Meine Frage vorweg: Wie verbringt ihr Wartezeiten?

Das große Thema der Woche: Arzttermine. – Da ich Zeit habe, bin ich mit Schwiegermuttern unterwegs zu verschiedensten Untersuchungen, wie auch Blutabnahmen und Vor- oder Nachgespräche beim Doc! Diese Woche hatte sie 2 Termine. Ein 3. Arzttermin war meine gründliche Untersuchung beim Hausarzt.

Der gestrige Arzttermin von Schwiegermutti war unangenehm. Ganz abgesehen davon, dass es sich über 4 Stunden hinzog, viel „rausgekommen“ ist auch nicht! Service und Praxismanagement werden dort wohl sehr klein geschrieben! – Nur dies: Wie kann man denn mit einer schwer hörenden Patientin zu schnell und undeutlich sprechen, vor allem wenn sie ihre Lage betont und Begleitpersonen nicht mitdürfen? – Da gibt es ganz andere Arztpraxen!

Dienstag war es zum Glück anders. Im E-Stift (Bild oben) hat es auch 3 Std. gedauert, aber Sekretärin und Doc, immerhin Professor seines Fachs, waren sehr freundlich, haben sich Mühe gegeben und meine Frau durfte als Begleitperson mit! – Ich hatte zugesagt sie hinzufahren und auch wieder abzuholen. Im Vorfeld war aber nicht klar, wie lange es dauern würde, also stellte ich das Auto vor der Klinik ab und machte einen Spaziergang.

In die Beckstraße, den Eugen-Bracht-Weg hoch und schon war ich … huch, ging aber schnell und ich dachte „Wie klein ist denn Darmstadt?“ – Dass die Mathildenhöhe nicht weit ist, wusste ich, aber nur 350 m!

   

Zuerst erfreute ich mich an solch schönen Baumblüten,

dann zwitscherte es direkt vor mir und ich machte ein Suchspiel: Wo ist der Vogel und wie „heißt“ er?

   

Anschließend drehte ich mich um und ging ein paar Meter zum schönen Platanenhain vor dem Hochzeitsturm. Noch ist es etwas öde dort, keine Blüte und in der Nähe wird gebaut. Im Turm selbst kann man wirklich heiraten, nur ist es teurer und man bekommt kaum Termine, normalerweise! – Wie es momentan aussieht?

… und hier die Ansicht unserer beiden Wahrzeichen auf der Mathildenhöhe!

 

Direkt neben dem 5-Finger-Turm, so wird er genannt, steht die russische Kapelle und „darunter“ ist dann die Künstlerkolonie. Bei einem Familientreffen haben wir mal eine Führung durch einige bekannte und berühmte „Häuser“ mitgemacht. Alle konnte ich diesmal nicht abklappern.

Hier ein paar Eindrücke von dort:


der Schwanentempel


das Museum der Künstlerkolonie


Haus Behrens


Vortex-Garten im Martinus-Haus

Da ich mich nicht richtig umschauen konnte, dafür war die Zeit zu knapp, wollte doch noch was in einer Apotheke besorgen. So ging es die andere Seite wieder runter zum Alice-Hospital. Dort ist die nächste Apotheke. Dieser Weg war auch nicht länger und mir wurde bewusst, wie nahe diese beiden Krankenhäuser aneinander lagen und dazwischen die so bekannte Mathildenhöhe. Nach Osten, auch nur ein paar hundert Meter, ließen sich die nächsten Sehenswürdigkeit auf der Rosenhöhe besuchen. – Darmstadt ist wirklich klein, bzw. hier befinden sich so einige tolle Anlaufpunkte auf sehr engem Raum!

Als ich auf dem Rückweg war, wurde mir bewusst, dass dieser Weg hier die Verlängerung der Erich-Ollenhauer-Promenade ist. Uups, nur 600 m westlich liegt unser Kongresszentrum, das Darmstadium. Dort hatte ich meinen schweren Fahrradunfall vor fast 10 Jahren.

