Die Frage wird immer wieder einmal gestellt und ich weiß nicht, ob man sie befriedigend beantworten kann. Ich kenne auch keine Untersuchung darüber, die uns Gründe dafür, oder dagegen liefert. Für mich persönlich kann ich aber eine Antwort geben.

In meiner „Läuferjugend“, bin ich nicht >laufend unterwegs< gewesen, sondern war „rasend“ schnell. Ein Marathon unter 3 Stunden war in den 80ern normal für mich. Über die 25km-Strecke habe ich sogar die 90-Minuten-Schallmauer geknackt. An eine Streckenlänge über die Marathondistanz hinaus habe ich aber nicht zu denken gewagt. Ein Freund erzählte mir schon anfangs der 80er vom Swissalpine. Er lief ihn dann aber alleine. Kein Ding für mich, nicht einmal in Gedanken. Auch die langen 42,195 km lief ich nicht unbedingt jedes Jahr. Erst nach 26 Jahren hatte ich 10 Berlin-Marathons absolviert und für 10 Marathons in Frankfurt brauchte ich gar 30 Jahre. Zwischendurch lief ich zwar immer wieder einmal woanders: z. B. im Schwarzwald, in Gießen, San Francisco und Heidelberg, aber die bestimmenden Wettkampfstrecken waren kürzer. Dem entsprechend richtete ich mein Training aus.

Erst im „zarten“ Alter 😎 von 55 kam ich dann doch auf die Idee mal über die Marathondistanz hinaus zu denken … und dann absolvierte ich nach „nur“ drei Monaten spezieller Vorbereitung gleich einen Hunderter im Gebirge. Ich war sofort infiziert!

Heute frage ich mich: Warum bist du eigentlich nicht früher auf diese tolle Idee gekommen?
Ich hatte es mir schlicht weg nicht zugetraut! – So einfach war das!

Der Schwenk zu den wahren und wirklich langen Kanten ist aus dem Training heraus entstanden. Meist trainierte ich im Sommer auf einen schnellen Herbst-Marathon. Für dieses Training hatte ich einfach keine Lust mehr. Die Lösung war nicht mehr „halb lang“ und schnell, sondern ruhig, aber länger zu laufen! – Daraus sind dann 3- und 4-Stunden-Läufe entstanden, die ich für die schnellen Marathons so nicht brauchte, also auch nicht lief.

… und dann guckt man auch vor einer Etappe des TAR glücklich aus der Wäsche:

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2 thoughts on “Im Alter ausdauernder?”

  1. Lieber Manfred,

    ach ja, Ausdauer hatte ich schon immer, nur wusste ich nichts davon, als ich 1988 meinen ersten 100-er in Biel lief, von diesem Tag an hatte ich Feuer gefangen, das mich nie, nie wieder losgelassen hat. ICH LIEBE AUSDAUER und bin froh, dass ich wieder kann, zumindest bin ich auf dem Weg.

    P.S. Im Gegensatz zu dir mochte ich diese relativ langsamen, langen Läufe schon immer, passt besser zu mir, als die Rennerei !! 😉

    Schönes Foto von Ulrich und dir !

    1. Liebe Margitta,
      tja, ich musste den langen (Um-) Weg über die kürzeren und schnelleren Läufe „gehen“, aber ich bereue es nicht. Es war ja auch eine schöne, schnelle Zeit, zumal ich ja nicht untalentiert war. Aber heute LIEBE ich die langen Läufe, vor allem in der „unberührten“ Natur (fernab)!
      Danke für die nette Rückmeldung bzgl. des Bildes!
      LG Manfred

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