weder Physiker noch Biomechaniker, habe einfach nur meine eigenen Erfahrungen gemacht, viel gelesen, einiges falsch gemacht, darauf reagiert und mir gehts aktuell ausgesprochen gut mit meiner Konsequenz.
    Und ich würde mich nichtmal als Vorfußläufer bezeichnen, störe mich sogar immer mehr an diesen Unterteilungen Vor-,Mittel-,Fersenläufer. Wirklich über den Vorfuß rennt man doch nur als Sprinter, anders gehts da ja auch kaum.
    Ein paar Kontrollfilmchen die ich manchmal von mir mache und der Verschleiß an meinen Sandalen/Laufschuhen zeigen eindeutig dass ich annähernd unterm Körper mit dem äusseren Mittelfuß aufkomme, die Ferse danach kurz absenke und dann erst nach vorne über den Vorfuß wieder abrolle/abdrücke. Das habe ich weder traininert noch forciert, das ergibt sich einfach beim barfuß oder minimal laufen. Ob das jetzt Lehrbuchmäßig ist oder nicht, ich komme damit bestens zurecht.
    Insbesondere wenn ich hier meine „Parkrunden“ drehe, sehe ich die ganze Bandbreite an Läufer*innen, elegante Typen, Schlurfer, Typen ohne jedes Körpergefühl, abgelatschte Schuhe die in den Müll gehören, 300€-Carbonschuhe die mit einer 7er Pace gequält werden und einen Fivefingersläufer der nix kapiert hat, unbelehrbar fast auf Zehenspitzen trippelt. Wir sind alles Menschen und jeder ist anders.
    Aber zu diesem Thema gibts genug Bücher, ich muss keins dazu schreiben 😉
    Glaub nicht jeden Marketingquatsch, höre auf deinen Körper, lauf einfach und bleib gesund.
    Liebe Grüße, Oliver

    1. Lieber Oliver,

      danke für den ergänzenden und gut ausdifferenzierenden Kommentar!

      Dem ist wenig hinzuzufügen, nur eines noch: es ergab sich bei dir einfach beim Barfuß- oder Minimallaufen. – Ich denke, dass du es gut triffst, getroffen hast, oder soll ich sagen, dass du Glück hast. So einfach geht es leider nicht immer!

      Aber, lassen wir es jetzt dabei. Zu tief kann man in Blogs und Kommentaren eh nicht graben. Du drückst es ja selbst aus, dass nicht noch ein Buch dazu geschrieben werden muss! 😆

      Ganz liebe Grüße Manfred

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