 

Auf dem Rückweg passierte ich noch das Familienbad am großen Woog. Dieser (kleine) Natursee am Ostrand der Innenstadt liegt wiederum in der anderen Richtung schräg gegenüber dem Elisabethenstift. Nach hinten raus sieht es fast idyllisch aus.

   

Daneben hätten Jugendliche früher eine „Bleibe“ gehabt. Leider wollen sie die Jugendherberge dicht machen.

 

Hinter dem Haus hatte die Herberge sogar einen Badeplatz, gleich neben dem Freibad. – Wo wäre denn das Problem hier baden zu gehen … momentan alles nicht möglich. Hartgesottenen machen doch die Temperaturen nichts aus! 😛

Im Nu hatte ich meine Runde gedreht und war zurück am Krankenhaus. Beim Spazierengehen hatte ich mir wenigstens einen Café für unterwegs besorgt und mir die Zeit „versüßt“!

… und ihr hattet genug Zeit, euch zu überlegen, wie ihr solche Wartezeiten überbrückt! 🙂

11 thoughts on “Wartezeit”

  1. Lieber Manfred, wenn sich so viel für den Wartenden bietet wie für dich, dann ist die Warterei ja gar nicht sooooooooo schlimm – und die Schwiegermutter ist dir sicherlich sehr dankbar.

    Gerade gestern war ich beim Augenarzt – Routine-Untersuchung – über zwei Stunden gewartet, musste immer mal zu der Untersuchung, dann zur nächsten, dann wieder warten und warten – raus gehen konnte ich nicht, weil ich ja nicht wusste, wann es weitergehen würde. Zum Glück konnte ich draußen auf dem Gang warten, hatte mir mein spanisches Vokabelheft vorsorglich mitgenommen, ging auf und ab – ich hasse langes Sitzen – und irgendwann war der Spuk vorüber. Bin so froh, dass ich nicht oft zu Ärzten muss und hoffe sehr, dass es auch so bleibt.

    Aber wenn man sich draußen “ vergnügen “ kann so wie du, dann ist die Warterei halb so schlimm – oder ?

    Es regnet an der See – aber sonst alles ok !

    1. Liebe Margitta,

      mir macht es nicht sehr viel aus, vor allem stelle ich mich bei Arztbesuchen drauf ein. Der Termin am Donnerstag war aber grenzwertig, von den Rahmenbedingungen her und das Personal, naja. Sitzen, stehen und auch mal rausgehen konnte ich, aber … es ist überstanden! Schwiegermutter ist dankbar, aber es ist auch klar, dass ich ihr helfe und wenn ich es zusage, ziehe ich es auch „ohne wenn und aber durch“! 😛 – Eigene Arztbesuche machen mir überhaupt nichts aus, ich will doch wissen, wie es um mich steht und bei meinem „Erfahrungsschatz“ kann ich mich gut drauf einstellen … vielleicht auch als Arztsohn?! … und ich nehme alles mit, was es an Vorsorgen und empfohlenen Terminen gibt.

      Donnerstag konnte ich nicht weit weg, da überhaupt nicht klar war, ob ich gebraucht werde und wie lange es dauert. Dienstag war es schon deutlich besser, zumal ich auch die Kontaktmöglichkeit mit und zu meiner Frau per Handy hatte.

      Natürlich gibt es Schöneres, aber … wat mutt, dat mutt! … und aufregen, kribbelig werden, oder jammern bringt ja nichts!

      An die See
      LG Manfred

  2. Lieber Manfred,
    ich liebe Wartezeiten! Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Wartezeit, geschenkte Zeit ist und seit dem freue ich mich immer, wenn ich mal irgendwo stehe oder sitze und auf Bus, Zug oder sonstwas warte.
    Wenn Menschen um mich ist, schaue ich ihnen beim Warten zu, wenn nicht, schau ich mir die Gegend an, lese oder höre mir einen Podcast oder ein Hörbuch an. Die Kopfhörer sind immer mit dabei und helfen auch ohne Ton, wenn ich das Gequatsche der anderen nicht hören mag, als Ohropaxersatz. 😀

    1. Liebe Doris,

      danke für die Rückmeldung und den interessanten Ansatz. So habe ich es noch nicht gehört. Über mich selbst habe ich nur immer gesagt, dass mir noch nie langweilig war. Und wenn ich irgendwo bin und Menschen um mich herum sind, kann ich gut „Leute gucken“, wie ich es für mich immer ausdrücke. Hab manchmal schon salopp zu meiner Frau gesagt: „Machste mit Leute gucken?“

      „Gegend gucken“ kann ich aber auch. Dann schaue ich mich einfach nur um, entdecke neue Details, oder beobachte Vögel, wenn möglich.

      Musik auf den Ohren mag ich nicht so, genauso wenig Ohrhörer, oder Ohropax. Deswegen trage ich auch meine Hörgeräte nicht sonderlich gerne. Noch ist es zum Glück nicht allzu schlimm mit meinen Ohren.

      LG Manfred

  3. Lieber Manfred,
    erstmal. Das Verhalten von Ärzten gegenüber Menschen mit Einschränkung gegen über, wie du es schilderst, geht ja gar nicht, Beruf verfehlt, könnte man fast sagen, zumindest aber wesentliche Aspekte davon. Das macht mir manchmal Angst, wie es einem selber im Alter ergehen mag…
    Dann: Mach doch bitte einen gewohnheitsmäßigen Arztbegleitservice, damit wir mehr von Darmstadt erfahren! Ich hatte schon von der künstlerischen Seite gelesen, wunderschön, das nun von dir hier gezeigt zu bekommen. Und selber konntest du ordentlich Heimatkunde betreiben ;-)!
    Müsste ich jemand anderes begleiten, hätte ich es so gehandhabt wie du. Muss ich selber beim Arzt o.ä. warten, nehme ich gern Lesestoff oder Handarbeit mit. Ich sehe es ähnlich wie Doris, ist ja ein Stück weit geschenkte Zeit.
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke,

      ich wollte nicht zu weit ausholen, aber wenigstens einer der 3 dort praktizierenden Ärzte hat sich seine Empathie bewahrt und ist freundlich. Den anderen beiden ist das „Alleinstellungsmerkmal“ ihrer Praxis hier in Darmstadt zu Kopfe gestiegen, könnte man meinen! 😥

      Ja, Wartezeit ist durchaus auch produktiv nutzbar. Leider bin ich nicht so handwerklich begabt, wie du. Ich hatte jeweils ein Buch dabei, aber vor allem am Donnerstag hatte ich weder das Sitzefleisch, noch so richtig Gelegenheit zu lesen. Zudem wusste ich nichts, ob ich doch noch reingerufen werde, ob sie mich „brauchen“, oder wann es endlich zu Ende ist. Bei anderen Praxen, wenn ich vor der Tür warten muss, kommt auch mal jemand raus und informiert. – Egal, ich war ja sehr geduldig, so dass es Schwiegermutti unangenehm war. Letzteres möchte ich wiederum nicht. Wenn ich ihr meine Hilfe anbiete, darf sie diese ohne „Nebengefühle“ annehmen. Ich hoffe, dass sie das noch „lernt“, als Macherin! 🙂

      Wie sagte Blacky Fuchsberger: „Altwerden ist nichts für Feiglinge!“

      Bleiben wir mutig! 😉
      LG Manfred

    2. Liebe Elke,

      mal sehen wie ich einen „gewohnheitsmäßigen Arztbegleitservice“ einbauen und nutzen kann. Ich lerne ja selbst etwas und wenn nur ein paar Zusammenhänge neu oder anders bewusst werden!

      LG Manfred

  4. Lieber Manfred
    Mir geht es genauso wie Doris: ich LIEBE Wartezeiten! Zumindest, wenn ich darauf eingestellt bin, dass es eine Wartezeit geben könnte. Ich habe immer ein Schreibheft und Stift dabei und etwas zum Lesen.
    Noch besser, man macht es wie du: man macht einen Streifzug durch die Umgebung. Mit Kaffee und etwas Süssem, noch besser! Danke für die schöne Besichtigung von Darmstadt – ein paar interessante Ecken habt ihr.
    Wieso wollen sie die „Jugi“ mit Bad dicht machen? Das war bestimmt eine sehr beliebte Herberge.
    Ich hoffe, dass du dieses Wochenende einen Streifzug auch durch deinen Wald machen konntest. 🙂

    Liebe Grüsse aus dem abendlichen Cape Town!

    1. Liebe Catrina,

      etwas zu Lesen habe ich eigentlich immer dabei, aber ein Schreibheft mitzunehmen ist auch ne gute Idee! … und dann geht „Leute gucken“ fast überall und immer! 😛 Kann man die Wartezeit so frei gestalten, wie ich am Dienstag, dann ist es draußen bei akzeptablem Wetter einfach am besten! … für mich muss aber auch immer mindestens ein Tütchen Studentenfutter mit. Wenn ich unterzuckere … is nicht so schön für mich! 😉

      Am Dienstag wäre das Wetter auch richtig schön gewesen, um sich irgendwo draußen hinzusetzen. Leider geht das ja bei uns überhaupt nicht! 😥 Die Besichtigung Darmstadts kann ich trotzdem mal fortsetzen! 😆 – Was die „Jugi“ angeht, habe ich wahrscheinlich falsch informiert. Es ging mal rum, dass sie dicht gemacht werden soll, aber laut Website ist das doch so nicht zu verstehen, nur die Pandemie macht natürlich gerade solchen Einrichtungen zu schaffen!

      Streifzug durch die Wälder: Vielleicht heute Abend, gestern war mein traditioneller Pausentag und heute Vormittag ging es nicht! Wir sind gerade vom 2. Impftermin (BioNTech) meiner Frau zurück. Als Erstkontakt ihrer kranken Mutter hatte sie die Möglichkeit in der Priorität nach vorne zu rutschen. Ich kann möglicherweise bald beim Hausarzt geimpft werden! Mal gucken! 😉

      Aus dem bewölkten Darmstadt, nach einem sonnigen Vormittag
      LG Manfred

  5. Lieber Manfred,

    Deine Wartezeit hat uns schöne Einblicke von Darmstadt gebracht. Ich muß ehrlich sagen, dass ich von Darmstadt bis dato überhaupt keinen Eindruck hatte. Deshalb danke fürs Zeigen, schön dort.

    Ich habe erst letzte Woche eine Stunde vor dem Oldenburger Impfzentrum auf meine Mutter gewartet. Da bin ich einfach im Auto sitzen geblieben, weil es darin so schön warm war. Draußen schien zwar die Sonne, aber es war eiskalt.

    Ich gucke bei Wartezeiten auch gerne dem Treiben zu. Wie z. B. bei der Gelegenheit dem Kommen und Gehen auf dem Parkplatz. Allerdings spiele ich auch gerne Solitäre auf dem Smartphone. Also langweilig wird mir beim Warten in der Regel nicht 🙂

    LG aus dem kalten Oldenburg
    Volker

    1. Lieber Volker,

      ich sehe schon, ich muss öfters in eine Warteschleife gehen … damit ihr was vor die Augen kriegt! 😆 Wir haben definitiv einiges in Richtung Jugendstil zu bieten und ich habe auch schon wieder „Futter“! Und was Darmstadt anbelangt, ich hätte es mir vor gut 42 Jahren auch nicht vorstellen können, hier mal hängen zu bleiben. Aber stell dir vor, man kann hier sehr gut leben! 😛

      Eine Stunde vor dem Impfzentrum? – Ich habe nur ganze 20 Minuten auf Eka warten müssen, habe aber den Eindruck, dass sie hier in Darmstadt ausnehmend gut organisiert sind. … zumindest im Vergleich zu den Erfahrungen anderer Bekannter! Wobei eine Stunde im warmen Auto, bei Sonneneinstrahlung, quasi im Solarium, ist ja auch nicht das Schlimmste! 😉

      Sehr gut, jede/r hat so ihre/seine Strategie! – Ich habe nämlich mal gehört, dass Langeweile tödlich sein kann! 😳

      Warm ist es bei uns auch nicht, dafür regnerisch! 😛
      LG Manfred

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